🚗 Ambulante Behandlung
Mit ambulanten Behandlungen können Patientinnen und Patienten über einen längeren Zeitraum begleitet werden, ohne dass eine stationäre Aufnahme in eine Klinik erfolgt. Dafür vereinbaren sie regelmäßige Termine und kommen nur für die Zeit der Behandlung in die Ambulanzen. Die ambulante Behandlung hat den Vorteil, dass Betroffene weiterhin in ihren normalen Alltag eingebunden sind und ihre sozialen Bezüge erhalten bleiben. Ob die ambulante Behandlung notwendig und möglich ist, klären Patientinnen und Patienten und Behandelnde im Dialog.
🚗 Ambulante Psychiatrische Pflege (APP)
Die Ambulante Psychiatrische Pflege (APP) ist ein psychiatrisches Versorgungsangebot. Sie zählt zu den Leistungen des SGB V und somit zu den Leistungsumfängen der gesetzlichen Krankenversicherung. Vermieden bzw. verkürzt werden durch das Angebot stationäre Aufnahmen und Wiederaufnahmen von Betroffenen. Die APP zählt zu den aufsuchenden Angeboten. Die Mitarbeitenden unterstützen den Klienten bzw. die Klientin in dem gewohnten Umfeld und ermöglichen somit die Behandlung in dem eigenen Lebensumfeld.
🏡 Behandlung zuhause
Die Behandlung zuhause ist eine Alternative zur stationären Aufnahme in die Klinik. Ein Behandlungsteam sucht die akut psychisch Erkrankten in ihrer vertrauten Umgebung auf und behandelt sie dort. Zu diesem Team gehören eine psychiatrische Fachärztin oder ein psychiatrischer Facharzt, Pflegekräfte, Mitarbeitende des Sozialdienstes und möglicherweise therapeutisches Personal. Die Behandlung zuhause wird auch Home Treatment oder Stationsäquivalente Behandlung (StäB) gegannt.
🏡 Home Treatment
Siehe „Behandlung zuhause"
🏥 Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ)
Medizinische Versorgungszentren vereinen verschiedene Fachrichtungen unter einem Dach, darunter auch die psychotherapeutische Versorgung. Die Leistungen der MVZ entsprechen grundsätzlich denen niedergelassener Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten. Fühlen sich Patientinnen und Patienten nach der Behandlung in einem MVZ stabilisiert, kann sich eine rein psychotherapeutische ambulante Behandlung anschließen.
🚗 Psychiatrische Institutsambulanz (PIA)
Psychiatrische Institutsambulanzen sind eine Anlaufstelle für Menschen, die psychisch erkrankt sind. Betroffene in akuten Krisensituationen erhalten hier niedrigschwelligen Zugang zu einem Notfallgespräch, bei denen Ärztinnen und Ärzte eine erste Einschätzung zum vorliegenden Krankheitsbild vornehmen. Daneben übernimmt die Psychiatrische Institutsambulanz weitere Aufgaben: Sie lotet gemeinsam mit Betroffenen Therapiemöglichkeiten aus, unterstützt Erkrankte während der Wartezeit auf einen Therapieplatz oder eine stationäre Aufnahme mit psychiatrischen Gesprächen und bietet ambulante Nachbetreuung nach einer stationären Therapie.
🔶 Sektorübergreifende Behandlung
Jede Patientin, jeder Patient erlebt einen ganz eigenen Krankheitsverlauf, wobei sich u.U. im zeitlichen Verlauf unterschiedliche Behandlungsbedarfe ergeben. Darauf sollte das Behandlungskonzept eingehen, um optimale Ergebnisse zu erzielen. Diese Anpassung an die individuellen Bedürfnisse kann durch eine Mischung der Behandlungsformen wie stationär, ambulant oder zu Hause erreicht werden. Dabei gilt der Grundsatz „ambulant vor stationär“: Wo immer möglich wird versucht, den stationären Aufenthalt der Patientinnen und Patienten in der Klinik zu vermeiden und sie – auch in akuten Fällen – ambulant oder zu Hause zu behandeln. Damit bleiben die Patientinnen und Patienten im Kontakt mit ihrem sozialen Umfeld und müssen nach der Behandlung nicht erst wieder reintegriert werden. Eine mögliche Form dabei ist, dass das Behandlungsteam über alle Behandlungsformen (= Sektoren) gleich bleibt. Treffen Patientinnen und Patienten stationär, ambulant und zu Hause auf das ihnen vertraute Team aus Ärzten und Ärztinnen, Therapeutinnen und Therapeuten und anderen Beteiligten, vermittelt ihnen das zusätzliche Sicherheit und unterstützt die Genesung. Wenn das Behandlungsteam nicht gleich bleiben kann, bedarf es einer guten Absprache und Überleitung zwischen den Sektoren.
🏥 Stationäre Behandlung
Eine stationäre Behandlung bedeutet, dass die Patientin oder der Patient eine gewisse Zeit lang in einer Klinik bleibt. Dies ist empfehlenswert, wenn das Krankheitsbild schwerwiegend ist und der Leidensdruck der Betroffenen hoch. Die stationäre Behandlung kann einrseits geplant erfolgen: In diesem Fall fand zwischen Behandelndem und erkrankter Person vor der Aufnahme in die Klinik ein Gespräch über das Behandlungskonzept und das therapeutische Angebot statt oder Patientinnen und Patienten wurden von niedergelassenen, ambulant behandelnden Ärztinnen und Ärzten überwiesen und zur Aufnahme angemeldet. Andererseits ist die stationäre Aufnahme und Behandlung auch in einem akuten Notfall möglich.
🏡 Stationsäquivalente psychiatrische Behandlung (StäB)
Bei dieser Behandlungsform werden die Patientinnen oder Patienten regelmäßig von einem Behandlungsteam zuhause aufgesucht. Zu diesem Team gehören eine psychiatrische Fachärztin oder ein psychiatrischer Facharzt, Pflegekräfte, Mitarbeitende des Sozialdienstes und möglicherweise therapeutisches Personal. Die StäB, die auch „Behandlung zuhause“ oder „Home Treatment“ genannt wird, ist für akut psychisch Kranke eine Alternative zur stationären Behandlung.
Siehe auch „Behandlung zuhause"
🏥 Tagesklinik
Die Behandlung in der Tagesklinik eignet sich für Patientinnen und Patienten, die in der Nähe der Klinik wohnen, mobil sind und den schützenden Rahmen der stationären Aufnahme in der Klinik nicht oder nicht mehr benötigen. Die Behandlung findet üblicherweise von Montag bis Freitag jeweils tagsüber statt. Die Abende, Wochenenden und Feiertage verbringen die Patientinnen und Patienten in ihrer gewohnten Umgebung der eigenen Wohnung oder bei ihrer Familie. Wenige Tageskliniken bieten auch Behandlungen an den Wochenenden an. Im Unterschied zu einer vollstationären Behandlung bleiben die sozialen Bezüge der Betroffenen bei einer tagesklinischen Behandlung erhalten.
💻 Videosprechstunde
Die Videosprechstunde findet zwischen den Patientinnen und Patienten sowie dem behandelnden ärztlichen und psychotherapeutischen Personal mithilfe eines Computers, Tablets oder Handys statt. Sie ist dadurch also ortsungebunden. Die Patientinnen und Patienten können dabei beispielsweise zu Hause bleiben, Ärztinnen und Ärzte in der Klinik oder der Ambulanz. Diese Behandlungsform spart die Zeit und den Aufwand für die Fahrt zur Klinik oder Ambulanz und ermöglicht eine Behandlung auch dann, wenn Erkrankte mobil eingeschränkt sind. Die Videosprechstunde ersetzt nicht den persönlichen Kontakt zwischen Patientinnen und Patienten und Behandelnden. Sie kann jedoch in vielen Fällen eine sinnvolle Ergänzung in psychiatrischen und psychosomatischen Tageskliniken und Ambulanzen sein.