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Krankheitsbilder

Der Behandlungserfolg hängt davon ab, wie sehr Sie sich darauf einlassen. Dafür ist es besonders wichtig, sich einzugestehen, dass Sie erkrankt sind. Diese Einsicht fällt schwer, gerade weil eine Essstörung mit Scham, Schuldgefühlen, Geheimhaltung oder auch Selbstkontrolle verbunden ist. Nutzen Sie die professionelle Hilfe im Rahmen Ihrer Behandlung, um sich ehrlich und ernsthaft mit Ihren Problemen auseinanderzusetzen – auch denen, die nicht unmittelbar mit der Erkrankung verbunden sind.

Im Rahmen der Behandlung werden Sie einen neuen Umgang mit Essen lernen, den Sie selbst unterstützen können. Regelmäßiges, bewusstes Essen, das Wahrnehmen von Sättigungsgefühl und Genuss fördern den Weg zurück zu einem normalen Essverhalten.

Ebenfalls hilfreich ist der Austausch mit anderen Betroffenen, zum Beispiel in unserem Forum oder in Selbsthilfegruppen.

Beim Spielen von Computerspielen wirken ähnliche Mechanismen wie beim Konsum anderer Suchtmittel. Durch Spielerfolge wird das Belohnungszentrum des Gehirns aktiviert. Das so erzeugte Wohlgefühl möchte man immer wieder erleben. Mit der Zeit entsteht jedoch eine Toleranz, sodass die Dosis – also das Spielen – erhöht werden muss. Wie bei anderen Suchtstoffen geht die Kontrolle verloren. Das Gamen hat Priorität, Schule, Ausbildung und Familie werden vernachlässigt. Aktuell erfolgreiche Games sind zudem nach Mustern aufgebaut, die Nutzerinnen und Nutzer lange an das Spiel binden. Sie sind zum Beispiel nie zu Ende. Die Spielumgebung ändert sich oft, sodass es immer etwas Neues zu entdecken gibt. Games schütten Belohnungen aus, jedoch wissen Spielende nicht wann. In Form von Teamspielen erzeugen sie eine soziale Verpflichtung. Der Schwierigkeitsgrad wird an die Spielenden angepasst, weshalb sich Erfolge einstellen, die zum Weiterspielen motivieren. Nicht hinter jeder Phase intensiven Spielens steckt eine Sucht. Seit 2019 ist „Gaming Disorder“ jedoch von der WHO als Erkrankung anerkannt, was Diagnosestellung und Behandlung erleichtert.

Bei einem Alkoholentzug können einerseits körperliche und andererseits psychische Entzugserscheinungen auftreten. Zu den häufigsten körperlichen Symptomen gehören Zittern, Schwitzen, Unruhe, Übelkeit, Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Blutdruckanstieg und Krampfanfälle.

Eine besonders schwere Form ist das alkoholbedingte Delirium tremens (kurz: Alkoholdelir) mit Störungen des Kurzzeitgedächtnisses, der Atmung, des Herz-Kreislauf-Systems sowie Bewusstseinsstörungen bis hin zum Koma. Diese lebensbedrohliche Komplikation kann sich einstellen, wenn Alkohol nach langem regelmäßigem Konsum plötzlich abgesetzt wird.

Psychische Entzugserscheinungen umfassen depressive Verstimmungen, Angstzustände, Konzentrationsprobleme, Stimmungsschwankungen und Aggressivität.

Ein Alkoholentzug sollte stets unter medizinischer Aufsicht erfolgen.

Aus medizinischer Sicht ist davon dringend abzuraten. Entzug bedeutet, den Körper vom Suchtstoff zu befreien. Dabei können je nach Suchtmittel schwere körperliche Begleiterscheinungen auftreten. Ein Entzug sollte daher stets im Rahmen einer stationär-psychiatrischen Behandlung stattfinden. Es ist zudem leichter, sich der Erkrankung außerhalb des gewohnten Umfelds zu stellen, das eng mit der Sucht verknüpft ist. Darüber hinaus ist die Gefahr des Abbruchs ohne Betreuung sehr hoch.

Für Betroffene ist es wichtig, sich selbst so umfassend wie möglich über ihre Krankheit zu informieren. Das hilft ihnen dabei, Anzeichen für akute Ausbrüche selbst zu erkennen. Wer die sogenannten Trigger, die Auslöser für emotionale Impulse, kennt, hat eher die Chance, sie zu kontrollieren. Auf diese Weise können impulsive Handlungen verhindert oder wenigstens verzögert werden.

Betroffene können versuchen, sich ganz bewusst eine entspannte Grundhaltung anzueignen und diese zu trainieren. Treten dann Trigger auf, können sie versuchen, kurz innezuhalten und zu hinterfragen, ob der auslösende Reiz – beispielsweise der kritische Blick eines anderen Menschen – wirklich böse gemeint war. Fühlen sie die Streitlust wachsen, kann es helfen, sich bewusst aus der Situation zurückzuziehen, bevor es zur Eskalation kommt. Auch der Austausch mit anderen Betroffenen hat sich als hilfreich erwiesen. Dazu eignen sich Selbsthilfegruppen oder auch das Curamenta-Forum.