Co-Abhängigkeit bezeichnet das suchtfördernde Verhalten von Menschen aus dem Umfeld einer erkrankten Person. Mit der Absicht, der erkrankten Person zu helfen und sie zu unterstützen, begeben sie sich selbst in eine Abhängigkeit, die auf das Leben der Süchtigen/des Süchtigen ausgerichtet ist.
Erkennen lässt sich Co-Abhängigkeit unter anderem durch die drei Phasen, in denen sie auftritt. Am Anfang wird die süchtige Person beschützt und entschuldigt, zum Beispiel vor dem Arbeitgeber. Der Suchtstoff wird beschafft, die Situation insgesamt verharmlost. Die zweite Phase besteht im Versuch zu kontrollieren, etwa indem das Suchtmittel versteckt und die erkrankte Person stärker beobachtet wird. Die dritte Phase beginnt mit der Erkenntnis, dass diese Dinge das Problem nicht lösen. Co-Abhängige entwickeln Gefühle der Anklage, Ausgrenzung und Abwendung gegenüber der erkrankten Person.
Weitere Merkmale sind:
- Co-Abhängige Menschen haben Schwierigkeiten, Grenzen zu setzen und häufig mangelndes Selbstwertgefühl.
- Ihr eigenes Leben tritt völlig in den Hintergrund.
- Sie fühlen sich verantwortlich für die erkrankte Person und dafür, die Fassade nach außen aufrechtzuerhalten.
- Sie sind oft stark erschöpft und stehen unter hohem Druck.
- Sie leiden an psychosomatischen Symptomen wie Kopfschmerzen, Verspannungen und Depressionen.