Häufig gestellte Fragen
Selbsthilfe
Die Grenze zwischen vorübergehenden Veränderungen oder Einschränkungen der Sexualität und einer sexuellen Funktionsstörung sind nicht immer klar zu definieren. Da Sexualität komplex ist und Körper und Psyche gleichermaßen einbezogen sind, können sich viele Einflüsse kurzzeitig negativ auf das Sexualleben auswirken. Gelegentliche Phasen der Unlust oder Orgasmusschwierigkeiten sind etwas Normales und treten bei vielen Menschen auf.
Ein zentrales Merkmal einer sexuellen Funktionsstörung ist, dass die Symptome mindestens über den Zeitraum eines halben Jahres bestehen. Weiterhin erzeugen sie einen Leidensdruck: Die Sexualität, wie man sie kennt und mag, kann nicht mehr befriedigend ausgelegt werden. Dies führt zu Problemen in der Partnerschaft, zu psychischen Auswirkungen sowie zu einer allgemein belasteten Lebenssituation.
Möglicherweise bestehen Risikofaktoren, die jedoch ohne das auslösende belastende Ereignis nicht zur Krankheit führen würden.
Zu den vermuteten Ursachen für Borderline-Persönlichkeitsstörungen zählen heute genetische Faktoren, aber auch Lebenserfahrungen wie sexuelle Gewalt, körperliche Gewalt oder schwere Vernachlässigung. Studien zufolge haben die Hälfte aller Betroffenen traumatische Erlebnisse in der Kindheit erfahren. Können Kleinkinder aufgrund eines ungünstigen Umfelds kein Urvertrauen zu Bezugspersonen entwickeln, haben sie im späteren Leben oft Bindungs- und Beziehungsprobleme. Diese und andere traumatische Erfahrungen können einen direkten Einfluss darauf haben, wie das Gehirn der Betroffenen arbeitet.
Eine schlüssige Erklärung für eine Geschlechtsinkongurenz (Störungen der Geschlechtsidentität) gibt nicht, jedoch vielfältige Befunde ganz unterschiedlicher Fachgebiete. Dazu zählen beispielsweise die Molekulargenetik, Embryologie, Endokrinologie und die Neurowissenschaften. Für möglich gehalten werden Veränderungen an Genen, Testosteron im Fruchtwasser und geschlechtsdifferente Gehirnasymmetrien. Auch psychosoziale Effekte werden als Ursache in Erwägung gezogen.
Viele Ursachen können zu sexuellen Funktionsstörungen führen. Dazu zählen:
- Körperliche Ursachen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, hormonelle Umstellung, Diabetes, operative Eingriffe in die Geschlechtsorgane (beispielsweise Gebärmutterentfernung/Prostataentfernung), Krebserkrankungen, Rheuma oder Parkinson. Auch physische Schmerzen beim Sex, die beispielsweise durch Entzündungen verursacht werden, können zu Funktionsstörungen führen.
- Die Einnahme von Medikamenten können Nebenwirkungen verursachen, die zu sexuellen Funktionsstörungen führen, beispielsweise verringern Antidepressiva die Libido und senken hormonbasierte Verhütungsmittel die sexuelle Lust.
- Der übermäßige Genuss von Alkohol und die Einnahme von Drogen wie Marihuana können die sexuelle Lust oder Erregbarkeit vermindern.
- Seelische Ursachen wie Ängste vor einer Schwangerschaft oder Stress, Trauer und Konflikte können die sexuelle Funktion beeinträchtigen.
- Probleme in der Partnerschaft können ebenfalls die Ursache für sexuelle Funktionsstörungen sein. Ständiger Streit oder lähmende Routine, Tabuisierung von sexuellen Wünschen oder mangelnde Zärtlichkeit wirken sich negativ auf Lust, Erregbarkeit und Orgasmusfähigkeit aus.
Belastungsstörungen werden stets durch ein besonders schwerwiegendes Ereignis ausgelöst, das die Betroffenen selbst erlebt oder beobachtet haben. Dazu zählen Krieg, Unfälle, Gewalttaten, Naturkatastrophen oder Missbrauch. Bis zu einem gewissen Grad sind die psychischen Reaktionen auf solche traumatisierenden Ereignisse ganz normal, etwa im Rahmen der akuten Belastungsstörung.
Bei langwierigen und damit krankhaften Traumafolgestörungen wie der Posttraumatischen Belastungsstörung können genetische Faktoren das Risiko erhöhen, die Krankheit zu entwickeln. Gab es in der Vergangenheit in der Familie bereits psychische Erkrankungen oder Traumata, steigt die Wahrscheinlichkeit ebenfalls. Weitere begünstigende Einflussfaktoren sind mangelnde soziale Unterstützung nach dem traumatischen Erlebnis, Länge und Dauer des Traumas, niedriger sozio-ökonomischer Status sowie psychische Erkrankungen in der eigenen Krankheitsgeschichte.
Eine echte Erklärung dafür, wie Zwangsstörungen entstehen, gibt es noch nicht. Wie bei vielen psychischen Erkrankungen zählt eine genetische Vorbelastung zu den auslösenden Faktoren. Doch die Vererbung allein genügt jedoch meist nicht, um die Erkrankung zum Ausbruch zu bringen.
Einen weiteren Faktor könnte eine Erkrankung des Gehirns darstellen, insbesondere durch Veränderungen des Stoffwechsels. Allerdings ist nicht klar, ob diese die Krankheit tatsächlich verursachen oder nur begleiten. Es zeigt sich aber, dass sie nach erfolgreicher Behandlung verschwinden. Außerdem wird vermutet, dass auch psychologische Faktoren bei Zwangsstörungen eine Rolle spielen. Dazu zählen die Erziehung, traumatische Kindheitserfahrungen, negative spätere Lebensereignisse und eine Veranlagung der Persönlichkeit.
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Darüber wird seit Langem debattiert. Bis 2018 zählte die Weltgesundheitsorganisation (World Health Organization, WHO) eine Störung der Geschlechtsidentität zu den „psychischen und Verhaltensstörungen“. Dies wurde nun überarbeitet, auch aufgrund öffentlichen Drucks von Betroffenen, die sich diskriminiert und stigmatisiert fühlen. Fortan wird der Name „Geschlechtsinkongruenz“ geführt und die Einordnung als „sexueller Gesundheitszustand“ (englisch: sexual health condition) vorgenommen.
Die WHO verantwortet das internationale Klassifizierungssystem für Krankheiten (ICD), an dem sich Diagnosen orientieren. In deren neuer Version ICD-11 sind die obigen Anpassungen übernommen.
Es gibt Fälle, in denen das Gefühl, im falschen Geschlecht geboren zu sein, nur punktuell auftritt und vorübergeht. Dies kann zum Beispiel in einschneidenden Entwicklungsphasen wie der Pubertät passieren. Im Unterschied zu einer solchen einmaligen Phase, sucht sich das Gefühl dem anderen Geschlecht anzugehören bei den Betroffenen immer wieder den Weg ins Bewusstsein, selbst wenn sie es stark verdrängen. Wer über einen Zeitraum von mindestens sechs Monaten Symptome empfindet, der sollte sich mit psychotherapeutischer Hilfe Gewissheit verschaffen.
Aus medizinischer Sicht ist davon dringend abzuraten. Entzug bedeutet, den Körper vom Suchtstoff zu befreien. Dabei können je nach Suchtmittel schwere körperliche Begleiterscheinungen auftreten. Ein Entzug sollte daher stets im Rahmen einer stationär-psychiatrischen Behandlung stattfinden. Es ist zudem leichter, sich der Erkrankung außerhalb des gewohnten Umfelds zu stellen, das eng mit der Sucht verknüpft ist. Darüber hinaus ist die Gefahr des Abbruchs ohne Betreuung sehr hoch.
Lange wurde diskutiert, ob ADHS auch jenseits der Kindheit erstmals auftreten kann. Mittlerweile ist aber klar: Wenn ADHS bei Erwachsenen diagnostiziert wird, haben die Betroffenen die Beschwerden schon ihr Leben lang. Eine Ausnahme bilden Unfälle, die zu Symptomen führen können, die der ADHS ähneln.
Es gibt zwei Altersphasen, in denen ADHS bei Betroffenen besonders häufig diagnostiziert wird. Ein Diagnosegipfel liegt um das elfte, zwölfte Lebensjahr, wenn ein Wechsel auf die weiterführende Schule ansteht. Die zweite Phase, in der ADHS häufig entdeckt wird, liegt zwischen Ende 20 und Anfang 30. Die späte Diagnose kann zum Beispiel daran liegen, dass die Symptome je nach Lebensphase unterschiedlich stark ausgeprägt sind: In manchen Jahren fallen sie kaum auf, in anderen werden sie zur unerträglichen Last.
Die Behandlung von ADHS bei Erwachsenen ist höchst individuell. Sie wird auf den persönlichen Leidensdruck sowie die Schwere der Erkrankung ausgerichtet. Üblich ist eine Kombination aus Psychotherapie, Psychoedukation und medikamentöser Therapie. Es kann jedoch durchaus möglich sein, dass Betroffene keine Medikamente benötigen. Zum Beispiel wenn sie über Psychoedukation und -therapie einen guten Umgang mit der Erkrankung finden oder eine leichtere Form von ADHS haben.
Die medizinische Forschung hofft, dass es sich mit der Zeit von selbst und auch durch die richtige Therapie wieder stabilisiert. Bisher gilt Post-Covid nicht als chronische Autoimmunerkrankung, sondern als eine nachgeschaltete und vorübergehende sekundäre Störung. Die Hoffnung ist berechtigt, dass die Betroffenen nach ein bis zwei Jahren wieder gesund sind. Da Post-Covid als Krankheitsbild noch nicht lange existiert, fehlen dazu jedoch bislang die entsprechenden Studien.
Psychosomatische Erkrankungen sind reale Erkrankungen, die unbehandelt schwerwiegende Folgen nach sich ziehen können. Empfinden Betroffene beispielsweise dauerhaft Schmerzen und greifen wiederholt zu Schmerzmitteln, kann sich eine Abhängigkeitserkrankung entwickeln, die ihrerseits Beschwerden mit sich bringt. Ein anderes Beispiel wäre, wenn Betroffene aufgrund ihrer psychosomatisch bedingten Beschwerden nicht mehr vollumfänglich am Alltagsleben teilnehmen. Mangelnde soziale Kontakte und Einschränkungen auch bei freudvollen Unternehmungen können zu depressiven Verstimmungen führen.
Insofern sollten somatoforme Störungen in jedem Fall behandelt werden, bevor sie weitere noch schwerwiegendere Erkrankungen nach sich ziehen.
Eine Geschlechtsangleichung, auch häufig Geschlechtsumwandlung genannt, ist ein Prozess, bei dem Menschen Schritt für Schritt das Geschlecht ändern. Sie besteht aus Hormonbehandlung und chirurgischen Eingriffen.
Kinder beziehungsweise Jugendliche müssen dafür mindestens 18 Jahre alt sein, eine Hormontherapie kann jedoch bereits ab 16 Jahren beginnen. Vorab ist eine Psychotherapie notwendig, damit ausgeschlossen werden kann, dass andere Erkrankungen oder Entwicklungsphasen den Wunsch einer Geschlechtsangleichung geprägt haben.
Erwachsene benötigen zwei Gutachten, die die Geschlechtsinkongurenz (Störung der Geschlechtsidentität) belegen. Eine Ärztin oder ein Arzt muss die Notwendigkeit einer Operation zudem bestätigen. Betroffenen wird darüber hinaus empfohlen, ein Jahr lang in der anderen Geschlechterrolle gelebt zu haben und eine Hormonbehandlung zu beginnen.
Herzrasen, Schwindel, Atemnot – die Symptome von akuten Ängsten oder Panikattacken sind vielfältig und dauern meist einige Minuten bis zu einer halben Stunde. Betroffene können entweder eine Notaufnahme aufsuchen, die über eine psychiatrische Ambulanz verfügt oder versuchen, sich mit einfachen Maßnahmen selbst zu helfen. Dazu zählen Atemübungen, beispielsweise die 4-6-8-Technik, bei der sie vier Sekunden lang einatmen, sechs Sekunden lang die Luft anhalten und dann acht Sekunden ausatmen. Eine weitere Selbsthilfemaßnahme ist es, das Gefühl nicht zu unterdrücken oder zu kontrollieren, sondern die Panikattacke zu akzeptieren. Hilfreich kann es auch sein, eine Ablenkung zu suchen, beispielsweise Menschen anzusprechen oder sich auf eine bestimmte Tätigkeit zu konzentrieren.
Die von der Zwangsstörung Betroffenen stellen Angehörige und Freunde zunächst einmal vor ein großes Rätsel. Die Symptome der Erkrankung wirken seltsam und sinnlos – wenn sich ein Betroffener in einem fort die Hände wäscht, massenweise leere Flaschen in der Wohnung sammelt oder ein Dutzend Mal sicherstellt, dass der Herd wirklich abgeschaltet ist.
Anstatt sich über dieses Verhalten zu ärgern, sollten Angehörige und Freunde es als Krankheit erkennen und angemessen darauf reagieren. Das heißt zunächst einmal, dass sie die Betroffenen nicht dabei unterstützen, ihren Zwängen nachzugeben. So würden sich diese verfestigen und in der Folge auch das Leben der Angehörigen beherrschen. Familie und Freunde sollten die Betroffenen möglichst rasch davon überzeugen, sich professionelle Hilfe zu suchen. Denn die Zwangsstörungen werden unbehandelt nicht verschwinden, während die Erfolgschancen einer Behandlung sehr hoch sind.
Als Flashbacks bezeichnet man die plötzlich aufblitzenden Erinnerungen an das traumatische Erlebnis. Sie können durch kleinste Reize oder Assoziationen ausgelöst werden, wie Geräusche oder Düfte. Betroffene bekommen Herzrasen und Panik und empfinden ähnlich wie in der ursprünglichen auslösenden Situation.
Ein Weg, um die Flashbacks während ihres Auftretens einzudämmen, ist sich sinnlich bewusst zu machen, dass man sich im Hier und Jetzt befindet. Zum Beispiel, indem man sich selbst kneift, ein paar Schritte geht oder an einem wohltuenden Duft riecht. Über die bewusste Wahrnehmung der gegenwärtigen Realität soll erreicht werden, die Erinnerung als Erinnerung einzuordnen.
Bei einem Alkoholentzug können einerseits körperliche und andererseits psychische Entzugserscheinungen auftreten. Zu den häufigsten körperlichen Symptomen gehören Zittern, Schwitzen, Unruhe, Übelkeit, Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Blutdruckanstieg und Krampfanfälle.
Eine besonders schwere Form ist das alkoholbedingte Delirium tremens (kurz: Alkoholdelir) mit Störungen des Kurzzeitgedächtnisses, der Atmung, des Herz-Kreislauf-Systems sowie Bewusstseinsstörungen bis hin zum Koma. Diese lebensbedrohliche Komplikation kann sich einstellen, wenn Alkohol nach langem regelmäßigem Konsum plötzlich abgesetzt wird.
Psychische Entzugserscheinungen umfassen depressive Verstimmungen, Angstzustände, Konzentrationsprobleme, Stimmungsschwankungen und Aggressivität.
Ein Alkoholentzug sollte stets unter medizinischer Aufsicht erfolgen.
Bei der medikamentösen Behandlung von Zwangsstörungen werden vor allem so genannte selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) empfohlen, die auch bei Depressionen angewendet werden. Stellt sich die gewünschte Wirkung nicht ein, kann sie durch Zugabe eines atypischen Antipsychotikums in niedriger Dosierung verstärkt werden.
Schlafmittel, selbst pflanzliche, sollten nie ohne ärztliche Aufsicht und über einen längeren Zeitraum eingenommen werden. Die Gefahr, abhängig zu werden, ist sehr hoch. Auch Ärztinnen und Ärzte setzen Schlafmittel in der Regel nur als kurzfristige Zwischenlösung ein. Bei gesunden Menschen reguliert sich der natürliche Schlaf-Wach-Rhythmus von allein – daher ist das oberste Ziel bei Schlafstörungen, die ursächliche Erkrankung zu ermitteln und zu heilen.
Albert Einstein soll darunter gelitten haben und der Fernsehkoch Jamie Oliver spricht offen darüber: Die Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) lässt manche Menschen verzweifeln und feuert andere zu spektakulären Leistungen an. Menschen mit ADHS sind häufig besonders kreativ und originell und können Dinge auf unkonventionelle Art und Weise betrachten und in Frage stellen. Und es gibt noch einen „Vorteil“: Finden sie eine Sache besonders interessant, können sie sich trotz der Erkrankung sehr gut darauf fokussieren. Manche Dinge oder Aufgaben bewältigen sie deshalb außerordentlich gut.
Die Ursachen von psychosomatischen Krankheiten sind vielfältig. Möglich sind beispielsweise Stress, Angst und Sorgen, Trauer, Trennung, partnerschaftliche Konflikte, traumatische Erlebnisse oder Verluste. Auch verschiedene Lebenssituationen wie zum Beispiel Migration können mit Stress einhergehen und zu psychosomatischen Beschwerden führen. Häufig sind psychische Belastungsfaktoren verdrängt und nicht direkt erkennbar. Sie führen aber zu unterschiedlichen körperlichen Reaktionen: Muskeln verkrampfen sich, Stresshormone behindern die ausreichende Versorgung und Entspannung des Körpers, der Schlaf ist gestört, der Stoffwechsel ändert sich, Organe werden nicht ausreichend versorgt. Hält dieser Zustand über längere Zeit an, können körperliche Schmerzen und andere Symptome entstehen, die sich im schlimmsten Fall „verselbstständigen“. Die Beschwerden führen meist zu noch größeren Belastungen, die wiederum die Symptome verschlimmern können – ein Teufelskreis entsteht.
Intelligenzminderungen begleiten Betroffene ihr Leben lang. Je nach Schweregrad und Ausprägung gibt es therapeutische Maßnahmen, die ihre Lebensqualität verbessern können:
- Ergotherapie unter Beachtung des individuellen Leistungsniveaus
- Sport- und Bewegungstherapie
- Physiotherapeutische Übungen
- Sozialtherapeutische Betreuung unter Einbezug des sozialen Umfelds
- Kognitives Training in Abhängigkeit vom Ausmaß der Intelligenzminderung
- Unterstützende psychologische Gespräche, sofern die kognitive Leistungsfähigkeit und das Kommunikationsvermögen hierfür ausreichen
- Belastungserprobungen im bisherigen oder neuen Umfeld einschließlich Arbeitserprobungen in einer Werkstatt für behinderte Menschen
- Psychopharmakotherapie bei ausgeprägten Verhaltensauffälligkeiten oder begleitenden psychischen Störungen wie depressiven Syndromen
Wichtig für Betroffene ist, sich der Krankheit bewusst zu werden, sie zu akzeptieren und sich ihr zu stellen. Die Neigung angstauslösende Dinge oder Situationen zu vermeiden, kann die Ängste oder Phobien noch verstärken. Sich ihnen zu stellen, kann als Training verstanden werden, das dabei hilft, die Ängste selbst abzubauen. Für viele Betroffene stellt gerade dies jedoch eine besonders große Herausforderung dar.
Wer bei Ängsten oder Phobien ärztliche Hilfe sucht, zeigt dadurch keine persönliche Schwäche, sondern einen wünschenswerten Umgang mit der Erkrankung. Dazu gehört auch, das eigene Umfeld wie Familie oder Freunde einzubeziehen. Von ihnen kann wertvolle Unterstützung kommen. Daneben zeigt der Besuch von Selbsthilfegruppen für den Austausch mit anderen Betroffenen bei manchen Erkrankten gute Ergebnisse.
Hilfreich für eine Therapie können auch Entspannungstechniken wie Yoga, Autogenes Training oder Progressive Muskelrelaxation sein. Grundsätzlich ist sportliche Betätigung empfehlenswert, insbesondere Ausdauersportarten wie Laufen oder Fahrradfahren.
Betroffene können ihre Behandlung unterstützen, indem sie sich möglichst umfassend über Bipolare Störungen informieren. Das gibt ihnen einerseits mehr Sicherheit in der Beurteilung des eigenen Zustands, andererseits können sie so den Behandelnden möglicherweise besser Auskunft geben.
Hilfreich kann es auch sein, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen. Viele an Bipolarität Erkrankte und deren Angehörige organisieren sich in Selbsthilfegruppen in ganz Deutschland. Der Austausch lohnt sich, da Betroffene ihre eigene Kompetenz im Umgang mit der Krankheit erhöhen und – wie Studien zeigen – dadurch Klinikaufenthalte verkürzen können. Das Curamenta-Forum bietet eine erste Anlaufstelle, um auch außerhalb von organisierten Gruppen in Kontakt zu treten.
Über die Informationen und den Austausch hinaus, wird bei Bipolaren Störungen auch empfohlen, den eigenen Lebenswandel auf die Krankheit abzustimmen. Betroffene sollten versuchen, sich nicht übermäßigem Stress und Überforderung auszusetzen, da diese zu den auslösenden Faktoren gehören. Auch psychoaktive Substanzen (Drogen) und Alkohol zählen dazu und sollten vermieden werden.
Für Betroffene ist es wichtig, sich selbst so umfassend wie möglich über ihre Krankheit zu informieren. Das hilft ihnen dabei, Anzeichen für akute Ausbrüche selbst zu erkennen. Wer die sogenannten Trigger, die Auslöser für emotionale Impulse, kennt, hat eher die Chance, sie zu kontrollieren. Auf diese Weise können impulsive Handlungen verhindert oder wenigstens verzögert werden.
Betroffene können versuchen, sich ganz bewusst eine entspannte Grundhaltung anzueignen und diese zu trainieren. Treten dann Trigger auf, können sie versuchen, kurz innezuhalten und zu hinterfragen, ob der auslösende Reiz – beispielsweise der kritische Blick eines anderen Menschen – wirklich böse gemeint war. Fühlen sie die Streitlust wachsen, kann es helfen, sich bewusst aus der Situation zurückzuziehen, bevor es zur Eskalation kommt. Auch der Austausch mit anderen Betroffenen hat sich als hilfreich erwiesen. Dazu eignen sich Selbsthilfegruppen oder auch das Curamenta-Forum.
Ist der erste Schritt in die Arztpraxis oder die Klinik getan und wurde eine Therapie entwickelt, ist es besonders wichtig, die vereinbarte Behandlung nicht zu unterbrechen. Oft steht dabei eine Kombination aus Medikamenten und Psychotherapie im Zentrum, deren Erfolg von einer regelmäßigen Einnahme beziehungsweise Teilnahme abhängt.
Betroffene können darüber hinaus auch durch ihr eigenes Engagement zum Behandlungserfolg beitragen, indem sie sich beispielsweise einen festen Tagesablauf verordnen und diesen strikt einhalten. Anstatt das Leben passiv zu erdulden und sich negativen Gedanken zu ergeben, kann eine Art Stundenplan helfen, der die Zeiten für Aufstehen, Arbeiten, Essen, Haushalt, Bewegung und Schlaf genau regelt. Wichtig dabei ist, dass es die Betroffenen bei ihren Aktivitäten nicht übertreiben sollten: Wer krank ist, sollte sich schonen. Zu den regelmäßigen Aktivitäten gehört auch, soziale Kontakte wahrzunehmen und zu pflegen. Das kann der Austausch mit Familien und Freunden sein, aber auch die Teilnahme an Selbsthilfegruppen.
Der Behandlungserfolg hängt davon ab, wie sehr Sie sich darauf einlassen. Dafür ist es besonders wichtig, sich einzugestehen, dass Sie erkrankt sind. Diese Einsicht fällt schwer, gerade weil eine Essstörung mit Scham, Schuldgefühlen, Geheimhaltung oder auch Selbstkontrolle verbunden ist. Nutzen Sie die professionelle Hilfe im Rahmen Ihrer Behandlung, um sich ehrlich und ernsthaft mit Ihren Problemen auseinanderzusetzen – auch denen, die nicht unmittelbar mit der Erkrankung verbunden sind.
Im Rahmen der Behandlung werden Sie einen neuen Umgang mit Essen lernen, den Sie selbst unterstützen können. Regelmäßiges, bewusstes Essen, das Wahrnehmen von Sättigungsgefühl und Genuss fördern den Weg zurück zu einem normalen Essverhalten.
Ebenfalls hilfreich ist der Austausch mit anderen Betroffenen, zum Beispiel in unserem Forum oder in Selbsthilfegruppen.
Je nach Ursache wird eine Schlafstörung anders behandelt. Ist sie ein Symptom einer anderen Erkrankung, wird zunächst diese therapiert. Ist der Schlaf selbst das Problem, kommt häufig eine Verhaltens - oder Schlaftherapie zur Anwendung. Daneben gilt es, die Schlafhygiene zu verbessern – also ein Verhalten, das guten Schlaf fördert. Dazu können Betroffene einiges beitragen:
- Verzicht auf Mittagsschlaf
- Kühles, dunkles, gut gelüftetes Schlafzimmer, das nur zum Schlafen genutzt wird
- Jeden Tag zur gleichen Zeit aufstehen
- Ein Schlafritual entwickeln (z. B. eine Yoga-Einheit, eine Tasse Tee, einige Seiten lesen)
- Keine schweren Mahlzeiten am Abend, kein Alkohol oder Nikotin
- Nur ins Bett gehen, wenn man wirklich müde ist
- Verzicht auf Koffein ab dem Mittagessen
- Keine elektronischen Geräte, kein TV im Schlafzimmer
- Regelmäßige körperliche Bewegung
- Anwendung von Entspannungstechniken (z.B. autogenes Training, Meditation)
Oft hält innere Unruhe Betroffene vom Schlafen ab. Auch andauernde Konflikte, Dauerstress, Sorgen und Überforderung können das Schlafverhalten beeinträchtigen. Es ist ratsam, die konkreten Gründe für diese Belastungen zu suchen und einen besseren Umgang damit zu finden. Dabei kann zum Beispiel eine Psychotherapie helfen.
Eine erfolgreiche Behandlung beginnt mit der Einsicht, dass Sie suchtkrank sind. Auch wenn dieses Eingeständnis schmerzhaft und möglicherweise schambehaftet ist, versetzt es Sie in die Lage zu handeln und sich Ihrer Erkrankung zu stellen.
Auf den Entzug, bei dem der Körper von den Giftstoffen befreit wird, folgt die Entwöhnung. In diesem psychischen Entzug geht es darum, wie Sie Ihr Leben ohne den Suchtstoff gestalten. Einige Schutzfaktoren können Sie dabei unterstützen: ein positiver Umgang mit Stress und Problemen, ein unterstützendes Umfeld, die Möglichkeit, Ihr Leben selbst zu gestalten, ein positives Selbstbild und erhöhte Belastbarkeit. Im Rahmen der Entwöhnung wird gezielt daran gearbeitet.
Auch der Besuch von Selbsthilfegruppen kann förderlich sein, da Sie auf Menschen mit gleichen Erfahrungen treffen und sich potenziell verstanden fühlen. In unserem Forum können Sie sich auf digitalem Weg mit anderen Betroffenen austauschen. Mehr zum Thema Selbsthilfe finden Sie hier.
ADHS bei Erwachsenen wird in der Regel mit einer Kombination aus Psychotherapie, medikamentöser Therapie und Psychoedukation behandelt. Insbesondere die Psychoedukation, also die Aufklärung und Beratung zum Krankheitsbild, können Betroffene unterstützen. Indem sie über ihre Erkrankung und deren Dynamiken gut Bescheid wissen, können sie das eigene Verhalten besser einordnen. In Verbindung mit der Psychotherapie lassen sich dann Strategien zum Umgang mit den Ausprägungen der Erkrankung finden.
Viele Erwachsene sind einerseits erleichtert darüber, endlich eine Diagnose zu erhalten. Diese stellt sie jedoch vor neue Herausforderungen und möglicherweise Behandlungen. Es ist wichtig, sich selbst und dem Umfeld Zeit zu lassen, sich an die neue Ausgangslage zu gewöhnen.
Für Menschen, die unter einer sexuellen Funktionsstörung leiden, ist es besonders wichtig, offen über das Problem zu sprechen. Sexualität ist für viele Menschen noch immer ein Tabuthema, über das geschwiegen wird. Diese Offenheit kann helfen, wenn die Störung zu Problemen in der Partnerschaft führt oder wenn Probleme in der Partnerschaft für die Störung verantwortlich sind.
Eine erfolgreiche Behandlung beginnt mit der Einsicht, dass Sie suchtkrank sind. Auch wenn dieses Eingeständnis schmerzhaft und möglicherweise schambehaftet ist, versetzt es Sie in die Lage zu handeln und sich Ihrer Erkrankung zu stellen.
Auch der Besuch von Selbsthilfegruppen kann förderlich sein, da Sie auf Menschen mit gleichen Erfahrungen treffen und sich potenziell verstanden fühlen. In unserem Forum können Sie sich auf digitalem Weg mit anderen Betroffenen austauschen. Mehr zum Thema Selbsthilfe finden Sie hier.
Grundsätzlich gilt es, die Ursache für die anhaltenden Probleme beim Einschlafen herauszufinden. So kann der Schlafstörung mit gezielten Maßnahmen, einer Therapie oder Veränderungen der Lebensweise langfristig entgegengewirkt werden.
Einschlafprobleme werden oft durch die Sorge verstärkt, nicht schlafen zu können und am folgenden Tag nicht voll leistungsfähig zu sein. Betroffene sollten also versuchen, sich möglichst zu entspannen, auch wenn genau darin die Schwierigkeit liegt. Folgende Empfehlungen könnten helfen:
- Aus dem Bett aufstehen und sich mit einer entspannenden Tätigkeit ablenken
- Atemübungen machen
- Gedanken, Sorgen und Befinden niederschreiben, um sie aus dem Kopf zu bekommen
- Einen wenig aufregenden Podcast, eine Meditation oder Entspannungsgeräusche wie Meeresrauschen hören
- Etwas Einfaches lesen, das nicht aufregt oder anspannt
Grundsätzlich ist eine Borderline-Persönlichkeitsstörung nicht heilbar. Mit den richtigen therapeutischen Maßnahmen können Betroffene jedoch einen Umgang mit der Erkrankung finden. Wichtig ist, sich selbst und die Dynamiken der Krankheit gut zu kennen und Wege zu finden, sich selbst zu stabilisieren.
Zur Behandlung eignen sich unterschiedliche Ansätze der Psychotherapie. Sie werden auf die individuelle Situation der betroffenen Person zugeschnitten. Medikamente können dabei zur Stabilisierung und Unterstützung eingesetzt werden. Es sind jedoch keine Mittel bekannt, die alleine eine Heilung bewirken. Die Therapien haben zunächst zwei Ziele: mögliche Suizidgedanken und -versuche zu behandeln und sicherzustellen, dass die Therapie erfolgreich fortgesetzt werden kann. Im weiteren Verlauf bieten unterschiedliche Therapien die Möglichkeit, verschiedene Schwerpunkte der Krankheit zu behandeln.
Die Dialektisch-Behaviorale Therapie setzt beispielsweise darauf, Betroffene zu befähigen, Stress zu bewältigen, ihre Gefühle zu kontrollieren, dauerhafte soziale Beziehungen zu führen und das eigene Selbstwertgefühl zu steigern. Die Schematherapie zielt darauf ab, unterbewusste Verhaltensmuster zu verändern, da sie die Ursache der Borderline-Persönlichkeitsstörung in Kindheitserlebnissen verortet. Weitere angewandte Therapieformen sind zum Beispiel die Mentalisierungsbasierte Therapie, die Übertragungsfokussierte Psychotherapie oder die Psychodynamisch-Konfliktorientierte Psychotherapie.
Eine Heilung im Sinne einer Bekämpfung oder Umkehrung des Wunsches, einem anderen Geschlecht anzugehören, wird nicht angestrebt. Die Betroffenen benötigen meist eine psychotherapeutische Behandlung, die ihnen Gelegenheit gibt, sich mit ihrer eigenen Geschlechtsidentität zu befassen. Die mindestens einjährige Therapie bietet darüber hinaus die Chance, die gefühlte Geschlechtsidentität so weit wie möglich zu erproben, also einem Alltagstest zu unterziehen. Die Therapeutin oder der Therapeut helfen den Betroffenen dabei, die Erfahrungen und Gefühle zu verarbeiten. Die Dauer der Therapie soll sicherstellen, dass nicht vorschnell unumkehrbare körperliche Veränderungen vorgenommen werden – sofern dies der grundsätzliche Wunsch ist. Sie sollte allerdings nicht zu spät angewendet werden, da der tiefe Konflikt, unter dem die Betroffenen leiden, auch zum Suizid führen kann.
Es ist ratsam, die eigene Gesundheit durch einen gesunden Lebensstil dauerhaft zu fördern. So lassen sich einige körperliche Erkrankungen vermeiden, die eine Demenz begünstigen – etwa Diabetes mellitus („Zucker“), Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Depressionen. Falls sich Erkrankungen in diesem Bereich entwickeln, ist eine frühzeitige Behandlung wichtig.
Ein gesundheitsförderndes Leben umfasst zum Beispiel eine ausgewogene Ernährung mit vielen Vitaminen und ungesättigten Fettsäuren, der Verzicht aufs Rauchen und bestenfalls auch auf Alkohol, regelmäßige Bewegung, die aktive Teilnahme am sozialen Leben sowie den Erhalt der geistigen Fitness.
Da die Ursache für die Erkrankung im seelischen Bereich liegt, muss hier auch die Therapie ansetzen. Daher kommt für die Behandlung von psychosomatischen Erkrankungen vor allem die Psychotherapie in Betracht. Diese arbeitet mit unterschiedlichsten Methoden. Im Kern besteht die psychotherapeutische Arbeit darin, die Ursachen von psychosomatischen Erkrankungen zu erkennen und zu verstehen. Diese liegen nicht selten in den tieferen Schichten des Bewusstseins verborgen.
Entspannungstechniken, Ergotherapie, Sozialtherapie sowie Bewegungs- und Körpertherapie können ergänzend zum Einsatz kommen. In der Behandlung von psychosomatischen Erkrankungen spielen Medikamente (Psychopharmaka) eine untergeordnete Rolle. Sie werden meist dann eingesetzt, wenn sie notwendig sind, um eine Behandlung überhaupt erst möglich zu machen.
Die Demenz bringt mit sich, dass gerade der gewohnte Alltag zur Herausforderung wird. Daher sollten Betroffene sich so gut es geht selbst entlasten und unterstützen.
Zum Beispiel mit
- Erinnerungshilfen: Kalender für wichtige Termine, Notizzettel als Gedächtnisstütze
- Festen Strukturen: Wochen- oder Tagespläne mit allen Terminen
- Orte für Dinge: Jeder Gegenstand bekommt einen festen Platz in der Wohnung
- Übersicht: Überflüssiges ausmisten und Vorhandenes übersichtlich anordnen
- Offenheit: Der offene Umgang mit der Erkrankung erzeugt Verständnis statt Ungeduld
Zentral ist auch, körperlich, geistig und sozial aktiv zu bleiben und auf nichts zu verzichten, was Spaß macht und für Wohlgefühl sorgt. Der Besuch einer Selbsthilfegruppe kann bei der Verarbeitung der Diagnose und Erkrankung helfen.
Meist wird eine Anpassungsstörung mit einem psychotherapeutischen Verfahren behandelt. Die Therapie ist je nach Schweregrad der Erkrankung sehr individuell. Es geht darum, Umgangsweisen mit der Belastung zu lernen und funktionale Bewältigungsmechanismen zu entwickeln. Wichtig ist, dass Betroffene sich auf die Behandlung einlassen und daran mitarbeiten, gelernte Strategien sowie neue Denkmuster anzuwenden.
Daneben sollten Betroffene auf ihr Wohlbefinden achten und Dinge unternehmen, die ihnen Freude bereiten. Auch die Teilnahme an sozialen und sportlichen Aktivitäten ist förderlich. Unterstützend wirken Entspannungstechniken wie autogenes Training oder progressive Muskelentspannung, die Betroffene zu Hause ausüben können. Wer Austausch mit anderen Betroffenen sucht, für den bietet das Curamenta-Forum eine erste Anlaufstelle.
Akute Belastungsstörungen erfordern meist keine Behandlung. Sie werden erst als psychische Störung angesehen, wenn sie übermäßiges Leid verursachen oder die Leistungsfähigkeit einschränken. Wichtig für Betroffene ist jedoch, über das belastende Ereignis zu sprechen, um es verarbeiten zu können.
Menschen, die unter einer Posttraumatischen Belastungsstörung leiden, sollten ebenfalls über das Erlebte reden. Sie sollten versuchen, sich immer wieder zu vergegenwärtigen, dass die Situation vorbei ist und dass wieder Sicherheit herrscht. Deshalb empfiehlt es sich, die gewohnten alltäglichen Rituale so schnell wie möglich wieder aufzunehmen. Um Angst- oder Spannungszustände zu überwinden, sind Bewegung, Aktivitäten an der frischen Luft und Sport empfehlenswert. Betroffene sollten es vermeiden, sich in Betäubung beispielsweise durch Alkohol, Schlafmittel oder Drogen zu flüchten. Ebenfalls wichtig sind regelmäßiges und ausreichendes Essen und Trinken, um den Körper mit der nötigen Energie zu versorgen.
Persönlichkeitsstörungen werden in der Regel psychotherapeutisch behandelt. Dabei ist das Ziel nicht, die eigene Persönlichkeit zu verändern. Es sollen vielmehr Strategien erlernt werden, wie man die negativen Eigenschaften als solche erkennt und in diesem Bewusstsein besser auf die Anforderungen des Lebens reagieren kann.
In diesem Sinne ist es zunächst wichtig, dass Betroffene offen für eine Therapie sind und bereit, an sich zu arbeiten. Das heißt zum Beispiel sich selbst kritisch zu reflektieren. Weiterhin bedeutet es, das gelernte Wissen zu verinnerlichen und anzuwenden. Der Prozess ist langwierig und es wird immer wieder zu Rückschritten kommen. Daher sind Ausdauer und Geduld mit sich selbst ebenso zentral.
Die Behandlung psychosomatischer Erkrankungen ist sehr individuell. Vielen Betroffenen hilft es, nach langen Abklärungen eine Diagnose zu haben. Wichtig ist dann, sich auf mögliche verordnete therapeutische Maßnahmen einzulassen und einen Umgang mit der neuen Situation zu finden. Daneben sollten Betroffene auf ihre eigenen Bedürfnisse achten und sich auf Dinge fokussieren, die ihnen gut tun.
Der Austausch mit anderen, auch mit anderen Betroffenen, kann unterstützend wirken. Möglich ist dies zum Beispiel über Selbsthilfegruppen oder das Curamenta-Forum.
Außerhalb akuter Phasen können Menschen, die an nicht-organischen (primären) Psychotischen Störungen leiden, sich selbst meist gut einschätzen und sich ein Stück weit selbst davor bewahren, in Wahn und Halluzinationen abzugleiten. Diese erste Phase ist an Frühwarnzeichen erkennbar wie Unruhe, Depressionen oder Schlafstörungen, bei deren Auftreten Betroffene handeln sollten.
Außerdem wird in dieser frühen Phase empfohlen, auf wahnfördernde Dinge und Handlungen zu verzichten. Dazu zählen die Einnahme von Koffein, Teein, Alkohol und Schokolade sowie sexuelle Handlungen und Meditationsübungen. Auf die Einnahme von Rauschmitteln sollten Betroffene auch in stabilen Phasen verzichten, da sie Wahnvorstellungen und Realitätsverlust provozieren können.
Darüber hinaus ist es während gesunder Phasen hilfreich, regelmäßig Kontakt mit anderen Menschen zu suchen und sich geschützte Orte zu schaffen, die im Krisenfall einen Rückzug ermöglichen. Wichtig sind außerdem regelmäßiger Schlaf, die regelmäßige Einnahme von Mahlzeiten, sportliche Betätigung und ein möglichst schriftlicher Tagesplan, der all diese und andere Aktivitäten sinnvoll strukturiert.
Das zentrale Symptom der Borderline-Persönlichkeitsstörung sind die heftigen und unkontrollierbaren Stimmungsschwankungen. Sie prägen auch die zwischenmenschlichen Beziehungen von Betroffenen. So sind Erkrankte ihrem Partner oder ihrer Partnerin in einem Moment intensiv zugeneigt, im nächsten können sich diese Emotionen komplett umkehren. Beziehungen sind daher geprägt von inniger Nähe und größter Distanz. Da die Gefühlswechsel unerwartet oder aufgrund von kleinsten Triggern auftreten, sind sie für Betroffene wie auch deren Gegenüber eine große Belastung.
Gleichzeitig haben Menschen mit BPS große Angst vor dem Alleinsein und Verlassenwerden. Auf Zurückweisung oder Missfallensäußerungen seitens Partnerin oder Partner reagieren sie impulsiv mit Eifersucht, Klammern, Wutanfällen oder gar Suizidandrohungen. Trotz der Angst vor dem Alleinsein halten viele Betroffene Beziehungen nicht gut aus. Sie beenden sie oft plötzlich und/oder haben häufig schnell wechselnde Partnerschaften.
Es gibt mehrere Ansätze, um einem Rückfall vorzubeugen. Im Rahmen einer Suchttherapie wird erkundet, welche Lebensumstände die Abhängigkeit grundsätzlich begünstigt haben. Dabei werden Strategien für den Umgang mit diesen sehr individuellen Faktoren entwickelt.
Darüber hinaus gibt es einige allgemeine Vorgehensweisen, um Rückfälle zu vermeiden:
- Der regelmäßige Besuch einer Selbsthilfegruppe ermöglicht, Erfahrungen mit anderen Betroffenen auszutauschen, sich zu motivieren und einander beizustehen.
- Das Gehirn hat sich an das Gefühl der Belohnung über das Suchtmittel gewöhnt. Wird es nicht mehr konsumiert, entsteht eine Lücke. Neue Gewohnheiten, Hobbys oder Interessen können sie füllen.
- Stress und Belastungen in der Familie oder bei der Arbeit steigern das Rückfallrisiko. Fachleute können Wege aufzeigen, wie mit Belastungen umzugehen ist.
- In manchen Fällen hat das soziale Umfeld die Abhängigkeit begünstigt. Es gilt, kritisch zu hinterfragen, welche Personen und Aufenthaltsorte ein suchtfreies Leben eher behindern.
- Das Verlangen nach dem Suchtstoff wird an manchen Tagen übermächtig sein. Hier hilft ein vorher ausgearbeiteter Notfallplan, der das eigene Verhalten für Momente mit hoher Rückfallgefahr anleitet.
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