Häufig gestellte Fragens
Diagnostik
Die Grenze zwischen vorübergehenden Veränderungen oder Einschränkungen der Sexualität und einer sexuellen Funktionsstörung sind nicht immer klar zu definieren. Da Sexualität komplex ist und Körper und Psyche gleichermaßen einbezogen sind, können sich viele Einflüsse kurzzeitig negativ auf das Sexualleben auswirken. Gelegentliche Phasen der Unlust oder Orgasmusschwierigkeiten sind etwas Normales und treten bei vielen Menschen auf.
Ein zentrales Merkmal einer sexuellen Funktionsstörung ist, dass die Symptome mindestens über den Zeitraum eines halben Jahres bestehen. Weiterhin erzeugen sie einen Leidensdruck: Die Sexualität, wie man sie kennt und mag, kann nicht mehr befriedigend ausgelegt werden. Dies führt zu Problemen in der Partnerschaft, zu psychischen Auswirkungen sowie zu einer allgemein belasteten Lebenssituation.
Möglicherweise bestehen Risikofaktoren, die jedoch ohne das auslösende belastende Ereignis nicht zur Krankheit führen würden.
Zu den vermuteten Ursachen für Borderline-Persönlichkeitsstörungen zählen heute genetische Faktoren, aber auch Lebenserfahrungen wie sexuelle Gewalt, körperliche Gewalt oder schwere Vernachlässigung. Studien zufolge haben die Hälfte aller Betroffenen traumatische Erlebnisse in der Kindheit erfahren. Können Kleinkinder aufgrund eines ungünstigen Umfelds kein Urvertrauen zu Bezugspersonen entwickeln, haben sie im späteren Leben oft Bindungs- und Beziehungsprobleme. Diese und andere traumatische Erfahrungen können einen direkten Einfluss darauf haben, wie das Gehirn der Betroffenen arbeitet.
Depressionen können aus vielerlei Gründen entstehen. Dazu zählen dauerhafte Belastungen im Alltagsleben ebenso wie besondere einmalig stark belastende Situationen – beispielsweise eine Trennung, der Tod eines geliebten Menschen oder auch der Verlust des Arbeitsplatzes. Daneben zählen Schlafstörungen, Einsamkeit oder Lichtmangel zu den möglichen auslösenden Faktoren.
Zu den Ursachen können aber auch biologische Faktoren gehören, beispielsweise Veränderungen des Stoffwechsels im Gehirn. Diese Veränderungen können durch körperliche Erkrankungen entstehen, aber auch genetische Ursachen haben. Sie sind jedoch auf Stress und Belastungen im Alltag zurückzuführen. Ein weiterer Risikofaktor für Depressionen besteht in traumatischen Erlebnissen, die Menschen in der Vergangenheit, beispielsweise in der Kindheit erlitten haben.
Eine schlüssige Erklärung für eine Geschlechtsinkongurenz (Störungen der Geschlechtsidentität) gibt nicht, jedoch vielfältige Befunde ganz unterschiedlicher Fachgebiete. Dazu zählen beispielsweise die Molekulargenetik, Embryologie, Endokrinologie und die Neurowissenschaften. Für möglich gehalten werden Veränderungen an Genen, Testosteron im Fruchtwasser und geschlechtsdifferente Gehirnasymmetrien. Auch psychosoziale Effekte werden als Ursache in Erwägung gezogen.
Psychotische Störungen können viele Ursachen haben. Gesichert ist aber, dass ein Zusammentreffen von entsprechenden genetischen Vorbedingungen und auslösenden Umweltfaktoren zum Ausbruch führen können. Als eine weitere Ursache gelten traumatische Kindheitserlebnisse sowie der Gebrauch von Cannabis in den Jugendjahren. In Deutschland ist durchschnittlich einer von hundert Menschen im Lauf seines Lebens von einer Psychotischen Störung betroffen. Hat ein Elternteil bereits darunter gelitten, erhöht sich diese Chance auf acht Prozent.
Viele Ursachen können zu sexuellen Funktionsstörungen führen. Dazu zählen:
- Körperliche Ursachen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, hormonelle Umstellung, Diabetes, operative Eingriffe in die Geschlechtsorgane (beispielsweise Gebärmutterentfernung/Prostataentfernung), Krebserkrankungen, Rheuma oder Parkinson. Auch physische Schmerzen beim Sex, die beispielsweise durch Entzündungen verursacht werden, können zu Funktionsstörungen führen.
- Die Einnahme von Medikamenten können Nebenwirkungen verursachen, die zu sexuellen Funktionsstörungen führen, beispielsweise verringern Antidepressiva die Libido und senken hormonbasierte Verhütungsmittel die sexuelle Lust.
- Der übermäßige Genuss von Alkohol und die Einnahme von Drogen wie Marihuana können die sexuelle Lust oder Erregbarkeit vermindern.
- Seelische Ursachen wie Ängste vor einer Schwangerschaft oder Stress, Trauer und Konflikte können die sexuelle Funktion beeinträchtigen.
- Probleme in der Partnerschaft können ebenfalls die Ursache für sexuelle Funktionsstörungen sein. Ständiger Streit oder lähmende Routine, Tabuisierung von sexuellen Wünschen oder mangelnde Zärtlichkeit wirken sich negativ auf Lust, Erregbarkeit und Orgasmusfähigkeit aus.
Belastungsstörungen werden stets durch ein besonders schwerwiegendes Ereignis ausgelöst, das die Betroffenen selbst erlebt oder beobachtet haben. Dazu zählen Krieg, Unfälle, Gewalttaten, Naturkatastrophen oder Missbrauch. Bis zu einem gewissen Grad sind die psychischen Reaktionen auf solche traumatisierenden Ereignisse ganz normal, etwa im Rahmen der akuten Belastungsstörung.
Bei langwierigen und damit krankhaften Traumafolgestörungen wie der Posttraumatischen Belastungsstörung können genetische Faktoren das Risiko erhöhen, die Krankheit zu entwickeln. Gab es in der Vergangenheit in der Familie bereits psychische Erkrankungen oder Traumata, steigt die Wahrscheinlichkeit ebenfalls. Weitere begünstigende Einflussfaktoren sind mangelnde soziale Unterstützung nach dem traumatischen Erlebnis, Länge und Dauer des Traumas, niedriger sozio-ökonomischer Status sowie psychische Erkrankungen in der eigenen Krankheitsgeschichte.
Eine echte Erklärung dafür, wie Zwangsstörungen entstehen, gibt es noch nicht. Wie bei vielen psychischen Erkrankungen zählt eine genetische Vorbelastung zu den auslösenden Faktoren. Doch die Vererbung allein genügt jedoch meist nicht, um die Erkrankung zum Ausbruch zu bringen.
Einen weiteren Faktor könnte eine Erkrankung des Gehirns darstellen, insbesondere durch Veränderungen des Stoffwechsels. Allerdings ist nicht klar, ob diese die Krankheit tatsächlich verursachen oder nur begleiten. Es zeigt sich aber, dass sie nach erfolgreicher Behandlung verschwinden. Außerdem wird vermutet, dass auch psychologische Faktoren bei Zwangsstörungen eine Rolle spielen. Dazu zählen die Erziehung, traumatische Kindheitserfahrungen, negative spätere Lebensereignisse und eine Veranlagung der Persönlichkeit.
Um einen ersten Überblick zu gewinnen, ob Sie möglicherweise an einer Essstörung leiden, bietet Curamenta Ihnen einen Esstörungen-Test. Er liefert jedoch keine Diagnose. Diese kann nur durch ärztliche Abklärung erfolgen. Bitte zögern Sie nicht, bei Unsicherheit einen Termin bei einer Ärztin oder einem Arzt abzumachen.
Curamenta bietet einen Selbsttest an, mit dessen Hilfe herausfinden können, ob Sie an einer Angststörung leiden. Er liefert jedoch keine Diagnose, die nur durch ärztliche Abklärung erfolgen kann. Im Zweifelsfall sollte also stets eine Ärztin oder ein Arzt aufgesucht werden.
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Depressionen sind eine primär psychische Erkrankung. Sie wirken sich jedoch zum Teil stark in körperlichen Symptomen aus. Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Schlafstörungen und Magen-Darm-Beschwerden kommen häufig vor. Depressionen können aber auch zusammen mit somatoformen Störungen auftreten.
Lange wurde diskutiert, ob ADHS auch jenseits der Kindheit erstmals auftreten kann. Mittlerweile ist aber klar: Wenn ADHS bei Erwachsenen diagnostiziert wird, haben die Betroffenen die Beschwerden schon ihr Leben lang. Eine Ausnahme bilden Unfälle, die zu Symptomen führen können, die der ADHS ähneln.
Es gibt zwei Altersphasen, in denen ADHS bei Betroffenen besonders häufig diagnostiziert wird. Ein Diagnosegipfel liegt um das elfte, zwölfte Lebensjahr, wenn ein Wechsel auf die weiterführende Schule ansteht. Die zweite Phase, in der ADHS häufig entdeckt wird, liegt zwischen Ende 20 und Anfang 30. Die späte Diagnose kann zum Beispiel daran liegen, dass die Symptome je nach Lebensphase unterschiedlich stark ausgeprägt sind: In manchen Jahren fallen sie kaum auf, in anderen werden sie zur unerträglichen Last.
Psychosomatische Erkrankungen sind reale Erkrankungen, die unbehandelt schwerwiegende Folgen nach sich ziehen können. Empfinden Betroffene beispielsweise dauerhaft Schmerzen und greifen wiederholt zu Schmerzmitteln, kann sich eine Abhängigkeitserkrankung entwickeln, die ihrerseits Beschwerden mit sich bringt. Ein anderes Beispiel wäre, wenn Betroffene aufgrund ihrer psychosomatisch bedingten Beschwerden nicht mehr vollumfänglich am Alltagsleben teilnehmen. Mangelnde soziale Kontakte und Einschränkungen auch bei freudvollen Unternehmungen können zu depressiven Verstimmungen führen.
Insofern sollten somatoforme Störungen in jedem Fall behandelt werden, bevor sie weitere noch schwerwiegendere Erkrankungen nach sich ziehen.
In den Wechseljahren (Klimakterium) verändert sich bei Frauen der Hormonhaushalt, ihre fruchtbare Lebensphase geht zu Ende. Die Produktion der Geschlechtshormone Östrogen und Progesteron nimmt ab. Dadurch kommt es einerseits zu verkürzten Tiefschlafphasen und andererseits häufig zu Hitzewallungen, die auch nachts auftreten können. Beides kann den Schlaf stark stören.
Auch innere Unruhe und Stimmungsschwankungen treten in den Wechseljahren oft auf. Die weitreichenden inneren und äußeren Veränderungen dieser Lebensphase versetzen viele Frauen in Stress. All das kann Schlafstörungen begünstigen. Daneben hat auch das Alter einen Einfluss: Der Körper produziert weniger von dem Schlafhormon Melatonin und auch die Tiefe des Schlafs nimmt ab.
Ideal für sie sind regelmäßige, strukturierte Abläufe und konkrete Arbeitsanweisungen. Der Arbeitsplatz sollte reiz- und störungsarm sein. Es kann entlasten, im Homeoffice zu arbeiten oder allein in einem eigenen Büro. Der Trend hin zum Großraumbüro sowie zum Agilen Arbeiten mit wechselnden Teams und immer schneller wechselnden Aufgaben kann in besonderem Maße überfordern und Symptome verstärken. Auch die ungeschriebene Regel, gemeinsam mit anderen die Mittagspause in der lauten Kantine zu verbringen, kann dazu beitragen. Passen die Bedingungen jedoch, gelten Menschen mit ASS als äußerst gründlich und zuverlässig.
Demenz ist der Oberbegriff einer Reihe von Krankheitsbildern. Sie haben jedoch alle die gleiche Wirkung: Sie beeinträchtigen die geistige Leistungsfähigkeit in verschiedenen Bereichen. Demenzen lassen sich in primär und sekundär einteilen. Die sekundäre Form bedeutet, dass die Demenz die Folge einer anderen Erkrankung ist. Bei einer primären Demenz ist die Demenz selbst die Erkrankung.
Die Alzheimer-Demenz ist eine primäre Form. Mit zwei Dritteln aller primären Demenzen ist sie die häufigste Demenz-Erkrankung. Etwa 15 Prozent sind vaskuläre, also gefäßbedingte Demenzen. Sie entstehen durch eine Störung der Blutversorgung im Gehirn, etwa durch ein Blutgerinnsel. Weiterhin gibt es Lewy-Körperchen-Demenz, die frontotemporale Demenz sowie seltenere Mischformen. Insgesamt zählt die Wissenschaft über 50 verschiedene Demenzformen.
Eine zwanghafte Persönlichkeitsstörung ist ein anderes Krankheitsbild als eine Zwangsstörung. Bei einer Zwangsstörung erleben Betroffene wiederkehrende Zwänge, etwas bestimmtes zu tun oder zu denken. Sie können sich kaum dagegen wehren, obwohl ihnen die Sinnlosigkeit der Zwänge bewusst ist.
Persönlichkeitsstörungen beziehen sich auf Facetten der Persönlichkeit, die intensiv ausgeprägt sind, aber gleichzeitig wenig hilfreich für ein gesundes, unbelastetes Leben. Die zwanghafte Persönlichkeitsstörung fällt darunter. Dabei sind Betroffene von übertriebenem Perfektionismus, Kontrollstreben und übermäßiger Ordnung getrieben. Aufgrund ihrer überhöhten Ansprüche an sich selbst, behindern und verzetteln sie sich bei vielen Aufgaben und Aktivitäten. Sie befassen sich stark mit Ordnung und Regeln und befolgen diese streng. Damit geht ihnen Flexibilität und Lebensqualität verloren und es entstehen Belastungen und/oder andere Erkrankungen.
Eine rein psychische Erkrankung bezieht sich auf eine Störung der Psyche. Sie wirkt sich primär in psychischen Symptomen aus, die das Denken, Fühlen und Handeln betreffen. Auch körperliche Symptome sind möglich – diese sind jedoch eindeutig Teil dieser psychischen Erkrankung. Anders bei psychosomatischen Erkrankungen. Betroffene nehmen dabei vorrangig körperliche Beschwerden wahr. Sie sind oft davon überzeugt, dass die Störung eines Organs vorliegt, und sind beunruhigt, wenn ihnen negative Befunde mitgeteilt werden. Da häufig keine psychischen Symptome vorliegen, können sich die Betroffenen, ihre Angehörigen, Freundinnen und Freunde nur schwer vorstellen, dass die Ursache dennoch in der Psyche liegt. Die psychische Grunderkrankung drückt sich also bei psychosomatischen Erkrankungen über den Körper aus.
Die Ursachen von ADHS haben Medizinerinnen und Mediziner noch nicht vollständig durchdringen können. Einzelne Faktoren, die das Erkrankungsrisiko steigern, sind aber bekannt: eine Frühgeburt und Geburtskomplikationen, bei denen das Gehirn in seiner Entwicklung beeinträchtigt wird. Außerdem tritt ADHS familiär gehäuft auf. Forschende gehen davon aus, dass die Genetik zu etwa 70 Prozent zum Entstehen der Erkrankung beiträgt.
Nichts geht mehr: Menschen mit einer Autismus-Spektrum-Störung reagieren auf Reize viel sensibler als andere. Bei einer Überflutung mit sensorischen Eindrücken schalten sie zum Teil regelrecht ab. Dies wird als „Autismus-Shutdown“ bezeichnet. Betroffene ziehen sich dann in sich selbst zurück. Sie sind nicht mehr ansprechbar und äußern sich von sich aus nicht mehr. Eine reizarme, abgedunkelte Umgebung und Ruhe können lindernd wirken.
Elektroenzephalogramm = EEG
Einige Organe im Körper erzeugen elektrische Signale, beispielsweise das Gehirn. Mit einem EEG können diese Signale gemessen werden. Es ist lediglich eine (für Sie nicht spürbare) Messung der Aktivität der Hirnrinde. Dazu werden kabelgebundene Ableitungen am Kopf angebracht. Ein Gel auf der Kopfhaut verbessert die Qualität der Untersuchung. Die EEG-Untersuchung kann den Ärzten helfen, bestimmte Krankheitsbilder, wie zum Beispiel Epilepsie, zu erkennen. Die Untersuchung ist harmlos und schmerzfrei. Es bestehen keine Risiken oder Nebenwirkungen.
Ein EEG wird meist im Sitzen gemacht (selten auch im Liegen). Die Untersuchung dauert ca. 30-45 Minuten. Währenddessen bitte:
- entspannt und ruhig sitzen
- Augen geschlossen halten
Elektrokardiogramm = EKG
Mit dieser Untersuchung können Ärzte Rückschlüsse auf die Funktion des Herzens ziehen. Einige Organe im Körper erzeugen elektrische Signale, beispielsweise das Herz. Mit dem EKG können diese Signale gemessen werden. Die Untersuchung ist harmlos, schmerzfrei und einfach. Es handelt sich lediglich um eine (für Sie nicht spürbare) Messung der „Herzströme“, die zur weiteren Diagnose dienen kann. Dazu werden Ableitungen (in der Regel kabelgebundene Saugelektroden) am Körper angebracht - ein Gel oder Spray auf der Haut verbessert die Qualität der Messung. Es bestehen keine Risiken oder Nebenwirkungen.
Eine EKG-Untersuchung wird dann gemacht, wenn z.B. bestimmte Medikamente eingenommen werden oder wenn bestimmte Beschwerden bestehen. In Krankenhäusern gehört das EKG oft zu den Routine-Untersuchungen.
Ruhe-EKG
Das Ruhe-EKG wird in der Regel im Liegen gemacht, selten auch im Sitzen. Es dauert ungefähr eine Minute. Währenddessen bitte:
- kurz nicht sprechen
- ruhig atmen
- nicht bewegen
Langzeit-EKG
Das Langzeit-EKG ist wie das Ruhe-EKG ebenfalls harmlos und schmerzfrei. Der Unterschied ist, dass die „Herzströme“ etwas länger gemessen werden, meistens 24 Stunden. Es dauert ca. 15 Minuten, um das Messgerät anzulegen. Sie können Ihren gewohnten Aktivitäten nachgehen (spazieren, essen, schlafen). Währenddessen tragen Sie das kleine Messgerät, das durch die Elektroden Ihren Herzrhythmus aufzeichnet, immer bei sich. Danach wird das Gerät entfernt und von den Ärzten ausgewertet.
Steht die Diagnose fest, kann dies für die Betroffenen und Angehörigen entlastend wirken. Zusätzlich kann es für Angehörige hilfreich sein, sich Unterstützung in einer Selbsthilfegruppe zu suchen oder sich im Curamenta-Forum auszutauschen. In Kursen zur Psychoedukation können Angehörige etwa in Rollenspielen üben, wie sie am besten auf das Verhalten des Menschen mit ASS reagieren. Dazu gehört, möglichst eindeutig und klar zu kommunizieren und es nicht persönlich zu nehmen, wenn der andere keinen Augenkontakt hält. Eine ruhige Umgebung kann helfen, um Reizüberflutungen und damit eventuell verbundene Aggressivität bei den Betroffenen zu vermeiden. Veränderungen in täglichen Abläufen sollten rechtzeitig angekündigt werden, damit Menschen mit einer ASS genug Zeit haben, sich darauf einzustellen und das anfängliche Gefühl der Überforderung zu überwinden.
Nicht jede Veränderung des Essverhaltens muss auf eine Erkrankung hinweisen. Weniger zu essen kann zum Beispiel eine Reaktion auf Stress oder Trauer sein. Die krankhaft reduzierte Nahrungsaufnahme im Rahmen einer Magersucht macht sich vor allem durch folgende Faktoren bemerkbar:
- Betroffene beschäftigen sich übermäßig mit dem Thema Essen.
- Ihr Essverhalten ist durch höchste Selbstkontrolle geprägt.
- Sie zählen ständig Kalorien und wiegen sich täglich (auch mehrfach).
- Sie essen langsam.
- Sie trinken viel Wasser, um den Magen zu füllen.
- Sie finden Ausreden dafür, nicht in Gesellschaft essen zu müssen oder wenn es dazu kommt, die Aufnahme von Nahrung zu vermeiden („Ich habe schon gegessen“).
- Sie nehmen stark ab.
- Sie treiben exzessiv Sport.
- Sie empfinden sich trotz sichtbarem Untergewicht als zu dick.
- Sie haben Konzentrationsschwierigkeiten, Haarausfall, trockene Haut und frieren.
- Sie entwickeln Lanugohaar (Haarflaum auf dem Gesicht).
Das Auftreten einer Alzheimer-Demenz liegt an Veränderungen im Gehirn. Die Verbindungswege zwischen Nervenzellen sind gestört und Nervenzellen sterben ab. Dazu tragen Eiweißablagerungen bei, die ein gesundes Gehirn problemlos abbauen kann – bei Erkrankten funktioniert dies jedoch nicht mehr. Die ganz genaue Ursache des Hirnabbaus ist aktuell noch Gegenstand der Alzheimer-Forschung.
Wie es überhaupt zu den Veränderungen im Gehirn kommt, wird ebenfalls beforscht. Es gibt Hinweise darauf, dass gewisse Erkrankungen die Entstehung begünstigen. Dazu gehören zum Beispiel Depressionen, Diabetes mellitus („Zucker“) sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Der größte Risikofaktor ist jedoch das Alter.
Ängste und Phobien können ganz unterschiedliche Ursachen haben, die in Kombination die Erkrankung auslösen können. Dazu zählen die Veranlagung innerhalb der Familie, frühkindliche Erfahrungen, traumatische Erlebnisse, Stresssituationen oder verschiedene Persönlichkeitsstörungen. Ängste und Phobien können auch durch organische Erkrankungen verursacht werden, beispielsweise durch Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems, der Atemwege, Störungen der Schilddrüse oder krankhafte Veränderungen der Nerven im Gehirn.
Die möglichen Gründe für Schlafstörungen sind vielfältig. In Frage kommen körperliche und psychische Ursachen, bestimmte Medikamente, die Schlafumgebung, der Lebenswandel oder auch bestimmte Lebensphasen.
Als häufige körperliche Ursachen gelten zum Beispiel nächtliche Atemstillstände (Schlafapnoe), Unruhe in den Beinen (Restless-Legs-Syndrom), Schmerzsyndrome oder Störungen des Herz-Kreislauf-Systems. Schlafstörungen treten auch als Begleiterscheinung von einigen psychischen Erkrankungen auf, etwa Depressionen, Ängste oder Bipolarität.
Daneben sind zum Beispiel Lärm, Schichtdienst, Zähneknirschen, der Konsum von Drogen oder Alkohol, Schlafwandeln oder die besonderen Umstände von Schwangerschaft und Wechseljahren häufige Auslöser. Der Einfluss von Sorgen, Stress und belastenden Ereignissen auf den Schlaf ist nicht zu unterschätzen.
Bei der medikamentösen Behandlung von Zwangsstörungen werden vor allem so genannte selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) empfohlen, die auch bei Depressionen angewendet werden. Stellt sich die gewünschte Wirkung nicht ein, kann sie durch Zugabe eines atypischen Antipsychotikums in niedriger Dosierung verstärkt werden.
Der Body-Mass-Index (BMI) gibt das Verhältnis zwischen Körpergröße und Gewicht an. Als normalgewichtig wird ein Wert zwischen 18,5 und 24,9 angesehen. Ein Wert unter 18,5 gilt als untergewichtig, unter 14,5 als lebensgefährlich.
Auch wenn der BMI keine abschließende gesundheitliche Einordnung leisten kann, ist er ein guter Indikator für Extreme. Neben extremem Untergewicht kann sich auch starkes Übergewicht lebensbedrohlich auswirken – wenn auch weniger akut. Ein BMI über 30 gilt als schweres Übergewicht, das reduziert werden sollte.
Intelligenzminderungen werden oft durch Gendefekte und -mutationen ausgelöst. Daneben können Probleme vor, während und nach der Geburt dazu führen – etwa Frühgeburten oder Geburtstraumata. Auch der Konsum von Drogen, Medikamenten oder Alkohol während der Schwangerschaft ist ein möglicher Auslöser. Weitere Ursachen sind hirnorganische Entwicklungsdefekte sowie Infektionen. In vielen Fällen ist die genaue Ursache jedoch nicht bekannt.
Persönlichkeitsstörungen entstehen aus dem Zusammenspiel mehrerer Faktoren. Dazu gehören zum Beispiel die genetische Veranlagung, aber auch biologische Faktoren, psychosoziale Faktoren und die Art und Weise der Erziehung. Auch traumatische Erfahrungen in der Kindheit oder die Missachtung kindlicher Grundbedürfnisse können die Entwicklung einer Persönlichkeitsstörung fördern. Im Falle einer Borderline-Persönlichkeitsstörung haben Betroffene oft schwere Traumata in der Kindheit erlitten, etwa sexuelle oder körperliche Gewalt oder schwere Vernachlässigung.
Verschiedene biologische und psychosoziale Faktoren können gemeinsam zu einer Bipolaren Störung führen. Dazu zählen einerseits genetische, also erbliche Vorbelastungen, andererseits vor allem Stress – wobei der Faktor Vererbung wohl eine größere Rolle spielt. Allerdings sind Bipolare Störungen keine eigentliche Erbkrankheit, die durch ein einzelnes defektes Gen ausgelöst wird.
Die aktuelle Forschung geht vom Zusammenspiel mehrerer genetischer Faktoren aus: Die Hälfte aller Betroffenen haben Angehörige, die ebenfalls unter der Krankheit leiden. Bei den psychosozialen Faktoren steht der Stress im Vordergrund, der durch besonders belastende Lebensereignisse oder Situationen entsteht. Dazu können beispielsweise eine Trennung, der Tod eines nahen Angehörigen zählen, aber auch eigentlich positive Ereignisse, wie Heirat oder der Eintritt in die Rente. Überwiegend tritt die Erkrankung im frühen Erwachsenenalter erstmalig auf.
Wegen der Vielzahl an Symptomen braucht es eine multidisziplinäre Abklärung. Hausärztin und Hausarzt sowie Internistinnen und Internisten können ausschließen, dass sich eine ernsthafte körperliche Erkrankung dahinter verbirgt. Eine Neurologin oder ein Psychiater kann prüfen, ob eine kognitive Störung vorliegt oder etwa eine Depression. Falls ja, gilt es abzuklären, ob die Corona-Infektion diese hervorgerufen hat, oder ob es zum Beispiel eine außergewöhnliche Belastung in der Zeit der Genesung gab, die zu den Beschwerden geführt hat. Bisher ist Post-Covid als Krankheit nicht klassifiziert. Am ehesten würde man es daher vermutlich als depressives Syndrom ansehen, da es diesem sehr ähnlich ist, oder auch als atypische (untypische) Depression. Denkbar wäre auch eine Klassifizierung als neurologische Erkrankung, in Anlehnung an das sehr ähnliche „Chronic Fatigue Syndrome“ (Chronisches Müdigkeitssyndrom).
Das lässt sich derzeit nicht verlässlich beantworten. Es können einige Monate sein, bei manchen Betroffenen halten sich die Symptome auch länger als ein Jahr. Man geht zwar davon aus, dass es irgendwann abklingt. Anders als bei anderen Erkrankungen weiß aber bisher niemand, wie lange dies im Schnitt dauert, zumal das Post-Covid-Syndrom sich individuell sehr unterschiedlich äußert.
Nach dem ersten Lebensjahr lassen sich – je nach individuellem Ausprägungsgrad –beginnend erste Symptome beobachten. Im Verlauf der kindlichen Entwicklung können diese mehr und mehr zunehmen. Hinweise für Eltern sind etwa, wenn ihr Kind auf sie und andere Menschen nicht reagiert oder vorwiegend Dinge fixiert, nicht auf seinen Namen hört oder Augenkontakt vermeidet. Später können (Klein-)Kinder mit einer Autismus-Spektrum-Störung dazu neigen, Gegenstände aneinander zu reihen oder bestimmte Bewegungen wie Schaukeln und Gehen auf den Zehenspitzen ständig zu wiederholen. Eventuell verlernen sie bereits erworbene Fähigkeiten wieder, sprechen unklar oder nicht in ganzen Sätzen. Andere Kinder werden von ihnen ignoriert, später kann ein ausgeprägtes Festhalten an Routinen hinzukommen.
Eltern sollten nicht davon ausgehen, dass sich diese Verhaltensweisen „verwachsen“, sondern frühzeitig ihren Kinderarzt/ihre Kinderärztin darauf ansprechen, der/die an eine Fachperson aus der Kinder- und Jugendpsychiatrie überweisen kann. Je eher eine fundierte Diagnostik erfolgt, desto eher kann eine spezifische Therapie beginnen und umso erfolgreicher kann diese dann auch je nach Typ und Schweregrad der Störung werden.
Beim Spielen von Computerspielen wirken ähnliche Mechanismen wie beim Konsum anderer Suchtmittel. Durch Spielerfolge wird das Belohnungszentrum des Gehirns aktiviert. Das so erzeugte Wohlgefühl möchte man immer wieder erleben. Mit der Zeit entsteht jedoch eine Toleranz, sodass die Dosis – also das Spielen – erhöht werden muss. Wie bei anderen Suchtstoffen geht die Kontrolle verloren. Das Gamen hat Priorität, Schule, Ausbildung und Familie werden vernachlässigt. Aktuell erfolgreiche Games sind zudem nach Mustern aufgebaut, die Nutzerinnen und Nutzer lange an das Spiel binden. Sie sind zum Beispiel nie zu Ende. Die Spielumgebung ändert sich oft, sodass es immer etwas Neues zu entdecken gibt. Games schütten Belohnungen aus, jedoch wissen Spielende nicht wann. In Form von Teamspielen erzeugen sie eine soziale Verpflichtung. Der Schwierigkeitsgrad wird an die Spielenden angepasst, weshalb sich Erfolge einstellen, die zum Weiterspielen motivieren. Nicht hinter jeder Phase intensiven Spielens steckt eine Sucht. Seit 2019 ist „Gaming Disorder“ jedoch von der WHO als Erkrankung anerkannt, was Diagnosestellung und Behandlung erleichtert.
Das zentrale Symptom der Borderline-Persönlichkeitsstörung sind die heftigen und unkontrollierbaren Stimmungsschwankungen. Sie prägen auch die zwischenmenschlichen Beziehungen von Betroffenen. So sind Erkrankte ihrem Partner oder ihrer Partnerin in einem Moment intensiv zugeneigt, im nächsten können sich diese Emotionen komplett umkehren. Beziehungen sind daher geprägt von inniger Nähe und größter Distanz. Da die Gefühlswechsel unerwartet oder aufgrund von kleinsten Triggern auftreten, sind sie für Betroffene wie auch deren Gegenüber eine große Belastung.
Gleichzeitig haben Menschen mit BPS große Angst vor dem Alleinsein und Verlassenwerden. Auf Zurückweisung oder Missfallensäußerungen seitens Partnerin oder Partner reagieren sie impulsiv mit Eifersucht, Klammern, Wutanfällen oder gar Suizidandrohungen. Trotz der Angst vor dem Alleinsein halten viele Betroffene Beziehungen nicht gut aus. Sie beenden sie oft plötzlich und/oder haben häufig schnell wechselnde Partnerschaften.
Co-Abhängigkeit bezeichnet das suchtfördernde Verhalten von Menschen aus dem Umfeld einer erkrankten Person. Mit der Absicht, der erkrankten Person zu helfen und sie zu unterstützen, begeben sie sich selbst in eine Abhängigkeit, die auf das Leben der Süchtigen/des Süchtigen ausgerichtet ist.
Erkennen lässt sich Co-Abhängigkeit unter anderem durch die drei Phasen, in denen sie auftritt. Am Anfang wird die süchtige Person beschützt und entschuldigt, zum Beispiel vor dem Arbeitgeber. Der Suchtstoff wird beschafft, die Situation insgesamt verharmlost. Die zweite Phase besteht im Versuch zu kontrollieren, etwa indem das Suchtmittel versteckt und die erkrankte Person stärker beobachtet wird. Die dritte Phase beginnt mit der Erkenntnis, dass diese Dinge das Problem nicht lösen. Co-Abhängige entwickeln Gefühle der Anklage, Ausgrenzung und Abwendung gegenüber der erkrankten Person.
Weitere Merkmale sind:
- Co-Abhängige Menschen haben Schwierigkeiten, Grenzen zu setzen und häufig mangelndes Selbstwertgefühl.
- Ihr eigenes Leben tritt völlig in den Hintergrund.
- Sie fühlen sich verantwortlich für die erkrankte Person und dafür, die Fassade nach außen aufrechtzuerhalten.
- Sie sind oft stark erschöpft und stehen unter hohem Druck.
- Sie leiden an psychosomatischen Symptomen wie Kopfschmerzen, Verspannungen und Depressionen.