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Krankheitsbilder

Psychotische Störungen können viele Ursachen haben. Gesichert ist aber, dass ein Zusammentreffen von entsprechenden genetischen Vorbedingungen und auslösenden Umweltfaktoren zum Ausbruch führen können. Als eine weitere Ursache gelten traumatische Kindheitserlebnisse sowie der Gebrauch von Cannabis in den Jugendjahren. In Deutschland ist durchschnittlich einer von hundert Menschen im Lauf seines Lebens von einer Psychotischen Störung betroffen. Hat ein Elternteil bereits darunter gelitten, erhöht sich diese Chance auf acht Prozent.

Zur medikamentösen Behandlung von Psychotischen Störungen werden Neuroleptika eingesetzt, die auch als Antipsychotika bekannt sind. Sie wirken dem Misstrauen entgegen, verringern Angst und Anspannung und können auch die Wahnvorstellungen reduzieren.

Heilbar sind Psychotische Störungen im Allgemeinen nicht. Eine Therapie aus mehreren Bestandteilen kann aber die Symptome lindern und die Lebensqualität steigern. In der akuten Phase werden Medikamente eingesetzt, die auch Rückfällen entgegenwirken. Der zweite therapeutische Baustein ist eine Psychotherapie, die den Betroffenen Strategien und Techniken vermittelt, wie mit sie ihrer Erkrankung umgehen können. Drittens helfen psychosoziale Therapien den Betroffenen bei der Wiedereingliederung in den Alltag.

Akut von der Psychotischen Störung Betroffene stehen unter großem Stress. Diese Situation ist auch für Angehörige sehr belastend. Bei Wahnvorstellungen werden sie oft in diese einbezogen und von den Betroffenen angegriffen. Deshalb sollten Angehörige so weit wie möglich ruhig bleiben und Hilfsangebote machen. Streit oder Vorwürfe in Richtung der Erkrankten sind zu vermeiden, die Angriffe sollten nicht persönlich genommen werden.

Um die Erkrankung richtig einschätzen zu können, ist es hilfreich, sich möglichst umfassend darüber zu informieren. Viele Selbsthilfegruppen bieten den Erfahrungsaustausch und Beratung an. Eine Möglichkeit für den Austausch mit anderen Angehörigen bietet zudem das Curamenta-Forum.

Außerhalb akuter Phasen können Menschen, die an nicht-organischen (primären) Psychotischen Störungen leiden, sich selbst meist gut einschätzen und sich ein Stück weit selbst davor bewahren, in Wahn und Halluzinationen abzugleiten. Diese erste Phase ist an Frühwarnzeichen erkennbar wie Unruhe, Depressionen oder Schlafstörungen, bei deren Auftreten Betroffene handeln sollten.

Außerdem wird in dieser frühen Phase empfohlen, auf wahnfördernde Dinge und Handlungen zu verzichten. Dazu zählen die Einnahme von Koffein, Teein, Alkohol und Schokolade sowie sexuelle Handlungen und Meditationsübungen. Auf die Einnahme von Rauschmitteln sollten Betroffene auch in stabilen Phasen verzichten, da sie Wahnvorstellungen und Realitätsverlust provozieren können.

Darüber hinaus ist es während gesunder Phasen hilfreich, regelmäßig Kontakt mit anderen Menschen zu suchen und sich geschützte Orte zu schaffen, die im Krisenfall einen Rückzug ermöglichen. Wichtig sind außerdem regelmäßiger Schlaf, die regelmäßige Einnahme von Mahlzeiten, sportliche Betätigung und ein möglichst schriftlicher Tagesplan, der all diese und andere Aktivitäten sinnvoll strukturiert.