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Häufig gestellte Fragen

Als betroffene, angehörige oder interessierte Person können sich in Bezug auf psychische Erkrankungen viele Fragen ergeben. In diesem Bereich finden Sie Antworten auf häufige Fragen zu Krankheitsbildern, Diagnostik, Behandlung und weiteren Themen.

Krankheitsbilder

Die Grenze zwischen vorübergehenden Veränderungen oder Einschränkungen der Sexualität und einer sexuellen Funktionsstörung sind nicht immer klar zu definieren. Da Sexualität komplex ist und Körper und Psyche gleichermaßen einbezogen sind, können sich viele Einflüsse kurzzeitig negativ auf das Sexualleben auswirken. Gelegentliche Phasen der Unlust oder Orgasmusschwierigkeiten sind etwas Normales und treten bei vielen Menschen auf.

Ein zentrales Merkmal einer sexuellen Funktionsstörung ist, dass die Symptome mindestens über den Zeitraum eines halben Jahres bestehen. Weiterhin erzeugen sie einen Leidensdruck: Die Sexualität, wie man sie kennt und mag, kann nicht mehr befriedigend ausgelegt werden. Dies führt zu Problemen in der Partnerschaft, zu psychischen Auswirkungen sowie zu einer allgemein belasteten Lebenssituation.

Möglicherweise bestehen Risikofaktoren, die jedoch ohne das auslösende belastende Ereignis nicht zur Krankheit führen würden.

Zu den vermuteten Ursachen für Borderline-Persönlichkeitsstörungen zählen heute genetische Faktoren, aber auch Lebenserfahrungen wie sexuelle Gewalt, körperliche Gewalt oder schwere Vernachlässigung. Studien zufolge haben die Hälfte aller Betroffenen traumatische Erlebnisse in der Kindheit erfahren. Können Kleinkinder aufgrund eines ungünstigen Umfelds kein Urvertrauen zu Bezugspersonen entwickeln, haben sie im späteren Leben oft Bindungs- und Beziehungsprobleme. Diese und andere traumatische Erfahrungen können einen direkten Einfluss darauf haben, wie das Gehirn der Betroffenen arbeitet.

Depressionen können aus vielerlei Gründen entstehen. Dazu zählen dauerhafte Belastungen im Alltagsleben ebenso wie besondere einmalig stark belastende Situationen – beispielsweise eine Trennung, der Tod eines geliebten Menschen oder auch der Verlust des Arbeitsplatzes. Daneben zählen Schlafstörungen, Einsamkeit oder Lichtmangel zu den möglichen auslösenden Faktoren.

Zu den Ursachen können aber auch biologische Faktoren gehören, beispielsweise Veränderungen des Stoffwechsels im Gehirn. Diese Veränderungen können durch körperliche Erkrankungen entstehen, aber auch genetische Ursachen haben. Sie sind jedoch auf Stress und Belastungen im Alltag zurückzuführen. Ein weiterer Risikofaktor für Depressionen besteht in traumatischen Erlebnissen, die Menschen in der Vergangenheit, beispielsweise in der Kindheit erlitten haben.

Eine schlüssige Erklärung für eine Geschlechtsinkongurenz (Störungen der Geschlechtsidentität) gibt nicht, jedoch vielfältige Befunde ganz unterschiedlicher Fachgebiete. Dazu zählen beispielsweise die Molekulargenetik, Embryologie, Endokrinologie und die Neurowissenschaften. Für möglich gehalten werden Veränderungen an Genen, Testosteron im Fruchtwasser und geschlechtsdifferente Gehirnasymmetrien. Auch psychosoziale Effekte werden als Ursache in Erwägung gezogen.

Psychotische Störungen können viele Ursachen haben. Gesichert ist aber, dass ein Zusammentreffen von entsprechenden genetischen Vorbedingungen und auslösenden Umweltfaktoren zum Ausbruch führen können. Als eine weitere Ursache gelten traumatische Kindheitserlebnisse sowie der Gebrauch von Cannabis in den Jugendjahren. In Deutschland ist durchschnittlich einer von hundert Menschen im Lauf seines Lebens von einer Psychotischen Störung betroffen. Hat ein Elternteil bereits darunter gelitten, erhöht sich diese Chance auf acht Prozent.

Viele Ursachen können zu sexuellen Funktionsstörungen führen. Dazu zählen:

  • Körperliche Ursachen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, hormonelle Umstellung, Diabetes, operative Eingriffe in die Geschlechtsorgane (beispielsweise Gebärmutterentfernung/Prostataentfernung), Krebserkrankungen, Rheuma oder Parkinson. Auch physische Schmerzen beim Sex, die beispielsweise durch Entzündungen verursacht werden, können zu Funktionsstörungen führen.
  • Die Einnahme von Medikamenten können Nebenwirkungen verursachen, die zu sexuellen Funktionsstörungen führen, beispielsweise verringern Antidepressiva die Libido und senken hormonbasierte Verhütungsmittel die sexuelle Lust.
  • Der übermäßige Genuss von Alkohol und die Einnahme von Drogen wie Marihuana können die sexuelle Lust oder Erregbarkeit vermindern.
  • Seelische Ursachen wie Ängste vor einer Schwangerschaft oder Stress, Trauer und Konflikte können die sexuelle Funktion beeinträchtigen.
  • Probleme in der Partnerschaft können ebenfalls die Ursache für sexuelle Funktionsstörungen sein. Ständiger Streit oder lähmende Routine, Tabuisierung von sexuellen Wünschen oder mangelnde Zärtlichkeit wirken sich negativ auf Lust, Erregbarkeit und Orgasmusfähigkeit aus.

Belastungsstörungen werden stets durch ein besonders schwerwiegendes Ereignis ausgelöst, das die Betroffenen selbst erlebt oder beobachtet haben. Dazu zählen Krieg, Unfälle, Gewalttaten, Naturkatastrophen oder Missbrauch. Bis zu einem gewissen Grad sind die psychischen Reaktionen auf solche traumatisierenden Ereignisse ganz normal, etwa im Rahmen der akuten Belastungsstörung.

Bei langwierigen und damit krankhaften Traumafolgestörungen wie der Posttraumatischen Belastungsstörung können genetische Faktoren das Risiko erhöhen, die Krankheit zu entwickeln. Gab es in der Vergangenheit in der Familie bereits psychische Erkrankungen oder Traumata, steigt die Wahrscheinlichkeit ebenfalls. Weitere begünstigende Einflussfaktoren sind mangelnde soziale Unterstützung nach dem traumatischen Erlebnis, Länge und Dauer des Traumas, niedriger sozio-ökonomischer Status sowie psychische Erkrankungen in der eigenen Krankheitsgeschichte.

Eine echte Erklärung dafür, wie Zwangsstörungen entstehen, gibt es noch nicht. Wie bei vielen psychischen Erkrankungen zählt eine genetische Vorbelastung zu den auslösenden Faktoren. Doch die Vererbung allein genügt jedoch meist nicht, um die Erkrankung zum Ausbruch zu bringen.

Einen weiteren Faktor könnte eine Erkrankung des Gehirns darstellen, insbesondere durch Veränderungen des Stoffwechsels. Allerdings ist nicht klar, ob diese die Krankheit tatsächlich verursachen oder nur begleiten. Es zeigt sich aber, dass sie nach erfolgreicher Behandlung verschwinden. Außerdem wird vermutet, dass auch psychologische Faktoren bei Zwangsstörungen eine Rolle spielen. Dazu zählen die Erziehung, traumatische Kindheitserfahrungen, negative spätere Lebensereignisse und eine Veranlagung der Persönlichkeit.

Curamenta bietet einen Selbsttest an, mit dessen Hilfe herausfinden können, ob Sie an einer Angststörung leiden. Er liefert jedoch keine Diagnose, die nur durch ärztliche Abklärung erfolgen kann. Im Zweifelsfall sollte also stets eine Ärztin oder ein Arzt aufgesucht werden.

Hier kommen Sie zum Selbsttest Angststörungen.

Um einen ersten Überblick zu gewinnen, ob Sie möglicherweise an einer Bipolaren Störung leiden, bietet Curamenta Ihnen einen Selbsttest Hypomanie & Manie an. Er liefert jedoch keine Diagnose. Diese kann nur durch ärztliche Abklärung erfolgen. Bitte zögern Sie nicht, bei Unsicherheit einen Termin bei einer Ärztin oder einem Arzt abzumachen.

Um einen ersten Überblick zu gewinnen, ob Sie möglicherweise an einer Demenz leiden, bietet Curamenta Ihnen einen Demenz-Test. Er liefert jedoch keine Diagnose. Diese kann nur durch ärztliche Abklärung erfolgen. Bitte zögern Sie nicht, bei Unsicherheit einen Termin bei einer Ärztin oder einem Arzt abzumachen.

Um einen ersten Überblick zu gewinnen, ob Sie möglicherweise an Depressionen leiden, bietet Curamenta Ihnen einen Depressions-Test. Er liefert jedoch keine Diagnose. Diese kann nur durch ärztliche Abklärung erfolgen. Bitte zögern Sie nicht, bei Unsicherheit einen Termin bei einer Ärztin oder einem Arzt abzumachen.

Um einen ersten Überblick zu gewinnen, ob Sie möglicherweise an einer Belastungsstörung leiden, bietet Curamenta Ihnen einen Test zur Posttraumatischen Belastungsstörung. Er liefert jedoch keine Diagnose. Diese kann nur durch ärztliche Abklärung erfolgen. Bitte zögern Sie nicht, bei Unsicherheit einen Termin bei einer Ärztin oder einem Arzt abzumachen.

Um einen ersten Überblick zu gewinnen, ob Sie möglicherweise an einer Zwangsstörung leiden, bietet Curamenta Ihnen einen Zwangsstörung-Test. Er liefert jedoch keine Diagnose. Diese kann nur durch ärztliche Abklärung erfolgen. Bitte zögern Sie nicht, bei Unsicherheit einen Termin bei einer Ärztin oder einem Arzt abzumachen.

Asexualität bezeichnet das völlige Ausbleiben von sexuellem Verlangen. Asexuelle Menschen fühlen sich von anderen Menschen nicht sexuell angezogen, sie haben kein Bedürfnis nach Sexualität. Diese Prägung liegt nicht an körperlichen oder psychischen Ursachen – es wird vermutet dass die sexuelle Orientierung angeboren ist. Asexualität wird nicht als sexuelle Funktionsstörung betrachtet.

Anpassungsstörungen gehören zu den psychischen Erkrankungen.

Aus medizinischer Sicht ist es nicht möglich, eine Autismus-Spektrum-Störung zu heilen. Dies liegt daran, dass Autismus die Persönlichkeitsstruktur der Menschen betrifft. Außerdem verfügen Menschen mit ASS neben autismustypischen Schwächen im Bereich der sozialen Interaktion auch über Stärken im logischen Denken und in der Wahrnehmung, die nicht geheilt, sondern als Ressource angesehen werden sollten.

Je nach Ausprägung und Schweregrad können psychotherapeutische Ansätze dazu beitragen, die soziale Interaktion und Kommunikation zu trainieren sowie sprachliche und kognitive Fähigkeiten zu fördern. Damit kann die gesellschaftliche Teilhabe verbessert werden. Im Zuge der aktuellen Debatte um „Neurodivergenz“ wird aber auch diskutiert, ob statt „Heilung“ nicht eher die „Akzeptanz des Andersseins“ und der Vielfalt des Menschseins im Vordergrund stehen sollte. Dazu würde gehören, etwa bessere Bedingungen am Arbeitsplatz für Menschen mit ASS zu schaffen.

Neben der Unterstützung hinsichtlich autismusspezifischer Schwierigkeiten darf die Behandlung von häufig vorliegenden, psychischen Begleiterkrankungen (vor allem Depression und Angststörungen) bei Personen mit einer ASS/Autismus nicht vergessen werden. In diesem Bereich bestehen die gleichen Möglichkeiten und Erfolgsaussichten wie bei Personen ohne Autismus.

Depressionen sind eine primär psychische Erkrankung. Sie wirken sich jedoch zum Teil stark in körperlichen Symptomen aus. Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Schlafstörungen und Magen-Darm-Beschwerden kommen häufig vor. Depressionen können aber auch zusammen mit somatoformen Störungen auftreten.

 

Darüber wird seit Langem debattiert. Bis 2018 zählte die Weltgesundheitsorganisation (World Health Organization, WHO) eine Störung der Geschlechtsidentität zu den „psychischen und Verhaltensstörungen“. Dies wurde nun überarbeitet, auch aufgrund öffentlichen Drucks von Betroffenen, die sich diskriminiert und stigmatisiert fühlen. Fortan wird der Name „Geschlechtsinkongruenz“ geführt und die Einordnung als „sexueller Gesundheitszustand“ (englisch: sexual health condition) vorgenommen.

Die WHO verantwortet das internationale Klassifizierungssystem für Krankheiten (ICD), an dem sich Diagnosen orientieren. In deren neuer Version ICD-11 sind die obigen Anpassungen übernommen.

Es gibt Fälle, in denen das Gefühl, im falschen Geschlecht geboren zu sein, nur punktuell auftritt und vorübergeht. Dies kann zum Beispiel in einschneidenden Entwicklungsphasen wie der Pubertät passieren. Im Unterschied zu einer solchen einmaligen Phase, sucht sich das Gefühl dem anderen Geschlecht anzugehören bei den Betroffenen immer wieder den Weg ins Bewusstsein, selbst wenn sie es stark verdrängen. Wer über einen Zeitraum von mindestens sechs Monaten Symptome empfindet, der sollte sich mit psychotherapeutischer Hilfe Gewissheit verschaffen.

Die Begriffe „Geistige Behinderung“ und „Intelligenzminderung“ werden häufig synonym benutzt und bezeichnen das gleiche Phänomen. Jedoch nutzen Betroffene den Begriff „geistige Behinderung“ nicht mehr, da er als herabwürdigend empfunden wird und zudem nicht klar definiert ist.

Bei einer Intelligenzminderung sind die Störungen des Gehirns irreparabel, so dass eine Heilung nicht stattfinden kann. Mit gezielten Trainings und Schulungen, die auf die individuellen Bedürfnisse der Betroffenen abgestimmt sind, können Verbesserungen der kognitiven Leistungen erzielt werden. Diese führen zu einer Zunahme der allgemeinen geistigen Fähigkeiten sowie einer Stabilität des erworbenen Wissens. Eine Intelligenz im Normalbereich kann trotz dieser Bemühungen nicht erreicht werden.

Ziel einer Therapie ist es, die vorhandenen Kompetenzen so weit wie möglich zu verbessern, damit die alltäglichen Aufgaben teilweise oder nahezu vollständig von der betroffenen Person selbst übernommen werden können.

Anders als bislang vermutet werden Gendefekte, die eine Intelligenzminderung auslösen, nur selten von den Eltern auf ihre Kinder vererbt. Vielmehr treten die Mutationen bei einem großen Anteil der Patientinnen und Patienten spontan auf. Neu-Mutationen entstehen nach der Befruchtung der Eizelle und sind nicht im Erbgut von Mutter oder Vater verankert. Eltern von einem Kind mit Intelligenzminderung haben also in vielen Fällen kein wesentlich erhöhtes Risiko, dass auch ihr nächstes Kind mit einer entsprechenden Beeinträchtigung geboren wird.

Aus medizinischer Sicht ist davon dringend abzuraten. Entzug bedeutet, den Körper vom Suchtstoff zu befreien. Dabei können je nach Suchtmittel schwere körperliche Begleiterscheinungen auftreten. Ein Entzug sollte daher stets im Rahmen einer stationär-psychiatrischen Behandlung stattfinden. Es ist zudem leichter, sich der Erkrankung außerhalb des gewohnten Umfelds zu stellen, das eng mit der Sucht verknüpft ist. Darüber hinaus ist die Gefahr des Abbruchs ohne Betreuung sehr hoch.

Lange wurde diskutiert, ob ADHS auch jenseits der Kindheit erstmals auftreten kann. Mittlerweile ist aber klar: Wenn ADHS bei Erwachsenen diagnostiziert wird, haben die Betroffenen die Beschwerden schon ihr Leben lang. Eine Ausnahme bilden Unfälle, die zu Symptomen führen können, die der ADHS ähneln.

Es gibt zwei Altersphasen, in denen ADHS bei Betroffenen besonders häufig diagnostiziert wird. Ein Diagnosegipfel liegt um das elfte, zwölfte Lebensjahr, wenn ein Wechsel auf die weiterführende Schule ansteht. Die zweite Phase, in der ADHS häufig entdeckt wird, liegt zwischen Ende 20 und Anfang 30. Die späte Diagnose kann zum Beispiel daran liegen, dass die Symptome je nach Lebensphase unterschiedlich stark ausgeprägt sind: In manchen Jahren fallen sie kaum auf, in anderen werden sie zur unerträglichen Last.

Die Behandlung von ADHS bei Erwachsenen ist höchst individuell. Sie wird auf den persönlichen Leidensdruck sowie die Schwere der Erkrankung ausgerichtet. Üblich ist eine Kombination aus Psychotherapie, Psychoedukation  und medikamentöser Therapie. Es kann jedoch durchaus möglich sein, dass Betroffene keine Medikamente benötigen. Zum Beispiel wenn sie über Psychoedukation und -therapie einen guten Umgang mit der Erkrankung finden oder eine leichtere Form von ADHS haben.

Unbehandelt schränkt eine Bipolare Störung das Leben der Betroffenen mitunter stark ein. Da die Erkrankung nicht heilbar ist, ist ihre Behandlung umso wichtiger. Mittels Medikamenten und psychotherapeutischen Verfahren können Betroffene die extremen Stimmungsschwankungen in den Griff bekommen und das Auftreten von Episoden sogar reduzieren. Zentral ist jedoch, dass Patientinnen und Patienten sich strikt an die Einnahme ihrer Medikamente sowie ihre gesamten Therapiemaßnahmen halten.

Daneben ist es wichtig, dass Menschen mit Bipolarer Störung gut über die Erkrankung aufgeklärt sind, etwa durch Psychoedukation. Das Wissen wie sich manische und depressive Episoden ankündigen und wie die Phasen ablaufen, unterstützt Betroffene im Umgang mit sich selbst.

Persönlichkeitsstörungen sind nicht heilbar. Jedoch lassen sie sich behandeln, mit dem Ziel, den Leidensdruck für Betroffene zu senken. Zur Anwendung kommen dafür psychotherapeutische Maßnahmen.

Die medizinische Forschung hofft, dass es sich mit der Zeit von selbst und auch durch die richtige Therapie wieder stabilisiert. Bisher gilt Post-Covid nicht als chronische Autoimmunerkrankung, sondern als eine nachgeschaltete und vorübergehende sekundäre Störung. Die Hoffnung ist berechtigt, dass die Betroffenen nach ein bis zwei Jahren wieder gesund sind. Da Post-Covid als Krankheitsbild noch nicht lange existiert, fehlen dazu jedoch bislang die entsprechenden Studien.

Auch bei Kindern und Jugendlichen kann das Post-Covid-Syndrom auftreten. In einer weltweiten Studie mit mehr als 10.000 infizierten, ambulant behandelten Kindern litten sechs Prozent nach drei Monaten immer noch an langanhaltenden Beschwerden. Eine Sonderform bei schwerer Symptomatik ist bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen bis zu 18 Jahren das „postvirale Entzündungssyndrom“ (PIMS).

Psychosomatische Erkrankungen sind reale Erkrankungen, die unbehandelt schwerwiegende Folgen nach sich ziehen können. Empfinden Betroffene beispielsweise dauerhaft Schmerzen und greifen wiederholt zu Schmerzmitteln, kann sich eine Abhängigkeitserkrankung entwickeln, die ihrerseits Beschwerden mit sich bringt. Ein anderes Beispiel wäre, wenn Betroffene aufgrund ihrer psychosomatisch bedingten Beschwerden nicht mehr vollumfänglich am Alltagsleben teilnehmen. Mangelnde soziale Kontakte und Einschränkungen auch bei freudvollen Unternehmungen können zu depressiven Verstimmungen führen.

Insofern sollten somatoforme Störungen in jedem Fall behandelt werden, bevor sie weitere noch schwerwiegendere Erkrankungen nach sich ziehen.

In den Wechseljahren (Klimakterium) verändert sich bei Frauen der Hormonhaushalt, ihre fruchtbare Lebensphase geht zu Ende. Die Produktion der Geschlechtshormone Östrogen und Progesteron nimmt ab. Dadurch kommt es einerseits zu verkürzten Tiefschlafphasen und andererseits häufig zu Hitzewallungen, die auch nachts auftreten können. Beides kann den Schlaf stark stören.

Auch innere Unruhe und Stimmungsschwankungen treten in den Wechseljahren oft auf. Die weitreichenden inneren und äußeren Veränderungen dieser Lebensphase versetzen viele Frauen in Stress. All das kann Schlafstörungen begünstigen. Daneben hat auch das Alter einen Einfluss: Der Körper produziert weniger von dem Schlafhormon Melatonin und auch die Tiefe des Schlafs nimmt ab.

Ideal für sie sind regelmäßige, strukturierte Abläufe und konkrete Arbeitsanweisungen. Der Arbeitsplatz sollte reiz- und störungsarm sein. Es kann entlasten, im Homeoffice zu arbeiten oder allein in einem eigenen Büro. Der Trend hin zum Großraumbüro sowie zum Agilen Arbeiten mit wechselnden Teams und immer schneller wechselnden Aufgaben kann in besonderem Maße überfordern und Symptome verstärken. Auch die ungeschriebene Regel, gemeinsam mit anderen die Mittagspause in der lauten Kantine zu verbringen, kann dazu beitragen. Passen die Bedingungen jedoch, gelten Menschen mit ASS als äußerst gründlich und zuverlässig.

Demenz ist der Oberbegriff einer Reihe von Krankheitsbildern. Sie haben jedoch alle die gleiche Wirkung: Sie beeinträchtigen die geistige Leistungsfähigkeit in verschiedenen Bereichen. Demenzen lassen sich in primär und sekundär einteilen. Die sekundäre Form bedeutet, dass die Demenz die Folge einer anderen Erkrankung ist. Bei einer primären Demenz ist die Demenz selbst die Erkrankung.

Die Alzheimer-Demenz ist eine primäre Form. Mit zwei Dritteln aller primären Demenzen ist sie die häufigste Demenz-Erkrankung. Etwa 15 Prozent sind vaskuläre, also gefäßbedingte Demenzen. Sie entstehen durch eine Störung der Blutversorgung im Gehirn, etwa durch ein Blutgerinnsel. Weiterhin gibt es Lewy-Körperchen-Demenz, die frontotemporale Demenz sowie seltenere Mischformen. Insgesamt zählt die Wissenschaft über 50 verschiedene Demenzformen.

Eine zwanghafte Persönlichkeitsstörung ist ein anderes Krankheitsbild als eine Zwangsstörung. Bei einer Zwangsstörung erleben Betroffene wiederkehrende Zwänge, etwas bestimmtes zu tun oder zu denken. Sie können sich kaum dagegen wehren, obwohl ihnen die Sinnlosigkeit der Zwänge bewusst ist.

Persönlichkeitsstörungen beziehen sich auf Facetten der Persönlichkeit, die intensiv ausgeprägt sind, aber gleichzeitig wenig hilfreich für ein gesundes, unbelastetes Leben. Die zwanghafte Persönlichkeitsstörung fällt darunter. Dabei sind Betroffene von übertriebenem Perfektionismus, Kontrollstreben und übermäßiger Ordnung getrieben. Aufgrund ihrer überhöhten Ansprüche an sich selbst, behindern und verzetteln sie sich bei vielen Aufgaben und Aktivitäten. Sie befassen sich stark mit Ordnung und Regeln und befolgen diese streng. Damit geht ihnen Flexibilität und Lebensqualität verloren und es entstehen Belastungen und/oder andere Erkrankungen.

Eine rein psychische Erkrankung bezieht sich auf eine Störung der Psyche. Sie wirkt sich primär in psychischen Symptomen aus, die das Denken, Fühlen und Handeln betreffen. Auch körperliche Symptome sind möglich – diese sind jedoch eindeutig Teil dieser psychischen Erkrankung. Anders bei psychosomatischen Erkrankungen. Betroffene nehmen dabei vorrangig körperliche Beschwerden wahr. Sie sind oft davon überzeugt, dass die Störung eines Organs vorliegt, und sind beunruhigt, wenn ihnen negative Befunde mitgeteilt werden. Da häufig keine psychischen Symptome vorliegen, können sich die Betroffenen, ihre Angehörigen, Freundinnen und Freunde nur schwer vorstellen, dass die Ursache dennoch in der Psyche liegt. Die psychische Grunderkrankung drückt sich also bei psychosomatischen Erkrankungen über den Körper aus.

Die Ursachen von ADHS haben Medizinerinnen und Mediziner noch nicht vollständig durchdringen können. Einzelne Faktoren, die das Erkrankungsrisiko steigern, sind aber bekannt: eine Frühgeburt und Geburtskomplikationen, bei denen das Gehirn in seiner Entwicklung beeinträchtigt wird. Außerdem tritt ADHS familiär gehäuft auf. Forschende gehen davon aus, dass die Genetik zu etwa 70 Prozent zum Entstehen der Erkrankung beiträgt.

Nichts geht mehr: Menschen mit einer Autismus-Spektrum-Störung reagieren auf Reize viel sensibler als andere. Bei einer Überflutung mit sensorischen Eindrücken schalten sie zum Teil regelrecht ab. Dies wird als „Autismus-Shutdown“ bezeichnet. Betroffene ziehen sich dann in sich selbst zurück. Sie sind nicht mehr ansprechbar und äußern sich von sich aus nicht mehr. Eine reizarme, abgedunkelte Umgebung und Ruhe können lindernd wirken.

Als depressive Episode beschreibt man den Zeitraum, in dem die typischen Symptome der Depression vorherrschen. Dies kann ein paar Wochen bis hin zu mehreren Monaten dauern. Manche Betroffenen erleben nur eine depressive Episode in ihrem Leben. Bei anderen können mehrere Episoden auftauchen. In dem Fall handelt es sich um eine rezidivierende (= wiederkehrende) depressive Episode.

Die Bandbreite an unterschiedlichen Persönlichkeiten ist unendlich groß, jeder Mensch „tickt“ anders. Gewisse Eigenschaften, die einer Persönlichkeitsstörung zugerechnet werden, sind bei manchen Menschen stark ausgebildet – jedoch noch nicht so stark, dass es sich klar um eine psychische Störung handelt. In diesen „Zwischenstadien“ spricht man von einer Persönlichkeitsakzentuierung.

Kommen während einer Depression psychotische Kernsymptome wie Wahnvorstellungen oder Halluzinationen hinzu, spricht man von einer psychotischen Depression. Betroffene verlieren den Bezug zur Realität, wodurch sie häufig auch nicht realisieren, dass sie erkrankt sind. Eine psychotische Depression ist eine schwere Form der Depression und erfordert in der Regel eine stationäre Behandlung sowie die Einnahme von Medikamenten. Wichtig ist, dass Betroffene schnell in die Behandlung kommen, denn Wahnvorstellungen und Halluzinationen können zu Suizidgedanken führen.

Eine Geschlechtsangleichung, auch häufig Geschlechtsumwandlung genannt, ist ein Prozess, bei dem Menschen Schritt für Schritt das Geschlecht ändern. Sie besteht aus Hormonbehandlung und chirurgischen Eingriffen.

Kinder beziehungsweise Jugendliche müssen dafür mindestens 18 Jahre alt sein, eine Hormontherapie kann jedoch bereits ab 16 Jahren beginnen. Vorab ist eine Psychotherapie notwendig, damit ausgeschlossen werden kann, dass andere Erkrankungen oder Entwicklungsphasen den Wunsch einer Geschlechtsangleichung geprägt haben.

Erwachsene benötigen zwei Gutachten, die die Geschlechtsinkongurenz (Störung der Geschlechtsidentität) belegen. Eine Ärztin oder ein Arzt muss die Notwendigkeit einer Operation zudem bestätigen. Betroffenen wird darüber hinaus empfohlen, ein Jahr lang in der anderen Geschlechterrolle gelebt zu haben und eine Hormonbehandlung zu beginnen.

Herzrasen, Schwindel, Atemnot – die Symptome von akuten Ängsten oder Panikattacken sind vielfältig und dauern meist einige Minuten bis zu einer halben Stunde. Betroffene können entweder eine Notaufnahme aufsuchen, die über eine psychiatrische Ambulanz verfügt oder versuchen, sich mit einfachen Maßnahmen selbst zu helfen. Dazu zählen Atemübungen, beispielsweise die 4-6-8-Technik, bei der sie vier Sekunden lang einatmen, sechs Sekunden lang die Luft anhalten und dann acht Sekunden ausatmen. Eine weitere Selbsthilfemaßnahme ist es, das Gefühl nicht zu unterdrücken oder zu kontrollieren, sondern die Panikattacke zu akzeptieren. Hilfreich kann es auch sein, eine Ablenkung zu suchen, beispielsweise Menschen anzusprechen oder sich auf eine bestimmte Tätigkeit zu konzentrieren.

Am besten helfen Sie Betroffenen dadurch, dass Sie informiert sind. Welche Folgen hat eine Suchterkrankung und auf was müssen Sie sich vorbereiten? Nutzen Sie professionelle Beratung und den Austausch mit Menschen in der gleichen Situation. In unserem Forum haben Sie dazu Gelegenheit. Mehr über Selbsthilfe erfahren Sie zudem hier.

Informiert sein heißt auch Grenzen ziehen. Auch wenn Sie der erkrankten Person unbedingt helfen möchten: Übernehmen Sie nicht die Verantwortung für deren Sucht und achten Sie darauf, sich nicht in eine Co-Abhängigkeit zu begeben. Darunter versteht man ein – häufig auch unbewusstes – suchtförderndes Verhalten. Dazu zählt z.B. die Beschaffung des Suchtmittels oder die Rechtfertigung des Suchtverhaltens vor sich selbst oder anderen.

Steht die Diagnose fest, kann dies für die Betroffenen und Angehörigen entlastend wirken. Zusätzlich kann es für Angehörige hilfreich sein, sich Unterstützung in einer Selbsthilfegruppe zu suchen oder sich im Curamenta-Forum auszutauschen. In Kursen zur Psychoedukation können Angehörige etwa in Rollenspielen üben, wie sie am besten auf das Verhalten des Menschen mit ASS reagieren. Dazu gehört, möglichst eindeutig und klar zu kommunizieren und es nicht persönlich zu nehmen, wenn der andere keinen Augenkontakt hält. Eine ruhige Umgebung kann helfen, um Reizüberflutungen und damit eventuell verbundene Aggressivität bei den Betroffenen zu vermeiden. Veränderungen in täglichen Abläufen sollten rechtzeitig angekündigt werden, damit Menschen mit einer ASS genug Zeit haben, sich darauf einzustellen und das anfängliche Gefühl der Überforderung zu überwinden.

ADHS ist meist nicht nur für die Betroffenen belastend, sondern auch für Partnerin oder Partner und Angehörige. Häufig beeinflussen die Symptome der Erkrankung den Alltag aller – wenn Betroffene zum Beispiel häufig Dinge vergessen oder Aufgaben nicht zu Ende bringen. Für Angehörige ist es zentral, gut über ADHS Bescheid zu wissen. Auf diese Weise können sie die Verhaltensweisen als Ausprägungen der Krankheit besser einschätzen. Hilfreich ist auch, eine gewisse Gelassenheit im alltäglichen Umgang zu pflegen, auch wenn dieser herausfordernd ist. Darüber dürfen Angehörige jedoch nicht ihre eigenen Bedürfnisse vergessen. Dazu gehört auch, offen zu kommunizieren, was einem selbst wichtig ist. Auch für Angehörige gibt es Selbsthilfegruppen. Das Curamenta-Forum bietet eine weitere Anlaufstelle zum Austausch.

Angehörige und Freunde müssen zunächst anerkennen und akzeptieren, dass eine nahestehende Person an einer Angststörung leidet – und dass diese eine psychische Erkrankung darstellt. Wichtig ist, sich über die Krankheit zu informieren. Das kann über professionellen Rat von ärztlicher Seite geschehen, aber auch über den Austausch mit anderen Betroffenen beispielsweise in unserem Forum.

Freunde und Angehörige können Betroffenen helfen, indem sie ihnen zuhören und zeigen, dass sie für die Situation Verständnis haben. Auf keinen Fall sollte das Leiden Anlass für Kritik, Vorwürfe oder gar Spott sein. Zu sehen, dass sie nicht allein sind und man sie unterstützt, ist für Erkrankte äußerst hilfreich. Ebenso wichtig ist es, Betroffene zu ermutigen, sich professionelle Hilfe zu suchen oder – im äußersten Fall – selbst eine ärztliche Abklärung anzustoßen.

Die Diagnose Demenz betrifft auch das gesamte Umfeld der erkrankten Person. Angehörige kümmern sich häufig viele Jahre und teilweise sehr intensiv um sie. Drei Dinge sind dabei wichtig: Information, Austausch und Selbstfürsorge. Die Alzheimer-Demenz ist eine voranschreitende Erkrankung, bei der sich Symptome verändern. Je mehr Angehörige darüber wissen, desto besser können sie sich auf Veränderungen einstellen und frühzeitig nötige Unterstützung suchen.

Der Austausch mit anderen Betroffenen kann die eigenen Gefühle auffangen und dient auch der Suche nach Rat für konkrete Herausforderungen. Neben Selbsthilfegruppen ist das Curamenta-Forum dafür eine unkomplizierte Anlaufstelle. Nicht zuletzt sollten Angehörige unbedingt auf sich selbst aufpassen und ihre körperliche und psychische Gesundheit nicht vernachlässigen. Dazu können sie selbst auf professionelle Hilfe zurückgreifen.

Der erste und wichtigste Schritt sowohl für Betroffene als auch für Angehörige ist, die Depressionen als solche zu erkennen und als Erkrankung zu akzeptieren. Angehörige sollten Geduld, Empathie und Anteilnahme zeigen, doch auch konkrete Hilfestellungen sind wichtig. Menschen, die unter Depressionen leiden, suchen oft die Schuld bei sich selbst oder glauben, dass ihnen ohnehin nicht zu helfen ist. Wenn nötig, sollten Angehörige deshalb die Initiative ergreifen und sich um Arztbesuche kümmern. Wichtig zu wissen ist, dass es professionelle Hilfe gibt und man mit dem Problem nicht alleine umgehen muss.

Zugleich sollten engagierte Angehörige aber auch auf ihre eigene Gesundheit achten und sich bei ihrer Unterstützung für die Betroffenen nicht selbst überfordern. Auch für sie kann professionelle Hilfe sinnvoll sein. Curamenta hat zudem einige Empfehlungen für Angehörige von Menschen mit psychischer Erkrankung zusammengetragen. 

Auch der Austausch von Angehörigen untereinander in unserem Forum kann unterstützend sein.

Angehörige und Freunde können einen Menschen, der unter einem Trauma oder einer Posttraumatischen Belastungsstörung leidet, vor allem durch ihre Anteilnahme unterstützen. Aufmerksamkeit, Zuhören und Respekt vor den Gefühlen der Betroffenen können erheblich dazu beitragen, dass sich die Betroffenen von der Störung erholen. Da professionelle Hilfe wie eine Psychotherapie in vielen Fällen empfehlenswert ist, können Angehörige die Betroffenen auch bei der Suche nach geeigneten Therapeutinnen oder Therapeuten unterstützen. Ratsam ist, dass sich Angehörige selbst mit der Erkrankung vertraut machen, sodass sie wissen, welche Symptome auftreten und wie sie am besten mit ihnen umgehen können. Austausch zu dem Thema bietet das Curamenta-Forum.

Wichtig ist, dass Angehörige oder andere nahestehende Personen für die Betroffenen da sind und ihnen für Gespräche zur Verfügung stehen. Unabhängig davon, wie die Angehörigen das Ereignis, auf das sich die Störung bezieht, selbst beurteilen, sollten sie die Gefühle der Betroffenen akzeptieren und ernst nehmen.

Angehörige von an Bipolarität Erkrankten spielen bei der Behandlung eine große Rolle. Sie sind es meist, die erste Anzeichen der Erkrankung feststellen und die Betroffenen dazu bringen, sich untersuchen zu lassen. Auch im weiteren Verlauf der Erkrankung sind Angehörige wichtig, um die Betroffenen zu stabilisieren. Wenn sich die Erkrankten beispielsweise in depressiven Phasen von sozialen Kontakten zurückziehen, können Angehörige diesem Rückzug durch erhöhte Aufmerksamkeit entgegenwirken.

Manische Phasen stellen für Angehörige häufig eine erhebliche Belastung dar. Sie sollten sich angesichts von gereiztem und aggressivem Verhalten seitens der Erkrankten immer wieder klar machen, dass dies Symptome der Krankheit sind und keine persönlichen Angriffe. Angehörige sollten auch darauf achten, sich selbst nicht zu überlasten und externe Hilfe in Anspruch nehmen. Das können Ärztinnen, Ärzte, Therapeutinnen und Therapeuten sein, aber auch Selbsthilfegruppen, in denen sie sich mit anderen Angehörigen austauschen können. Diese Möglichkeit bietet auch das Curamenta-Forum.

Mehr zum Thema Hilfe für Angehörige finden Sie zudem hier.

Wie die Betroffenen selbst, sollten auch Angehörige ihr Wissen um die Erkrankung erweitern. Je besser sie informiert sind, desto eher gelingt es ihnen, das Verhalten der Erkrankten einzuordnen – und beispielsweise Wutausbrüche nicht persönlich zu nehmen, sondern als Symptom zu verstehen.

Es kann dennoch schwer sein, Beleidigungen, Angriffe oder die allgemeine Unsicherheit hinsichtlich der Stimmungsschwankungen zu verkraften. Deshalb sollten Angehörige bei allem Engagement für die Betroffenen immer darauf achten, sich selbst nicht zu überfordern. Sie können der erkrankten Person emotionale und praktische Unterstützung anbieten, jedoch können sie sie nicht „retten“. Das müssen die Betroffenen selbst in die Hand nehmen, unterstützt von professionellen Therapeutinnen oder Therapeuten. Angehörigen kann es helfen, sich mit anderen auszutauschen, zum Beispiel in Selbsthilfegruppen. Das Curamenta-Forum bietet ebenfalls eine Anlaufstelle, um in Kontakt mit anderen Angehörigen zu treten.

Auch wenn Angehörige die Gefühle und das Erleben von Betroffenen nicht unbedingt nachvollziehen können, ist es wichtig, dass sie ihnen Verständnis entgegenbringen. Ernst genommen zu werden nimmt Druck von den Betroffenen, der bei ihnen meist sehr hoch ist. Eltern sollten ihren Kindern zuhören und gemeinsam medizinischen Rat einholen. Angehörige von Erwachsenen, die sich im falschen Geschlecht fühlen, können ebenfalls durch ehrliches Interesse helfen. Selbsthilfegruppen können für beide Seiten unterstützend wirken. Eine erste Anlaufstelle für Austausch bietet auch das Curamenta-Forum.

Persönlichkeitsstörungen führen sehr häufig dazu, dass sich Freundinnen und Freunde oder Kollegen und Kolleginnen von der betroffenen Person abwenden. Umso wichtiger ist es für Angehörige, Betroffene nicht allein zu lassen. Hilfreich ist, sich über die Störung zu informieren. Auf diese Weise kann das Verhalten der betroffenen Person besser verstanden und eingeordnet werden. Angehörige können die Betroffenen auch motivieren, sich Hilfe zu suchen und eine Behandlung aufzunehmen. Indem sie Unterstützung und Beistand signalisieren, zeigen Angehörige den nahestehenden Personen, dass jemand hinter ihnen steht. Dabei sollten Angehörige aber unbedingt ihre eigenen Grenzen beachten. Wer Austausch und Rat sucht, kann hierzu das Curamenta-Forum nutzen.

Wichtig ist, die erkrankte Person ernst zu nehmen. Auch wenn es keine körperliche Ursache für die Beschwerden gibt, sind sie dennoch da und beeinträchtigen die Betroffenen. Drei zentrale Verhaltensweisen, mit denen Angehörige den Erkrankten helfen können sind: Geduld im Umgang, Zuhören sowie Unterstützen und Bestärken in der Suche nach einer passenden psychosomatischen Behandlung. Dabei sollten Angehörige aber stets darauf achten, dass sie ihre eigenen Grenzen nicht überschreiten und ihre Kräfte einteilen. Das Curamenta-Forum bietet die Möglichkeit zum Austausch mit anderen Angehörigen.

Akut von der Psychotischen Störung Betroffene stehen unter großem Stress. Diese Situation ist auch für Angehörige sehr belastend. Bei Wahnvorstellungen werden sie oft in diese einbezogen und von den Betroffenen angegriffen. Deshalb sollten Angehörige so weit wie möglich ruhig bleiben und Hilfsangebote machen. Streit oder Vorwürfe in Richtung der Erkrankten sind zu vermeiden, die Angriffe sollten nicht persönlich genommen werden.

Um die Erkrankung richtig einschätzen zu können, ist es hilfreich, sich möglichst umfassend darüber zu informieren. Viele Selbsthilfegruppen bieten den Erfahrungsaustausch und Beratung an. Eine Möglichkeit für den Austausch mit anderen Angehörigen bietet zudem das Curamenta-Forum.

Die von der Zwangsstörung Betroffenen stellen Angehörige und Freunde zunächst einmal vor ein großes Rätsel. Die Symptome der Erkrankung wirken seltsam und sinnlos – wenn sich ein Betroffener in einem fort die Hände wäscht, massenweise leere Flaschen in der Wohnung sammelt oder ein Dutzend Mal sicherstellt, dass der Herd wirklich abgeschaltet ist.

Anstatt sich über dieses Verhalten zu ärgern, sollten Angehörige und Freunde es als Krankheit erkennen und angemessen darauf reagieren. Das heißt zunächst einmal, dass sie die Betroffenen nicht dabei unterstützen, ihren Zwängen nachzugeben. So würden sich diese verfestigen und in der Folge auch das Leben der Angehörigen beherrschen. Familie und Freunde sollten die Betroffenen möglichst rasch davon überzeugen, sich professionelle Hilfe zu suchen. Denn die Zwangsstörungen werden unbehandelt nicht verschwinden, während die Erfolgschancen einer Behandlung sehr hoch sind.

Angehörige fühlen sich häufig hilflos und möchten die erkrankte Person dennoch unbedingt unterstützen. Wichtig ist, dass dabei kein Druck erzeugt wird. Betroffenen kann am besten therapeutisch geholfen werden, wenn sie aus einer hohen Eigenmotivation heraus Hilfe suchen. Daher sollten Angehörige genau diese Eigenmotivation fördern. Wichtig ist auch, die Themen Körper und Essverhalten nicht kritisch oder mit Witzen zu kommentieren und Betroffene nicht auf ihre Erkrankung zu reduzieren.

Da die Situation insgesamt belastend ist und Angehörige viele Emotionen durchleben, ist es auch für sie ratsam, sich professionelle Hilfe zu suchen. Eine Möglichkeit zum Austausch mit anderen bietet unser Forumbereich für Angehörige.

Die meisten Betroffenen sind im Rahmen einer Intelligenzminderung auf die Unterstützung der eigenen Familie in ihrem Alltag angewiesen. Das ist für Angehörige eine große, lebenslange Aufgabe und nicht selten ein Vollzeitjob. Um die dafür nötige Geduld, Ausdauer und Fürsorge aufzubringen, ist es essenziell, dass Angehörige auf ihre Grenzen achten und sich nicht übernehmen. Unbedingt sollten frühzeitig Hilfsangebote in Anspruch genommen werden, die das Familienleben entlasten und Angehörige bei den Herausforderungen unterstützen. Der Besuch von Selbsthilfegruppen hilft vielen. Eine erste Anlaufstelle für Austausch bietet auch das Curamenta-Forum.

Zunächst ist es wichtig zu akzeptieren, dass es sich bei Post-Covid um eine Erkrankung handelt. Ähnlich wie bei einer Depression ist es nicht hilfreich, mit Ratschlägen oder Vorwürfen zu reagieren. Für die Betroffenen ist das eine zusätzliche Belastung. Stattdessen können Angehörige Verständnis und Mitgefühl zeigen und ihre Hilfe anbieten. Da Betroffene aufgrund ihres Zustands kaum Energie haben, sich um weitere medizinische Abklärungen zu kümmern, können Angehörige dabei unterstützen: Adressen heraussuchen, Termine vereinbaren, Betroffene dorthin begleiten. Wertvoll kann es sein, sich in Foren wie auf Curamenta mit anderen Angehörigen auszutauschen: Was haben die anderen vielleicht schon unternommen, was hat geholfen, was wird empfohlen, wovon wird abgeraten? Zugleich wirkt es entlastend, seine Sorgen mit Menschen zu teilen, die sich in der gleichen Situation befinden.

Schlafstörungen können Angehörige sehr direkt betreffen – zum Beispiel, wenn sich der Partner oder die Partnerin schlaflos im gemeinsamen Bett hin und her wälzt oder das Licht immer wieder anknipst. Auch wenn es schwerfällt, sollten Angehörige nicht gereizt oder ärgerlich reagieren. Betroffene haben meist einen hohen Leidensdruck und sind aufgrund des fehlenden Schlafs angespannt. Ärger und Schuldzuweisungen helfen ihnen nicht. Sollte die Situation länger andauern, können getrennte Schlafbereiche dabei helfen, dass Angehörige nicht ebenfalls unter mangelndem Schlaf leiden.

Verständnis für die Situation sowie Rücksichtnahme in Bezug auf verminderte Fitness und Konzentration tagsüber entlasten Betroffene für den Moment. Auf Dauer gilt es aber, sich mit den Schlafstörungen auseinanderzusetzen und Hilfe zu suchen. Angehörige können nahestehende Personen dazu motivieren und ihre Unterstützung signalisieren.

Je nach Ursache der sexuellen Funktionsstörungen spiele Angehörigen und insbesondere Partnerinnen oder Partnern bei der Behandlung eine wichtige Rolle. Bei körperlicher Erkrankung der Betroffenen ist es hilfreich, wenn sich Angehörige über die Krankheit informieren und die Erkrankten aktiv unterstützen. Sind sie von der Störung bei ihrer Partnerin oder ihrem Partner direkt betroffen, ist Verständnis für die schwierige Situation hilfreich. Auch wenn es schwerfällt, sollten Partnerinnen und Partner keinen Druck ausüben oder die Probleme kleinreden. Der offene und ehrliche Austausch über Erwartungen und Wünsche kann in einigen Fällen helfen. Vielfach ist es förderlich, wenn das Paar gemeinsam therapeutische Hilfe sucht.

Nicht jede Veränderung des Essverhaltens muss auf eine Erkrankung hinweisen. Weniger zu essen kann zum Beispiel eine Reaktion auf Stress oder Trauer sein. Die krankhaft reduzierte Nahrungsaufnahme im Rahmen einer Magersucht macht sich vor allem durch folgende Faktoren bemerkbar:

  • Betroffene beschäftigen sich übermäßig mit dem Thema Essen.
  • Ihr Essverhalten ist durch höchste Selbstkontrolle geprägt.
  • Sie zählen ständig Kalorien und wiegen sich täglich (auch mehrfach).
  • Sie essen langsam.
  • Sie trinken viel Wasser, um den Magen zu füllen.
  • Sie finden Ausreden dafür, nicht in Gesellschaft essen zu müssen oder wenn es dazu kommt, die Aufnahme von Nahrung zu vermeiden („Ich habe schon gegessen“).
  • Sie nehmen stark ab.
  • Sie treiben exzessiv Sport.
  • Sie empfinden sich trotz sichtbarem Untergewicht als zu dick.
  • Sie haben Konzentrationsschwierigkeiten, Haarausfall, trockene Haut und frieren.
  • Sie entwickeln Lanugohaar (Haarflaum auf dem Gesicht).

Bei einer Magersucht ist der gesamte Körper unterversorgt, da Nährstoffe, Elektrolyte und auch Wasser nicht in ausreichendem Maß aufgenommen werden. Dadurch kann es zu langfristigen körperlichen und psychischen Folgen kommen: verlangsamter Herzschlag, Herzrhythmusstörungen, Störungen der Nierenfunktion, Osteoporose, Hormonstörungen bis hin zur Unfruchtbarkeit, Potenzprobleme, Abbau von Nervenzellen, Blutarmut, Herz- und Skelettmuskelschwund, Depressionen, Isolation oder Angststörungen. Tritt die Magersucht sehr früh auf, wird die Entwicklung beeinträchtigt: Zum Beispiel stellt sich die Menstruation nicht ein oder das Knochenwachstum ist gestört.

Mit fortschreitender Dauer der Erkrankung schränkt der Körper seine Funktionen ein. Dann kann schon ein leichter bakterieller Infekt tödlich enden. Insgesamt hat Anorexia nervosa die höchste Sterblichkeitsrate unter allen psychischen Erkrankungen.

Die Entwicklung einer Bulimie ist selten auf eine einzige Ursache zurückzuführen. Sie entsteht meist aus dem Zusammenspiel biologischer, psychologischer, familiärer und/oder soziokultureller Faktoren.

Biologische Faktoren umfassen zum Beispiel die erbliche Veranlagung für eine Essstörung. Familiäre Einflüsse beziehen sich auf den Umgang mit Essen innerhalb der Familie: Ob beispielsweise häufig Diäten gemacht werden oder Gewicht, Figur und Aussehen eine übergeordnete Rolle spielen.

Zu den psychischen Faktoren gehört fast immer ein niedriges Selbstwertgefühl, das Erkrankte mit einem attraktiven Äußeren kompensieren wollen. Oft haben sie Probleme mit dem Umgang mit Gefühlen, auch depressive Verstimmungen können vorliegen.

Hinzu kommen gesellschaftliche Einflüsse. Trotz einiger gegenläufiger Trends wie Body Positivity herrscht in Medien und Social Media ein schlankes Schönheitsideal vor. Betroffene sehen in der Erfüllung dieses Ideals eine Möglichkeit, sich besser zu fühlen.

Das Auftreten einer Alzheimer-Demenz liegt an Veränderungen im Gehirn. Die Verbindungswege zwischen Nervenzellen sind gestört und Nervenzellen sterben ab. Dazu tragen Eiweißablagerungen bei, die ein gesundes Gehirn problemlos abbauen kann – bei Erkrankten funktioniert dies jedoch nicht mehr. Die ganz genaue Ursache des Hirnabbaus ist aktuell noch Gegenstand der Alzheimer-Forschung.

Wie es überhaupt zu den Veränderungen im Gehirn kommt, wird ebenfalls beforscht. Es gibt Hinweise darauf, dass gewisse Erkrankungen die Entstehung begünstigen. Dazu gehören zum Beispiel Depressionen, Diabetes mellitus („Zucker“) sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Der größte Risikofaktor ist jedoch das Alter.

Ängste und Phobien können ganz unterschiedliche Ursachen haben, die in Kombination die Erkrankung auslösen können. Dazu zählen die Veranlagung innerhalb der Familie, frühkindliche Erfahrungen, traumatische Erlebnisse, Stresssituationen oder verschiedene Persönlichkeitsstörungen. Ängste und Phobien können auch durch organische Erkrankungen verursacht werden, beispielsweise durch Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems, der Atemwege, Störungen der Schilddrüse oder krankhafte Veränderungen der Nerven im Gehirn.

Die möglichen Gründe für Schlafstörungen sind vielfältig. In Frage kommen körperliche und psychische Ursachen, bestimmte Medikamente, die Schlafumgebung, der Lebenswandel oder auch bestimmte Lebensphasen.

Als häufige körperliche Ursachen gelten zum Beispiel nächtliche Atemstillstände (Schlafapnoe), Unruhe in den Beinen (Restless-Legs-Syndrom), Schmerzsyndrome oder Störungen des Herz-Kreislauf-Systems. Schlafstörungen treten auch als Begleiterscheinung von einigen psychischen Erkrankungen auf, etwa Depressionen, Ängste oder Bipolarität.

Daneben sind zum Beispiel Lärm, Schichtdienst, Zähneknirschen, der Konsum von Drogen oder Alkohol, Schlafwandeln oder die besonderen Umstände von Schwangerschaft und Wechseljahren häufige Auslöser. Der Einfluss von Sorgen, Stress und belastenden Ereignissen auf den Schlaf ist nicht zu unterschätzen.

Übergewicht (Adipositas) kann eine Begleiterscheinung von einer Essstörung sein. Die Adipositas ist keine Essstörung im klassischen Sinn, doch auch sie basiert auf einem außergewöhnlichen Essverhalten. Betroffene nehmen übermäßig viel Nahrung zu sich, ihr Gewicht steigt und sie entwickeln Fettansammlungen im Körper.

Übergewichtige Personen haben häufig Schwierigkeiten, ihr Essverhalten zu kontrollieren, oft dient Essen der Stressbewältigung oder Belohnung. Manche leiden an Schamgefühlen und ziehen sich sozial zurück.

Körperliche Folgen von Übergewicht können Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Bluthochdruck oder Erkrankungen des Bewegungsapparats sein.

Als Flashbacks bezeichnet man die plötzlich aufblitzenden Erinnerungen an das traumatische Erlebnis. Sie können durch kleinste Reize oder Assoziationen ausgelöst werden, wie Geräusche oder Düfte. Betroffene bekommen Herzrasen und Panik und empfinden ähnlich wie in der ursprünglichen auslösenden Situation.

Ein Weg, um die Flashbacks während ihres Auftretens einzudämmen, ist sich sinnlich bewusst zu machen, dass man sich im Hier und Jetzt befindet. Zum Beispiel, indem man sich selbst kneift, ein paar Schritte geht oder an einem wohltuenden Duft riecht. Über die bewusste Wahrnehmung der gegenwärtigen Realität soll erreicht werden, die Erinnerung als Erinnerung einzuordnen.

Bei einem Alkoholentzug können einerseits körperliche und andererseits psychische Entzugserscheinungen auftreten. Zu den häufigsten körperlichen Symptomen gehören Zittern, Schwitzen, Unruhe, Übelkeit, Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Blutdruckanstieg und Krampfanfälle.

Eine besonders schwere Form ist das alkoholbedingte Delirium tremens (kurz: Alkoholdelir) mit Störungen des Kurzzeitgedächtnisses, der Atmung, des Herz-Kreislauf-Systems sowie Bewusstseinsstörungen bis hin zum Koma. Diese lebensbedrohliche Komplikation kann sich einstellen, wenn Alkohol nach langem regelmäßigem Konsum plötzlich abgesetzt wird.

Psychische Entzugserscheinungen umfassen depressive Verstimmungen, Angstzustände, Konzentrationsprobleme, Stimmungsschwankungen und Aggressivität.

Ein Alkoholentzug sollte stets unter medizinischer Aufsicht erfolgen.

Vorübergehend können Schlafmittel oder Beruhigungsmittel zur Lösung von Spannungs- und Angstzuständen eingesetzt werden. Bei depressiven Zuständen können auch leichte Antidepressiva unterstützend wirken. Medikamente sollten jedoch nur im Rahmen einer Behandlung und nach Absprache mit der Ärztin oder dem Arzt eingenommen werden.

Medikamentös werden Depressionen mit den sogenannten Antidepressiva behandelt, die akute Beschwerden lindern und einen späteren Rückfall verhindern. Da verschiedene Mittel unterschiedlich wirken, kann es sein, dass zu Beginn der Behandlung eine Reihe von Medikamenten ausprobiert werden muss.

Wichtig ist: Diese Medikamente machen nicht abhängig, es besteht keine Gefahr, süchtig zu werden. Sie können vereinzelt Nebenwirkungen wie Müdigkeit, Kopfschmerz oder Kreislaufprobleme hervorrufen, viele Menschen stellen aber überhaupt keine Nebenwirkungen fest. Die Antidepressiva müssen regelmäßig eingenommen werden, damit sich die gewünschte Wirkung einstellt. Die Dosis darf nicht eigenmächtig verändert werden, sondern nur in Absprache mit Ärztin oder Arzt.

Obwohl die Psychotherapie als erste Wahl bei der Behandlung von Angststörungen gilt, können in manchen Fällen auch Medikamente eingesetzt werden. Das gilt besonders dann, wenn die Betroffenen so schwer beeinträchtigt sind, dass eine Psychotherapie im ersten Schritt nicht möglich ist oder eine Psychotherapie nicht den gewünschten Erfolg gezeigt hat. Im Allgemeinen kommen dann Antidepressiva zur Anwendung, die dazu beitragen, die Ängste und Phobien zu vermindern und die Stimmung der Betroffenen relativ schnell zu verbessern. Eine andere Möglichkeit bieten Benzodiazepine, auch als Beruhigungsmittel bekannt. Sie können Angstzustände schnell auflösen, sind jedoch keine Dauerlösung und heilen die Angststörung auch nicht. Medikamente werden ausschließlich im Rahmen einer Behandlung abgegeben und sollten niemals ohne ärztliche Aufsicht eingenommen werden.

Bei Borderline-Persönlichkeitsstörungen können Medikamente nur ergänzend zur therapeutischen Behandlung eingesetzt werden. Es gibt keine Mittel, die speziell gegen die Erkrankung wirken. Zu den verwendeten Medikamenten zählen zum Beispiel Stimmungsstabilisierer. 

Leiden Betroffene unter Angstzuständen oder Depressionen, können Benzodiazepine, Hypnotika und Sedativa verschrieben werden oder auch selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer – kurz SSRI.

Zur medikamentösen Behandlung von Psychotischen Störungen werden Neuroleptika eingesetzt, die auch als Antipsychotika bekannt sind. Sie wirken dem Misstrauen entgegen, verringern Angst und Anspannung und können auch die Wahnvorstellungen reduzieren.

Bei einer Posttraumatischen Belastungsstörung mit ausgeprägten Symptomen können Psychopharmaka eingesetzt werden, beispielsweise Antidepressiva. Auch Schlaf und Beruhigungsmittel können verordnet werden, um die Übererregung zu mildern und für besseren Schlaf zu sorgen.

Bei der medikamentösen Behandlung von Zwangsstörungen werden vor allem so genannte selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) empfohlen, die auch bei Depressionen angewendet werden. Stellt sich die gewünschte Wirkung nicht ein, kann sie durch Zugabe eines atypischen Antipsychotikums in niedriger Dosierung verstärkt werden.

Die Intelligenz ist die Fähigkeit des Gehirns, zu lernen und sich Dinge zu merken, sich leicht an neue Situationen anzupassen und abstrakt denken zu können. Die Intelligenz eines Menschen kann mit speziellen Tests, den Intelligenztests, gemessen werden. Dabei wird der sogenannte Intelligenzquotient (IQ) als aussagefähiger Wert ermittelt.

Als „normale Intelligenz“ gilt ein IQ von 85 bis 115. Ein IQ im Bereich von 70 bis 85 ist unterdurchschnittlich; in diesem Fall spricht man von einer Lernbehinderung. Liegt der ermittelte Wert unter 70 liegt eine Intelligenzminderung vor. Diese wird wiederum in die vier Schweregrade leicht (IQ von 69 bis 50), mittelgradig (IQ von 35 bis 49), schwer (IQ von 20 bis 34) und schwerste Intelligenzminderung (IQ unter 20) eingeteilt.

Der Body-Mass-Index (BMI) gibt das Verhältnis zwischen Körpergröße und Gewicht an. Als normalgewichtig wird ein Wert zwischen 18,5 und 24,9 angesehen. Ein Wert unter 18,5 gilt als untergewichtig, unter 14,5 als lebensgefährlich.

Auch wenn der BMI keine abschließende gesundheitliche Einordnung leisten kann, ist er ein guter Indikator für Extreme. Neben extremem Untergewicht kann sich auch starkes Übergewicht lebensbedrohlich auswirken – wenn auch weniger akut. Ein BMI über 30 gilt als schweres Übergewicht, das reduziert werden sollte.

Schlafmittel, selbst pflanzliche, sollten nie ohne ärztliche Aufsicht und über einen längeren Zeitraum eingenommen werden. Die Gefahr, abhängig zu werden, ist sehr hoch. Auch Ärztinnen und Ärzte setzen Schlafmittel in der Regel nur als kurzfristige Zwischenlösung ein. Bei gesunden Menschen reguliert sich der natürliche Schlaf-Wach-Rhythmus von allein – daher ist das oberste Ziel bei Schlafstörungen, die ursächliche Erkrankung zu ermitteln und zu heilen.

Albert Einstein soll darunter gelitten haben und der Fernsehkoch Jamie Oliver spricht offen darüber: Die Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) lässt manche Menschen verzweifeln und feuert andere zu spektakulären Leistungen an. Menschen mit ADHS sind häufig besonders kreativ und originell und können Dinge auf unkonventionelle Art und Weise betrachten und in Frage stellen. Und es gibt noch einen „Vorteil“: Finden sie eine Sache besonders interessant, können sie sich trotz der Erkrankung sehr gut darauf fokussieren. Manche Dinge oder Aufgaben bewältigen sie deshalb außerordentlich gut.

Intelligenzminderungen werden oft durch Gendefekte und -mutationen ausgelöst. Daneben können Probleme vor, während und nach der Geburt dazu führen – etwa Frühgeburten oder Geburtstraumata. Auch der Konsum von Drogen, Medikamenten oder Alkohol während der Schwangerschaft ist ein möglicher Auslöser. Weitere Ursachen sind hirnorganische Entwicklungsdefekte sowie Infektionen. In vielen Fällen ist die genaue Ursache jedoch nicht bekannt.

Persönlichkeitsstörungen entstehen aus dem Zusammenspiel mehrerer Faktoren. Dazu gehören zum Beispiel die genetische Veranlagung, aber auch biologische Faktoren, psychosoziale Faktoren und die Art und Weise der Erziehung. Auch traumatische Erfahrungen in der Kindheit oder die Missachtung kindlicher Grundbedürfnisse können die Entwicklung einer Persönlichkeitsstörung fördern. Im Falle einer Borderline-Persönlichkeitsstörung haben Betroffene oft schwere Traumata in der Kindheit erlitten, etwa sexuelle oder körperliche Gewalt oder schwere Vernachlässigung.

Verschiedene biologische und psychosoziale Faktoren können gemeinsam zu einer Bipolaren Störung führen. Dazu zählen einerseits genetische, also erbliche Vorbelastungen, andererseits vor allem Stress – wobei der Faktor Vererbung wohl eine größere Rolle spielt. Allerdings sind Bipolare Störungen keine eigentliche Erbkrankheit, die durch ein einzelnes defektes Gen ausgelöst wird.

Die aktuelle Forschung geht vom Zusammenspiel mehrerer genetischer Faktoren aus: Die Hälfte aller Betroffenen haben Angehörige, die ebenfalls unter der Krankheit leiden. Bei den psychosozialen Faktoren steht der Stress im Vordergrund, der durch besonders belastende Lebensereignisse oder Situationen entsteht. Dazu können beispielsweise eine Trennung, der Tod eines nahen Angehörigen zählen, aber auch eigentlich positive Ereignisse, wie Heirat oder der Eintritt in die Rente. Überwiegend tritt die Erkrankung im frühen Erwachsenenalter erstmalig auf.

Auch wenn das Risiko, an Post-Covid zu erkranken, nicht sehr hoch ist: Bisher gibt es keine gesicherten Erkenntnisse, wer besonders gefährdet ist – wenn nicht die Schwere der vorangegangenen akuten Erkrankung selbst schon dauerhafte Schädigungen verursacht hat, etwa in der Lunge oder im Gefäßsystem.

Wegen der Vielzahl an Symptomen braucht es eine multidisziplinäre Abklärung. Hausärztin und Hausarzt sowie Internistinnen und Internisten können ausschließen, dass sich eine ernsthafte körperliche Erkrankung dahinter verbirgt. Eine Neurologin oder ein Psychiater kann prüfen, ob eine kognitive Störung vorliegt oder etwa eine Depression. Falls ja, gilt es abzuklären, ob die Corona-Infektion diese hervorgerufen hat, oder ob es zum Beispiel eine außergewöhnliche Belastung in der Zeit der Genesung gab, die zu den Beschwerden geführt hat. Bisher ist Post-Covid als Krankheit nicht klassifiziert. Am ehesten würde man es daher vermutlich als depressives Syndrom ansehen, da es diesem sehr ähnlich ist, oder auch als atypische (untypische) Depression. Denkbar wäre auch eine Klassifizierung als neurologische Erkrankung, in Anlehnung an das sehr ähnliche „Chronic Fatigue Syndrome“ (Chronisches Müdigkeitssyndrom).

Die Ursachen von psychosomatischen Krankheiten sind vielfältig. Möglich sind beispielsweise Stress, Angst und Sorgen, Trauer, Trennung, partnerschaftliche Konflikte, traumatische Erlebnisse oder Verluste. Auch verschiedene Lebenssituationen wie zum Beispiel Migration können mit Stress einhergehen und zu psychosomatischen Beschwerden führen. Häufig sind psychische Belastungsfaktoren verdrängt und nicht direkt erkennbar. Sie führen aber zu unterschiedlichen körperlichen Reaktionen: Muskeln verkrampfen sich, Stresshormone behindern die ausreichende Versorgung und Entspannung des Körpers, der Schlaf ist gestört, der Stoffwechsel ändert sich, Organe werden nicht ausreichend versorgt. Hält dieser Zustand über längere Zeit an, können körperliche Schmerzen und andere Symptome entstehen, die sich im schlimmsten Fall „verselbstständigen“. Die Beschwerden führen meist zu noch größeren Belastungen, die wiederum die Symptome verschlimmern können – ein Teufelskreis entsteht.

Unbehandelte Bipolare Störungen können für Betroffene sehr gefährlich werden. Die Suizidrate ist hoch. Etwa 15 Prozent aller Betroffenen scheiden aus dem Leben, noch mehr unternehmen im Verlauf der Erkrankung einen Suizidversuch. Das liegt unter anderem an der Fallhöhe am Ende einer Manie, wenn die euphorischen Gefühle verschwinden und die Realität die Erkrankten einholt. Eine frühzeitige Diagnose ist darum wichtig, denn mit der richtigen Therapie können Betroffene einen Umgang mit der Krankheit finden und ein relativ normales Leben führen.

Depressionen können sowohl Auslöser für Schlafstörungen sein als auch eine Folge davon. Regelmäßige Schlafprobleme über einen längeren Zeitraum hinweg bedeuten für den Körper andauernden Stress. Körperliche und psychische Belastungen sind die Folge, aus denen sich Depressionen entwickeln können.

Gleichzeitig sind Schlafstörungen eines der häufigsten Symptome einer Depression. Viele Erkrankte können schlecht einschlafen und/oder wachen in den frühen Morgenstunden auf. Ihre Energie und ihr Wohlbefinden sinken dadurch potenziell noch weiter, weshalb im Rahmen ihrer Therapie auch die Schlafstörungen behandelt werden sollten.

Intelligenzminderungen begleiten Betroffene ihr Leben lang. Je nach Schweregrad und Ausprägung gibt es therapeutische Maßnahmen, die ihre Lebensqualität verbessern können:

  • Ergotherapie unter Beachtung des individuellen Leistungsniveaus
  • Sport- und Bewegungstherapie
  • Physiotherapeutische Übungen
  • Sozialtherapeutische Betreuung unter Einbezug des sozialen Umfelds
  • Kognitives Training in Abhängigkeit vom Ausmaß der Intelligenzminderung
  • Unterstützende psychologische Gespräche, sofern die kognitive Leistungsfähigkeit und das Kommunikationsvermögen hierfür ausreichen
  • Belastungserprobungen im bisherigen oder neuen Umfeld einschließlich Arbeitserprobungen in einer Werkstatt für behinderte Menschen
  • Psychopharmakotherapie bei ausgeprägten Verhaltensauffälligkeiten oder begleitenden psychischen Störungen wie depressiven Syndromen

Wichtig für Betroffene ist, sich der Krankheit bewusst zu werden, sie zu akzeptieren und sich ihr zu stellen. Die Neigung angstauslösende Dinge oder Situationen zu vermeiden, kann die Ängste oder Phobien noch verstärken. Sich ihnen zu stellen, kann als Training verstanden werden, das dabei hilft, die Ängste selbst abzubauen. Für viele Betroffene stellt gerade dies jedoch eine besonders große Herausforderung dar.

Wer bei Ängsten oder Phobien ärztliche Hilfe sucht, zeigt dadurch keine persönliche Schwäche, sondern einen wünschenswerten Umgang mit der Erkrankung. Dazu gehört auch, das eigene Umfeld wie Familie oder Freunde einzubeziehen. Von ihnen kann wertvolle Unterstützung kommen. Daneben zeigt der Besuch von Selbsthilfegruppen für den Austausch mit anderen Betroffenen bei manchen Erkrankten gute Ergebnisse.

Hilfreich für eine Therapie können auch Entspannungstechniken wie Yoga, Autogenes Training oder Progressive Muskelrelaxation sein. Grundsätzlich ist sportliche Betätigung empfehlenswert, insbesondere Ausdauersportarten wie Laufen oder Fahrradfahren.

Betroffene können ihre Behandlung unterstützen, indem sie sich möglichst umfassend über Bipolare Störungen informieren. Das gibt ihnen einerseits mehr Sicherheit in der Beurteilung des eigenen Zustands, andererseits können sie so den Behandelnden möglicherweise besser Auskunft geben.

Hilfreich kann es auch sein, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen. Viele an Bipolarität Erkrankte und deren Angehörige organisieren sich in Selbsthilfegruppen in ganz Deutschland. Der Austausch lohnt sich, da Betroffene ihre eigene Kompetenz im Umgang mit der Krankheit erhöhen und – wie Studien zeigen – dadurch Klinikaufenthalte verkürzen können. Das Curamenta-Forum bietet eine erste Anlaufstelle, um auch außerhalb von organisierten Gruppen in Kontakt zu treten.

Über die Informationen und den Austausch hinaus, wird bei Bipolaren Störungen auch empfohlen, den eigenen Lebenswandel auf die Krankheit abzustimmen. Betroffene sollten versuchen, sich nicht übermäßigem Stress und Überforderung auszusetzen, da diese zu den auslösenden Faktoren gehören. Auch psychoaktive Substanzen (Drogen) und Alkohol zählen dazu und sollten vermieden werden.

Für Betroffene ist es wichtig, sich selbst so umfassend wie möglich über ihre Krankheit zu informieren. Das hilft ihnen dabei, Anzeichen für akute Ausbrüche selbst zu erkennen. Wer die sogenannten Trigger, die Auslöser für emotionale Impulse, kennt, hat eher die Chance, sie zu kontrollieren. Auf diese Weise können impulsive Handlungen verhindert oder wenigstens verzögert werden.

Betroffene können versuchen, sich ganz bewusst eine entspannte Grundhaltung anzueignen und diese zu trainieren. Treten dann Trigger auf, können sie versuchen, kurz innezuhalten und zu hinterfragen, ob der auslösende Reiz – beispielsweise der kritische Blick eines anderen Menschen – wirklich böse gemeint war. Fühlen sie die Streitlust wachsen, kann es helfen, sich bewusst aus der Situation zurückzuziehen, bevor es zur Eskalation kommt. Auch der Austausch mit anderen Betroffenen hat sich als hilfreich erwiesen. Dazu eignen sich Selbsthilfegruppen oder auch das Curamenta-Forum.

Ist der erste Schritt in die Arztpraxis oder die Klinik getan und wurde eine Therapie entwickelt, ist es besonders wichtig, die vereinbarte Behandlung nicht zu unterbrechen. Oft steht dabei eine Kombination aus Medikamenten und Psychotherapie im Zentrum, deren Erfolg von einer regelmäßigen Einnahme beziehungsweise Teilnahme abhängt.

Betroffene können darüber hinaus auch durch ihr eigenes Engagement zum Behandlungserfolg beitragen, indem sie sich beispielsweise einen festen Tagesablauf verordnen und diesen strikt einhalten. Anstatt das Leben passiv zu erdulden und sich negativen Gedanken zu ergeben, kann eine Art Stundenplan helfen, der die Zeiten für Aufstehen, Arbeiten, Essen, Haushalt, Bewegung und Schlaf genau regelt. Wichtig dabei ist, dass es die Betroffenen bei ihren Aktivitäten nicht übertreiben sollten: Wer krank ist, sollte sich schonen. Zu den regelmäßigen Aktivitäten gehört auch, soziale Kontakte wahrzunehmen und zu pflegen. Das kann der Austausch mit Familien und Freunden sein, aber auch die Teilnahme an Selbsthilfegruppen.

Der Behandlungserfolg hängt davon ab, wie sehr Sie sich darauf einlassen. Dafür ist es besonders wichtig, sich einzugestehen, dass Sie erkrankt sind. Diese Einsicht fällt schwer, gerade weil eine Essstörung mit Scham, Schuldgefühlen, Geheimhaltung oder auch Selbstkontrolle verbunden ist. Nutzen Sie die professionelle Hilfe im Rahmen Ihrer Behandlung, um sich ehrlich und ernsthaft mit Ihren Problemen auseinanderzusetzen – auch denen, die nicht unmittelbar mit der Erkrankung verbunden sind.

Im Rahmen der Behandlung werden Sie einen neuen Umgang mit Essen lernen, den Sie selbst unterstützen können. Regelmäßiges, bewusstes Essen, das Wahrnehmen von Sättigungsgefühl und Genuss fördern den Weg zurück zu einem normalen Essverhalten.

Ebenfalls hilfreich ist der Austausch mit anderen Betroffenen, zum Beispiel in unserem Forum oder in Selbsthilfegruppen.

Je nach Ursache wird eine Schlafstörung anders behandelt. Ist sie ein Symptom einer anderen Erkrankung, wird zunächst diese therapiert. Ist der Schlaf selbst das Problem, kommt häufig eine Verhaltens - oder Schlaftherapie zur Anwendung. Daneben gilt es, die Schlafhygiene zu verbessern – also ein Verhalten, das guten Schlaf fördert. Dazu können Betroffene einiges beitragen:

  • Verzicht auf Mittagsschlaf
  • Kühles, dunkles, gut gelüftetes Schlafzimmer, das nur zum Schlafen genutzt wird
  • Jeden Tag zur gleichen Zeit aufstehen
  • Ein Schlafritual entwickeln (z. B. eine Yoga-Einheit, eine Tasse Tee, einige Seiten lesen)
  • Keine schweren Mahlzeiten am Abend, kein Alkohol oder Nikotin
  • Nur ins Bett gehen, wenn man wirklich müde ist
  • Verzicht auf Koffein ab dem Mittagessen
  • Keine elektronischen Geräte, kein TV im Schlafzimmer
  • Regelmäßige körperliche Bewegung
  • Anwendung von Entspannungstechniken (z.B. autogenes Training, Meditation)

Oft hält innere Unruhe Betroffene vom Schlafen ab. Auch andauernde Konflikte, Dauerstress, Sorgen und Überforderung können das Schlafverhalten beeinträchtigen. Es ist ratsam, die konkreten Gründe für diese Belastungen zu suchen und einen besseren Umgang damit zu finden. Dabei kann zum Beispiel eine Psychotherapie helfen.

Eine erfolgreiche Behandlung beginnt mit der Einsicht, dass Sie suchtkrank sind. Auch wenn dieses Eingeständnis schmerzhaft und möglicherweise schambehaftet ist, versetzt es Sie in die Lage zu handeln und sich Ihrer Erkrankung zu stellen.

Auf den Entzug, bei dem der Körper von den Giftstoffen befreit wird, folgt die Entwöhnung. In diesem psychischen Entzug geht es darum, wie Sie Ihr Leben ohne den Suchtstoff gestalten. Einige Schutzfaktoren können Sie dabei unterstützen: ein positiver Umgang mit Stress und Problemen, ein unterstützendes Umfeld, die Möglichkeit, Ihr Leben selbst zu gestalten, ein positives Selbstbild und erhöhte Belastbarkeit. Im Rahmen der Entwöhnung wird gezielt daran gearbeitet.

Auch der Besuch von Selbsthilfegruppen kann förderlich sein, da Sie auf Menschen mit gleichen Erfahrungen treffen und sich potenziell verstanden fühlen. In unserem Forum können Sie sich auf digitalem Weg mit anderen Betroffenen austauschen. Mehr zum Thema Selbsthilfe finden Sie hier.

ADHS bei Erwachsenen wird in der Regel mit einer Kombination aus Psychotherapie, medikamentöser Therapie und Psychoedukation behandelt. Insbesondere die Psychoedukation, also die Aufklärung und Beratung zum Krankheitsbild, können Betroffene unterstützen. Indem sie über ihre Erkrankung und deren Dynamiken gut Bescheid wissen, können sie das eigene Verhalten besser einordnen. In Verbindung mit der Psychotherapie lassen sich dann Strategien zum Umgang mit den Ausprägungen der Erkrankung finden.

Viele Erwachsene sind einerseits erleichtert darüber, endlich eine Diagnose zu erhalten. Diese stellt sie jedoch vor neue Herausforderungen und möglicherweise Behandlungen. Es ist wichtig, sich selbst und dem Umfeld Zeit zu lassen, sich an die neue Ausgangslage zu gewöhnen.

Für Menschen, die unter einer sexuellen Funktionsstörung leiden, ist es besonders wichtig, offen über das Problem zu sprechen. Sexualität ist für viele Menschen noch immer ein Tabuthema, über das geschwiegen wird. Diese Offenheit kann helfen, wenn die Störung zu Problemen in der Partnerschaft führt oder wenn Probleme in der Partnerschaft für die Störung verantwortlich sind.

Ängste und Phobien sind ernsthafte psychische Erkrankungen, die professionelle Hilfe und Behandlung erforderlich machen. Die zahlreichen verschiedenen Faktoren, die zu einer Erkrankung führen können, machen es für Betroffene schwierig, allein die Ursachen zu erkennen und wirksame Gegenmaßnahmen zu ergreifen.

Unter den verschiedenen Behandlungsmethoden hat sich die Verhaltenstherapie als besonders erfolgversprechend herausgestellt, die je nach Ausprägung der Erkrankung durch die Gabe von Medikamenten unterstützt werden kann. Auch eine tiefenpsychologische Therapie, die von Psychotherapeutinnen oder Psychiatern vorgenommen wird, kann bei einigen Betroffenen geeignet sein.

Über die professionelle Behandlung hinaus, haben sich regelmäßige Bewegung, Sport sowie ein grundsätzlich gesunder Lebensstil als hilfreich herausgestellt. Ebenso förderlich sind Entspannungstechniken wie Atemübungen, Yoga, Autogenes Training oder Progressive Muskelrelaxation.

Betroffene werden individuell abgestimmt mit Psychotherapie behandelt. In besonders schweren Fällen können Anpassungsstörungen auch vorübergehend medikamentös behandelt werden. Die Behandlung zielt darauf ab, emotionalen Druck abzubauen sowie funktionale Bewältigungsmechanismen zu lernen. Meist ist eine Anpassungsstörung nach etwa sechs Monaten überwunden, das heißt geheilt.

Grundsätzlich gilt es, die Ursache für die anhaltenden Probleme beim Einschlafen herauszufinden. So kann der Schlafstörung mit gezielten Maßnahmen, einer Therapie oder Veränderungen der Lebensweise langfristig entgegengewirkt werden.

Einschlafprobleme werden oft durch die Sorge verstärkt, nicht schlafen zu können und am folgenden Tag nicht voll leistungsfähig zu sein. Betroffene sollten also versuchen, sich möglichst zu entspannen, auch wenn genau darin die Schwierigkeit liegt. Folgende Empfehlungen könnten helfen:

  • Aus dem Bett aufstehen und sich mit einer entspannenden Tätigkeit ablenken
  • Atemübungen machen
  • Gedanken, Sorgen und Befinden niederschreiben, um sie aus dem Kopf zu bekommen
  • Einen wenig aufregenden Podcast, eine Meditation oder Entspannungsgeräusche wie Meeresrauschen hören
  • Etwas Einfaches lesen, das nicht aufregt oder anspannt

Eine Heilung von Bipolaren Störungen ist bislang nicht möglich. Allerdings bestehen gute Behandlungsmöglichkeiten, die stets sehr individuell auf die Betroffenen abgestimmt sind. Das gilt für die akute ebenso wie für die vorbeugende Behandlung, die manische und depressive Phasen verhindern soll.

Die Behandlung besteht immer aus einer Kombination von Medikamenten und Therapie. Die Medikamente normalisieren im akuten Fall den Zustand der Betroffenen und verhindern weitere Phasen. Der therapeutische Teil der Behandlung hilft dabei, die Bipolare Störung zu kontrollieren und Betroffene zu befähigen, ihren Alltag zu bewältigen. Der Fokus liegt unter anderem darauf, auslösende Stressfaktoren und emotionale Probleme zu erkennen sowie den Lebensrhythmus zu stabilisieren – beispielsweise für ausreichend Schlaf zu sorgen. Möglich sind verschiedene psychotherapeutische Ansätze wie die interpersonelle Psychotherapie, die kognitive Verhaltenstherapie oder familientherapeutische Verfahren.

Grundsätzlich ist eine Borderline-Persönlichkeitsstörung nicht heilbar. Mit den richtigen therapeutischen Maßnahmen können Betroffene jedoch einen Umgang mit der Erkrankung finden. Wichtig ist, sich selbst und die Dynamiken der Krankheit gut zu kennen und Wege zu finden, sich selbst zu stabilisieren.

Zur Behandlung eignen sich unterschiedliche Ansätze der Psychotherapie. Sie werden auf die individuelle Situation der betroffenen Person zugeschnitten. Medikamente können dabei zur Stabilisierung und Unterstützung eingesetzt werden. Es sind jedoch keine Mittel bekannt, die alleine eine Heilung bewirken. Die Therapien haben zunächst zwei Ziele: mögliche Suizidgedanken und -versuche zu behandeln und sicherzustellen, dass die Therapie erfolgreich fortgesetzt werden kann. Im weiteren Verlauf bieten unterschiedliche Therapien die Möglichkeit, verschiedene Schwerpunkte der Krankheit zu behandeln.

Die Dialektisch-Behaviorale Therapie setzt beispielsweise darauf, Betroffene zu befähigen, Stress zu bewältigen, ihre Gefühle zu kontrollieren, dauerhafte soziale Beziehungen zu führen und das eigene Selbstwertgefühl zu steigern. Die Schematherapie zielt darauf ab, unterbewusste Verhaltensmuster zu verändern, da sie die Ursache der Borderline-Persönlichkeitsstörung in Kindheitserlebnissen verortet. Weitere angewandte Therapieformen sind zum Beispiel die Mentalisierungsbasierte Therapie, die Übertragungsfokussierte Psychotherapie oder die Psychodynamisch-Konfliktorientierte Psychotherapie.

Depressionen gehören zu den Erkrankungen, die sich im Allgemeinen gut behandeln lassen. Dafür stehen mehrere Behandlungswege zur Verfügung. Dazu zählen Psychotherapie, Medikamente und anderen Methoden wie beispielsweise Bewegungstherapie, Ergotherapie oder künstlerische Therapien.

Oft wird eine Kombination aus Psychotherapie und Medikamenten eingesetzt, die zu guten Erfolgen führt. Die Medikamente werden auch Antidepressiva genannt. Sie helfen den Betroffenen, sich aus ihrer Niedergeschlagenheit und Mutlosigkeit zu befreien. Das Ziel der Behandlung ist, Erkrankte dazu zu befähigen, wieder am Alltags- und Berufsleben teilnehmen zu können und einen Rückfall langfristig zu vermeiden.

Eine Heilung im Sinne einer Bekämpfung oder Umkehrung des Wunsches, einem anderen Geschlecht anzugehören, wird nicht angestrebt. Die Betroffenen benötigen meist eine psychotherapeutische Behandlung, die ihnen Gelegenheit gibt, sich mit ihrer eigenen Geschlechtsidentität zu befassen. Die mindestens einjährige Therapie bietet darüber hinaus die Chance, die gefühlte Geschlechtsidentität so weit wie möglich zu erproben, also einem Alltagstest zu unterziehen. Die Therapeutin oder der Therapeut helfen den Betroffenen dabei, die Erfahrungen und Gefühle zu verarbeiten. Die Dauer der Therapie soll sicherstellen, dass nicht vorschnell unumkehrbare körperliche Veränderungen vorgenommen werden – sofern dies der grundsätzliche Wunsch ist. Sie sollte allerdings nicht zu spät angewendet werden, da der tiefe Konflikt, unter dem die Betroffenen leiden, auch zum Suizid führen kann.

Heilbar sind Psychotische Störungen im Allgemeinen nicht. Eine Therapie aus mehreren Bestandteilen kann aber die Symptome lindern und die Lebensqualität steigern. In der akuten Phase werden Medikamente eingesetzt, die auch Rückfällen entgegenwirken. Der zweite therapeutische Baustein ist eine Psychotherapie, die den Betroffenen Strategien und Techniken vermittelt, wie mit sie ihrer Erkrankung umgehen können. Drittens helfen psychosoziale Therapien den Betroffenen bei der Wiedereingliederung in den Alltag.

Es ist ratsam, die eigene Gesundheit durch einen gesunden Lebensstil dauerhaft zu fördern. So lassen sich einige körperliche Erkrankungen vermeiden, die eine Demenz begünstigen – etwa Diabetes mellitus („Zucker“), Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Depressionen. Falls sich Erkrankungen in diesem Bereich entwickeln, ist eine frühzeitige Behandlung wichtig.

Ein gesundheitsförderndes Leben umfasst zum Beispiel eine ausgewogene Ernährung mit vielen Vitaminen und ungesättigten Fettsäuren, der Verzicht aufs Rauchen und bestenfalls auch auf Alkohol, regelmäßige Bewegung, die aktive Teilnahme am sozialen Leben sowie den Erhalt der geistigen Fitness.

Zwangsstörungen werden psychotherapeutisch mit Kognitiver Verhaltenstherapie in Kombination mit einer medikamentösen Therapie behandelt. Die Kognitive Verhaltenstherapie hilft den Betroffenen dabei, die Denkmuster zu erkennen, die das zwanghafte Handeln verursachen. Sie zielt weiterhin darauf ab, diese Denkmuster zu verändern. Die Verhaltenstherapie versucht die Betroffenen hingegen über eine direkte Konfrontation mit ihren Zwängen zu behandeln.

Ein frühzeitiger Beginn der Therapie sorgt dafür, die mit der Erkrankung verbundenen Einschränkungen zu verhindern. Aber auch nach bereits langer Krankheitsdauer lassen sich Zwangsstörungen sehr erfolgreich behandeln. Hilfreich für die Behandlung kann es sein, die Familie oder Freunde daran zu beteiligen.

Bei einer Posttraumatischen Belastungsstörung eignet sich in den meisten Fällen die Psychotherapie als Behandlungsmethode. Ideal dafür sind Therapeutinnen oder Therapeuten, die über eine ausgewiesene Expertise auf dem Gebiet der Traumatherapie verfügen. Abhängig davon, wie schwer die Erkrankung ist und wie stark die Einschränkungen im Alltag sind, können Betroffenen eine ambulante, teilstationäre oder stationäre Therapie in Anspruch nehmen. Das Ziel der Therapie ist, Symptome zu verringern oder ganz zu beseitigen, sodass die Patientinnen und Patienten stabilisiert in ihren Alltag zurückkehren können.

Da die Ursache für die Erkrankung im seelischen Bereich liegt, muss hier auch die Therapie ansetzen. Daher kommt für die Behandlung von psychosomatischen Erkrankungen vor allem die Psychotherapie in Betracht. Diese arbeitet mit unterschiedlichsten Methoden. Im Kern besteht die psychotherapeutische Arbeit darin, die Ursachen von psychosomatischen Erkrankungen zu erkennen und zu verstehen. Diese liegen nicht selten in den tieferen Schichten des Bewusstseins verborgen.

Entspannungstechniken, Ergotherapie, Sozialtherapie sowie Bewegungs- und Körpertherapie können ergänzend zum Einsatz kommen. In der Behandlung von psychosomatischen Erkrankungen spielen Medikamente (Psychopharmaka) eine untergeordnete Rolle. Sie werden meist dann eingesetzt, wenn sie notwendig sind, um eine Behandlung überhaupt erst möglich zu machen.

Je nach diagnostizierter Ursache können sexuelle Funktionsstörungen mit Medikamenten behandelt werden. Es existieren jedoch auch andere gute Möglichkeiten. Liegt eine psychische Störung der oder des Betroffenen vor, beispielsweise aufgrund traumatischer Erfahrungen, kommt psychotherapeutische Behandlung in Einzeltherapie infrage. Ist die Ursache der sexuellen Funktionsstörung nicht auf eine körperliche oder psychische Erkrankung zurückzuführen, können Sexualtherapien, Verhaltenstherapien oder Paartherapien angezeigt sein.

Die psychosozialen Behandlungsansätze haben sich als wirksamer erwiesen als der Einsatz von Medikamenten. Sie können bei körperlichen und psychischen Ursachen der Funktionsstörung eingesetzt werden. Denn über die Wiederherstellung der sexuellen Funktionen hinaus, kann es hilfreich sein, das Verständnis von Sexualität zu erweitern und auch andere Formen der körperlichen Kommunikation zu ermöglichen. Da auch Medikamente zu den möglichen Ursachen sexueller Funktionsstörungen zählen, kann ein Medikamentenwechsel oder eine Dosierungsanpassung nach Absprache mit Ärztin oder Arzt Abhilfe schaffen.

Die Demenz bringt mit sich, dass gerade der gewohnte Alltag zur Herausforderung wird. Daher sollten Betroffene sich so gut es geht selbst entlasten und unterstützen.

Zum Beispiel mit

  • Erinnerungshilfen: Kalender für wichtige Termine, Notizzettel als Gedächtnisstütze
  • Festen Strukturen: Wochen- oder Tagespläne mit allen Terminen
  • Orte für Dinge: Jeder Gegenstand bekommt einen festen Platz in der Wohnung
  • Übersicht: Überflüssiges ausmisten und Vorhandenes übersichtlich anordnen
  • Offenheit: Der offene Umgang mit der Erkrankung erzeugt Verständnis statt Ungeduld

Zentral ist auch, körperlich, geistig und sozial aktiv zu bleiben und auf nichts zu verzichten, was Spaß macht und für Wohlgefühl sorgt. Der Besuch einer Selbsthilfegruppe kann bei der Verarbeitung der Diagnose und Erkrankung helfen.

Meist wird eine Anpassungsstörung mit einem psychotherapeutischen Verfahren behandelt. Die Therapie ist je nach Schweregrad der Erkrankung sehr individuell. Es geht darum, Umgangsweisen mit der Belastung zu lernen und funktionale Bewältigungsmechanismen zu entwickeln. Wichtig ist, dass Betroffene sich auf die Behandlung einlassen und daran mitarbeiten, gelernte Strategien sowie neue Denkmuster anzuwenden.

Daneben sollten Betroffene auf ihr Wohlbefinden achten und Dinge unternehmen, die ihnen Freude bereiten. Auch die Teilnahme an sozialen und sportlichen Aktivitäten ist förderlich. Unterstützend wirken Entspannungstechniken wie autogenes Training oder progressive Muskelentspannung, die Betroffene zu Hause ausüben können. Wer Austausch mit anderen Betroffenen sucht, für den bietet das Curamenta-Forum eine erste Anlaufstelle.

Akute Belastungsstörungen erfordern meist keine Behandlung. Sie werden erst als psychische Störung angesehen, wenn sie übermäßiges Leid verursachen oder die Leistungsfähigkeit einschränken. Wichtig für Betroffene ist jedoch, über das belastende Ereignis zu sprechen, um es verarbeiten zu können.

Menschen, die unter einer Posttraumatischen Belastungsstörung leiden, sollten ebenfalls über das Erlebte reden. Sie sollten versuchen, sich immer wieder zu vergegenwärtigen, dass die Situation vorbei ist und dass wieder Sicherheit herrscht. Deshalb empfiehlt es sich, die gewohnten alltäglichen Rituale so schnell wie möglich wieder aufzunehmen. Um Angst- oder Spannungszustände zu überwinden, sind Bewegung, Aktivitäten an der frischen Luft und Sport empfehlenswert. Betroffene sollten es vermeiden, sich in Betäubung beispielsweise durch Alkohol, Schlafmittel oder Drogen zu flüchten. Ebenfalls wichtig sind regelmäßiges und ausreichendes Essen und Trinken, um den Körper mit der nötigen Energie zu versorgen.

Persönlichkeitsstörungen werden in der Regel psychotherapeutisch behandelt. Dabei ist das Ziel nicht, die eigene Persönlichkeit zu verändern. Es sollen vielmehr Strategien erlernt werden, wie man die negativen Eigenschaften als solche erkennt und in diesem Bewusstsein besser auf die Anforderungen des Lebens reagieren kann.

In diesem Sinne ist es zunächst wichtig, dass Betroffene offen für eine Therapie sind und bereit, an sich zu arbeiten. Das heißt zum Beispiel sich selbst kritisch zu reflektieren. Weiterhin bedeutet es, das gelernte Wissen zu verinnerlichen und anzuwenden. Der Prozess ist langwierig und es wird immer wieder zu Rückschritten kommen. Daher sind Ausdauer und Geduld mit sich selbst ebenso zentral.

Die Behandlung psychosomatischer Erkrankungen ist sehr individuell. Vielen Betroffenen hilft es, nach langen Abklärungen eine Diagnose zu haben. Wichtig ist dann, sich auf mögliche verordnete therapeutische Maßnahmen einzulassen und einen Umgang mit der neuen Situation zu finden. Daneben sollten Betroffene auf ihre eigenen Bedürfnisse achten und sich auf Dinge fokussieren, die ihnen gut tun.

Der Austausch mit anderen, auch mit anderen Betroffenen, kann unterstützend wirken. Möglich ist dies zum Beispiel über Selbsthilfegruppen oder das Curamenta-Forum.

Außerhalb akuter Phasen können Menschen, die an nicht-organischen (primären) Psychotischen Störungen leiden, sich selbst meist gut einschätzen und sich ein Stück weit selbst davor bewahren, in Wahn und Halluzinationen abzugleiten. Diese erste Phase ist an Frühwarnzeichen erkennbar wie Unruhe, Depressionen oder Schlafstörungen, bei deren Auftreten Betroffene handeln sollten.

Außerdem wird in dieser frühen Phase empfohlen, auf wahnfördernde Dinge und Handlungen zu verzichten. Dazu zählen die Einnahme von Koffein, Teein, Alkohol und Schokolade sowie sexuelle Handlungen und Meditationsübungen. Auf die Einnahme von Rauschmitteln sollten Betroffene auch in stabilen Phasen verzichten, da sie Wahnvorstellungen und Realitätsverlust provozieren können.

Darüber hinaus ist es während gesunder Phasen hilfreich, regelmäßig Kontakt mit anderen Menschen zu suchen und sich geschützte Orte zu schaffen, die im Krisenfall einen Rückzug ermöglichen. Wichtig sind außerdem regelmäßiger Schlaf, die regelmäßige Einnahme von Mahlzeiten, sportliche Betätigung und ein möglichst schriftlicher Tagesplan, der all diese und andere Aktivitäten sinnvoll strukturiert.

Das lässt sich derzeit nicht verlässlich beantworten. Es können einige Monate sein, bei manchen Betroffenen halten sich die Symptome auch länger als ein Jahr. Man geht zwar davon aus, dass es irgendwann abklingt. Anders als bei anderen Erkrankungen weiß aber bisher niemand, wie lange dies im Schnitt dauert, zumal das Post-Covid-Syndrom sich individuell sehr unterschiedlich äußert.

Die Lebenserwartung bei einer Demenzerkrankung hängt von einigen Faktoren ab. Dazu gehört zum Beispiel das Alter bei Diagnosestellung, die individuelle Ausprägung der Demenz sowie ihr Schweregrad und mögliche Vor- und Begleiterkrankungen. Bei der Alzheimer-Demenz beträgt die durchschnittliche, statistische Lebenserwartung etwa sieben Jahre ab Diagnose. Da der Krankheitsverlauf individuell ist, ist diese Zahl nur ein Richtwert. Erkrankte sterben auch nicht an der Demenz selbst, sondern an ihren Folgen. Etwa, weil ihr schwaches Immunsystem sie nicht vor einer Infektion schützen kann.

Nach dem ersten Lebensjahr lassen sich – je nach individuellem Ausprägungsgrad –beginnend erste Symptome beobachten. Im Verlauf der kindlichen Entwicklung können diese mehr und mehr zunehmen. Hinweise für Eltern sind etwa, wenn ihr Kind auf sie und andere Menschen nicht reagiert oder vorwiegend Dinge fixiert, nicht auf seinen Namen hört oder Augenkontakt vermeidet. Später können (Klein-)Kinder mit einer Autismus-Spektrum-Störung dazu neigen, Gegenstände aneinander zu reihen oder bestimmte Bewegungen wie Schaukeln und Gehen auf den Zehenspitzen ständig zu wiederholen. Eventuell verlernen sie bereits erworbene Fähigkeiten wieder, sprechen unklar oder nicht in ganzen Sätzen. Andere Kinder werden von ihnen ignoriert, später kann ein ausgeprägtes Festhalten an Routinen hinzukommen.

Eltern sollten nicht davon ausgehen, dass sich diese Verhaltensweisen „verwachsen“, sondern frühzeitig ihren Kinderarzt/ihre Kinderärztin darauf ansprechen, der/die an eine Fachperson aus der Kinder- und Jugendpsychiatrie überweisen kann. Je eher eine fundierte Diagnostik erfolgt, desto eher kann eine spezifische Therapie beginnen und umso erfolgreicher kann diese dann auch je nach Typ und Schweregrad der Störung werden.

Beim Spielen von Computerspielen wirken ähnliche Mechanismen wie beim Konsum anderer Suchtmittel. Durch Spielerfolge wird das Belohnungszentrum des Gehirns aktiviert. Das so erzeugte Wohlgefühl möchte man immer wieder erleben. Mit der Zeit entsteht jedoch eine Toleranz, sodass die Dosis – also das Spielen – erhöht werden muss. Wie bei anderen Suchtstoffen geht die Kontrolle verloren. Das Gamen hat Priorität, Schule, Ausbildung und Familie werden vernachlässigt. Aktuell erfolgreiche Games sind zudem nach Mustern aufgebaut, die Nutzerinnen und Nutzer lange an das Spiel binden. Sie sind zum Beispiel nie zu Ende. Die Spielumgebung ändert sich oft, sodass es immer etwas Neues zu entdecken gibt. Games schütten Belohnungen aus, jedoch wissen Spielende nicht wann. In Form von Teamspielen erzeugen sie eine soziale Verpflichtung. Der Schwierigkeitsgrad wird an die Spielenden angepasst, weshalb sich Erfolge einstellen, die zum Weiterspielen motivieren. Nicht hinter jeder Phase intensiven Spielens steckt eine Sucht. Seit 2019 ist „Gaming Disorder“ jedoch von der WHO als Erkrankung anerkannt, was Diagnosestellung und Behandlung erleichtert.

Binge-Eating ist eine psychische Erkrankung. Daher ist es für Betroffene schwierig bis unmöglich, sie ohne professionelle Hilfe in den Griff zu bekommen. Das liegt auch daran, dass die Ursache der Essstörung meist mehrere Faktoren umfasst: zum Beispiel das familiäre Essverhalten oder familiäre Konflikte, ein niedriges Selbstwertgefühl, ein erhöhter Body-Mass-Index (BMI) oder Depressionen.

Als wirksam hat sich die Kognitive Verhaltenstherapie erwiesen. Dabei wird daran gearbeitet, das Essverhalten zu normalisieren, die Selbstakzeptanz zu stärken und die Auslöser der Essattacken zu erkennen und einen Umgang damit zu finden.

Das zentrale Symptom der Borderline-Persönlichkeitsstörung sind die heftigen und unkontrollierbaren Stimmungsschwankungen. Sie prägen auch die zwischenmenschlichen Beziehungen von Betroffenen. So sind Erkrankte ihrem Partner oder ihrer Partnerin in einem Moment intensiv zugeneigt, im nächsten können sich diese Emotionen komplett umkehren. Beziehungen sind daher geprägt von inniger Nähe und größter Distanz. Da die Gefühlswechsel unerwartet oder aufgrund von kleinsten Triggern auftreten, sind sie für Betroffene wie auch deren Gegenüber eine große Belastung.

Gleichzeitig haben Menschen mit BPS große Angst vor dem Alleinsein und Verlassenwerden. Auf Zurückweisung oder Missfallensäußerungen seitens Partnerin oder Partner reagieren sie impulsiv mit Eifersucht, Klammern, Wutanfällen oder gar Suizidandrohungen. Trotz der Angst vor dem Alleinsein halten viele Betroffene Beziehungen nicht gut aus. Sie beenden sie oft plötzlich und/oder haben häufig schnell wechselnde Partnerschaften.

Menschen mit einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung haben ein enormes Anspruchsdenken und sind höchst egoistisch. Dabei überschätzen sie sich selbst maßlos und sehen sich als fehlerfrei. Sie möchten stets bewundert werden. Zu Beginn einer Beziehung liefern Partnerin oder Partner diese Bewunderung meist automatisch. Kommt es jedoch zu erster Kritik, reagieren Narzisstinnen und Narzissten mit Aggression oder Manipulation. Um sich selbst gut zu fühlen, neigen sie dazu, die Partnerin oder den Partner zu erniedrigen und zu kontrollieren. Andere Menschen dienen Narzisstinnen und Narzissten ausschließlich dazu, ihre eigenen Ziele zu erreichen. Auf dieser Basis ist eine gesunde und wertschätzende Beziehung mit ihnen kaum möglich. Häufig wird in Verbindung von Narzissmus von toxischen Beziehungen gesprochen.

Es gibt mehrere Ansätze, um einem Rückfall vorzubeugen. Im Rahmen einer Suchttherapie wird erkundet, welche Lebensumstände die Abhängigkeit grundsätzlich begünstigt haben. Dabei werden Strategien für den Umgang mit diesen sehr individuellen Faktoren entwickelt.

Darüber hinaus gibt es einige allgemeine Vorgehensweisen, um Rückfälle zu vermeiden:

  • Der regelmäßige Besuch einer Selbsthilfegruppe ermöglicht, Erfahrungen mit anderen Betroffenen auszutauschen, sich zu motivieren und einander beizustehen.
  • Das Gehirn hat sich an das Gefühl der Belohnung über das Suchtmittel gewöhnt. Wird es nicht mehr konsumiert, entsteht eine Lücke. Neue Gewohnheiten, Hobbys oder Interessen können sie füllen.
  • Stress und Belastungen in der Familie oder bei der Arbeit steigern das Rückfallrisiko. Fachleute können Wege aufzeigen, wie mit Belastungen umzugehen ist.
  • In manchen Fällen hat das soziale Umfeld die Abhängigkeit begünstigt. Es gilt, kritisch zu hinterfragen, welche Personen und Aufenthaltsorte ein suchtfreies Leben eher behindern.
  • Das Verlangen nach dem Suchtstoff wird an manchen Tagen übermächtig sein. Hier hilft ein vorher ausgearbeiteter Notfallplan, der das eigene Verhalten für Momente mit hoher Rückfallgefahr anleitet.

Weitere Informationen zu Krankheitsbildern finden Sie hier.

Ist das eigene Kind psychisch erkrankt, ist dies für Eltern eine große Belastung. In einigen Fällen kann es hilfreich sein, ebenfalls professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Eine erste Anlaufstelle bietet das Forum für den Austausch mit anderen Angehörigen sowie mit Expertinnen und Experten. Tipps zur Selbsthilfe finden Eltern zudem hier.

Co-Abhängigkeit bezeichnet das suchtfördernde Verhalten von Menschen aus dem Umfeld einer erkrankten Person. Mit der Absicht, der erkrankten Person zu helfen und sie zu unterstützen, begeben sie sich selbst in eine Abhängigkeit, die auf das Leben der Süchtigen/des Süchtigen ausgerichtet ist.

Erkennen lässt sich Co-Abhängigkeit unter anderem durch die drei Phasen, in denen sie auftritt. Am Anfang wird die süchtige Person beschützt und entschuldigt, zum Beispiel vor dem Arbeitgeber. Der Suchtstoff wird beschafft, die Situation insgesamt verharmlost. Die zweite Phase besteht im Versuch zu kontrollieren, etwa indem das Suchtmittel versteckt und die erkrankte Person stärker beobachtet wird. Die dritte Phase beginnt mit der Erkenntnis, dass diese Dinge das Problem nicht lösen. Co-Abhängige entwickeln Gefühle der Anklage, Ausgrenzung und Abwendung gegenüber der erkrankten Person.

Weitere Merkmale sind:

  • Co-Abhängige Menschen haben Schwierigkeiten, Grenzen zu setzen und häufig mangelndes Selbstwertgefühl.
  • Ihr eigenes Leben tritt völlig in den Hintergrund.
  • Sie fühlen sich verantwortlich für die erkrankte Person und dafür, die Fassade nach außen aufrechtzuerhalten.
  • Sie sind oft stark erschöpft und stehen unter hohem Druck.
  • Sie leiden an psychosomatischen Symptomen wie Kopfschmerzen, Verspannungen und Depressionen.