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Krankheitsbilder

Belastungsstörungen werden stets durch ein besonders schwerwiegendes Ereignis ausgelöst, das die Betroffenen selbst erlebt oder beobachtet haben. Dazu zählen Krieg, Unfälle, Gewalttaten, Naturkatastrophen oder Missbrauch. Bis zu einem gewissen Grad sind die psychischen Reaktionen auf solche traumatisierenden Ereignisse ganz normal, etwa im Rahmen der akuten Belastungsstörung.

Bei langwierigen und damit krankhaften Traumafolgestörungen wie der Posttraumatischen Belastungsstörung können genetische Faktoren das Risiko erhöhen, die Krankheit zu entwickeln. Gab es in der Vergangenheit in der Familie bereits psychische Erkrankungen oder Traumata, steigt die Wahrscheinlichkeit ebenfalls. Weitere begünstigende Einflussfaktoren sind mangelnde soziale Unterstützung nach dem traumatischen Erlebnis, Länge und Dauer des Traumas, niedriger sozio-ökonomischer Status sowie psychische Erkrankungen in der eigenen Krankheitsgeschichte.

Bei einer Posttraumatischen Belastungsstörung mit ausgeprägten Symptomen können Psychopharmaka eingesetzt werden, beispielsweise Antidepressiva. Auch Schlaf und Beruhigungsmittel können verordnet werden, um die Übererregung zu mildern und für besseren Schlaf zu sorgen.

Bei einer Posttraumatischen Belastungsstörung eignet sich in den meisten Fällen die Psychotherapie als Behandlungsmethode. Ideal dafür sind Therapeutinnen oder Therapeuten, die über eine ausgewiesene Expertise auf dem Gebiet der Traumatherapie verfügen. Abhängig davon, wie schwer die Erkrankung ist und wie stark die Einschränkungen im Alltag sind, können Betroffenen eine ambulante, teilstationäre oder stationäre Therapie in Anspruch nehmen. Das Ziel der Therapie ist, Symptome zu verringern oder ganz zu beseitigen, sodass die Patientinnen und Patienten stabilisiert in ihren Alltag zurückkehren können.

Angehörige und Freunde können einen Menschen, der unter einem Trauma oder einer Posttraumatischen Belastungsstörung leidet, vor allem durch ihre Anteilnahme unterstützen. Aufmerksamkeit, Zuhören und Respekt vor den Gefühlen der Betroffenen können erheblich dazu beitragen, dass sich die Betroffenen von der Störung erholen. Da professionelle Hilfe wie eine Psychotherapie in vielen Fällen empfehlenswert ist, können Angehörige die Betroffenen auch bei der Suche nach geeigneten Therapeutinnen oder Therapeuten unterstützen. Ratsam ist, dass sich Angehörige selbst mit der Erkrankung vertraut machen, sodass sie wissen, welche Symptome auftreten und wie sie am besten mit ihnen umgehen können. Austausch zu dem Thema bietet das Curamenta-Forum.

Akute Belastungsstörungen erfordern meist keine Behandlung. Sie werden erst als psychische Störung angesehen, wenn sie übermäßiges Leid verursachen oder die Leistungsfähigkeit einschränken. Wichtig für Betroffene ist jedoch, über das belastende Ereignis zu sprechen, um es verarbeiten zu können.

Menschen, die unter einer Posttraumatischen Belastungsstörung leiden, sollten ebenfalls über das Erlebte reden. Sie sollten versuchen, sich immer wieder zu vergegenwärtigen, dass die Situation vorbei ist und dass wieder Sicherheit herrscht. Deshalb empfiehlt es sich, die gewohnten alltäglichen Rituale so schnell wie möglich wieder aufzunehmen. Um Angst- oder Spannungszustände zu überwinden, sind Bewegung, Aktivitäten an der frischen Luft und Sport empfehlenswert. Betroffene sollten es vermeiden, sich in Betäubung beispielsweise durch Alkohol, Schlafmittel oder Drogen zu flüchten. Ebenfalls wichtig sind regelmäßiges und ausreichendes Essen und Trinken, um den Körper mit der nötigen Energie zu versorgen.