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Krankheitsbilder

Angehörige von an Bipolarität Erkrankten spielen bei der Behandlung eine große Rolle. Sie sind es meist, die erste Anzeichen der Erkrankung feststellen und die Betroffenen dazu bringen, sich untersuchen zu lassen. Auch im weiteren Verlauf der Erkrankung sind Angehörige wichtig, um die Betroffenen zu stabilisieren. Wenn sich die Erkrankten beispielsweise in depressiven Phasen von sozialen Kontakten zurückziehen, können Angehörige diesem Rückzug durch erhöhte Aufmerksamkeit entgegenwirken.

Manische Phasen stellen für Angehörige häufig eine erhebliche Belastung dar. Sie sollten sich angesichts von gereiztem und aggressivem Verhalten seitens der Erkrankten immer wieder klar machen, dass dies Symptome der Krankheit sind und keine persönlichen Angriffe. Angehörige sollten auch darauf achten, sich selbst nicht zu überlasten und externe Hilfe in Anspruch nehmen. Das können Ärztinnen, Ärzte, Therapeutinnen und Therapeuten sein, aber auch Selbsthilfegruppen, in denen sie sich mit anderen Angehörigen austauschen können. Diese Möglichkeit bietet auch das Curamenta-Forum.

Mehr zum Thema Hilfe für Angehörige finden Sie zudem hier.

Betroffene können ihre Behandlung unterstützen, indem sie sich möglichst umfassend über Bipolare Störungen informieren. Das gibt ihnen einerseits mehr Sicherheit in der Beurteilung des eigenen Zustands, andererseits können sie so den Behandelnden möglicherweise besser Auskunft geben.

Hilfreich kann es auch sein, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen. Viele an Bipolarität Erkrankte und deren Angehörige organisieren sich in Selbsthilfegruppen in ganz Deutschland. Der Austausch lohnt sich, da Betroffene ihre eigene Kompetenz im Umgang mit der Krankheit erhöhen und – wie Studien zeigen – dadurch Klinikaufenthalte verkürzen können. Das Curamenta-Forum bietet eine erste Anlaufstelle, um auch außerhalb von organisierten Gruppen in Kontakt zu treten.

Über die Informationen und den Austausch hinaus, wird bei Bipolaren Störungen auch empfohlen, den eigenen Lebenswandel auf die Krankheit abzustimmen. Betroffene sollten versuchen, sich nicht übermäßigem Stress und Überforderung auszusetzen, da diese zu den auslösenden Faktoren gehören. Auch psychoaktive Substanzen (Drogen) und Alkohol zählen dazu und sollten vermieden werden.

Um einen ersten Überblick zu gewinnen, ob Sie möglicherweise an Depressionen leiden, bietet Curamenta Ihnen einen Depressions-Test. Er liefert jedoch keine Diagnose. Diese kann nur durch ärztliche Abklärung erfolgen. Bitte zögern Sie nicht, bei Unsicherheit einen Termin bei einer Ärztin oder einem Arzt abzumachen.

Als depressive Episode beschreibt man den Zeitraum, in dem die typischen Symptome der Depression vorherrschen. Dies kann ein paar Wochen bis hin zu mehreren Monaten dauern. Manche Betroffenen erleben nur eine depressive Episode in ihrem Leben. Bei anderen können mehrere Episoden auftauchen. In dem Fall handelt es sich um eine rezidivierende (= wiederkehrende) depressive Episode.

Depressionen können aus vielerlei Gründen entstehen. Dazu zählen dauerhafte Belastungen im Alltagsleben ebenso wie besondere einmalig stark belastende Situationen – beispielsweise eine Trennung, der Tod eines geliebten Menschen oder auch der Verlust des Arbeitsplatzes. Daneben zählen Schlafstörungen, Einsamkeit oder Lichtmangel zu den möglichen auslösenden Faktoren.

Zu den Ursachen können aber auch biologische Faktoren gehören, beispielsweise Veränderungen des Stoffwechsels im Gehirn. Diese Veränderungen können durch körperliche Erkrankungen entstehen, aber auch genetische Ursachen haben. Sie sind jedoch auf Stress und Belastungen im Alltag zurückzuführen. Ein weiterer Risikofaktor für Depressionen besteht in traumatischen Erlebnissen, die Menschen in der Vergangenheit, beispielsweise in der Kindheit erlitten haben.