Das sind Zwangs-Störungen
Zwangs-Störung heißt: Menschen müssen bestimmte Sachen denken oder tun. Die Menschen finden die Sachen vielleicht selbst sinnlos. Sie können sich aber nicht dagegen wehren. Die Menschen versuchen vielleicht: Die Zwangs-Gedanken oder Zwangs-Handlungen zu unterdrücken. Die Betroffenen fühlen dann Angst oder Anspannung.
Zwangs-Gedanken kommen immer wieder. Die Gedanken können Ängste oder Vorstellungen sein. Die Betroffenen können diese Gedanken nicht abschalten. Die Betroffenen schämen sich deswegen oft vor sich selbst. Diese Gedanken sind oft nicht schön. Es geht oft um Gewalt oder um Sex. Oder um peinliche Situationen. | Image
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Oder um eklige Sachen. Oder die Betroffenen verletzten andere Menschen.
Zwangs-Handlungen machen die Betroffenen immer wieder. Zum Beispiel:
Die Betroffen wollen mit den Handlungen verhindern: Dass schlimme Sachen passieren.
Die Zwangs-Handlungen helfen aber nicht. Die Betroffenen fühlen sich nicht sicher.
Die Betroffenen leiden unter den Zwangs-Gedanken und den Zwangs-Handlungen. Die Betroffenen können ihr Leben nicht mehr normal leben.
Die Therapie kann aber helfen: Damit die Symptome weniger werden. Und damit die Betroffenen besser leben können mit der Störung. |
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Diese Zwangs-Störungen gibt es
Es gibt viele verschiedene Zwangs-Gedanken oder Zwangs-Handlungen.
Sie können hier Beispiele für häufige Zwangs-Störungen lesen. | |
Putz-Zwang oder Wasch-Zwang
Oder vor Bakterien oder Körper-Flüssigkeiten. Manche Betroffene ekeln sich schon: Wenn sie an die Sachen denken.
Die Betroffenen haben dann den Zwang sich zu waschen. Oder die Betroffenen putzen ihre Wohnung. Oder bestimmte Gegenstände. | Image
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Wiederhol-Zwang und Zähl-Zwang
Jeder Betroffene hat andere Sachen: Die er machen muss. Zum Beispiel: Autos zählen.
Es gibt oft eine bestimmte Anzahl von Wiederholungen: Die gemacht werden müssen. Die Betroffenen haben sonst Angst: Dass schlimme Sachen passieren.
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Grübel-Zwang
Sie denken zum Beispiel immer wieder über das gleiche Problem nach.
Die Betroffenen finden aber keine Lösung. Und die Betroffenen treffen keine Entscheidung. | Image
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Kontroll-Zwang
Weil sie Angst vor einem Unglück haben. Zum Beispiel: Die Betroffenen kontrollieren immer wieder den Herd. Sie haben Angst: Die Herd-Platte ist noch angeschaltet. Und die Herd-Platte kann dann ein Feuer auslösen.
Die Kontrolle hilft aber nicht. Die Betroffenen haben immer noch Angst. | Image
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Sammel-Zwang
Die Betroffenen wollen alle Sachen aufheben. Auch wenn die Sachen keinen Nutzen haben. Oder wenn die Sachen kaputt sind.
Manche Menschen sagen zu den Betroffenen auch Messies.
Ordnungs-Zwang
Zum Beispiel: Die Kleidung muss immer perfekt gefaltet sein. Die Bücher müssen nach Größe sortiert sein. Oder nach Farbe.
Verbale Zwänge
Die mit Sprache zu tun haben.
Die Betroffenen müssen bestimmte Sachen immer wieder sagen. Zum Beispiel:
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So erkennt man Zwangs-Störungen
Zwangs-Gedanken und Zwangs-Handlungen sind die Anzeichen für eine Zwangs-Störung. Betroffene können auch beide Zwänge haben.
Es gibt sehr verschiedene Zwangs-Gedanken und Zwangs-Handlungen. Darum gibt es viele verschiedene Sachen: An denen man eine Zwangs-Störung erkennen kann.
Wichtig ist: Die Betroffenen können nichts gegen die Zwänge tun. Auch nicht: Wenn sie das wollen. Oder wenn die Zwänge sinnlos sind. Oder gefährlich.
Das sind andere häufige Anzeichen:
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Daran erkennen Sie bei sich eine Zwangs-Störung
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So erkennen Ärzte eine Zwangs-Störung
Die Ärzte sprechen lange mit den Betroffenen. Die Ärzte stellen viele Fragen wegen der Auswirkungen von der Zwangs-Störung. Zum Beispiel:
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Die Ärzte machen ein Interview mit den Betroffenen. Die Ärzte fragen dabei nach den Beschwerden und den Anzeichen. Viele Betroffene können so leichter über die Krankheit sprechen.
Die Ärzte prüfen auch: Zum Beispiel eine Depression. Oder eine Psychose.
Es gibt vielleicht auch körperliche Untersuchungen. Der Arzt stellt so fest: | Image
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So können Sie bei Ihrer Behandlung helfen
Die Betroffenen sollen lernen: Kontrolle über die Zwänge zu bekommen.
Sie werden darum mit den Zwängen konfrontiert in der Therapie. Sie erleben die Zwänge dabei zusammen mit Fachleuten. Sie können sich so an die Situation gewöhnen. Und Sie sind dann nicht mehr so angespannt. Sie lernen dabei bestimmtes Verhalten in den Situationen.
Sie können die Behandlung unterstützen: Indem Sie die Sachen zu Hause üben. Sie können dann lernen: Die schwierigen Situationen auszuhalten.
Wichtig Sie müssen vorsichtig sein. Sie dürfen sich nicht zu viel zumuten.
Manchmal hilft es: Wenn Sie mit anderen Betroffenen sprechen. Sie können Kontakt bekommen im Curamenta-Forum. |
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So können die Familie und Freunde helfen
Familie und Partner sind oft sehr unsicher: Wenn die Betroffenen eine Zwangs-Störung haben. Die Angehörigen können sich die Anzeichen nicht erklären. Die Angehörigen finden vielleicht viele der Zwänge sehr sinnlos.
Die Angehörigen müssen erkennen: Dass der Betroffene eine Krankheit hat. Die Angehörigen sollen dem Betroffenen aber nicht helfen: Damit er seinen Zwängen nachgeben kann. Die Zwänge werden dadurch stärker.
Die Angehörigen können dem Betroffenen helfen: Hilfe von Fachleuten zu bekommen.
Zwangs-Störungen gehen von alleine nicht weg. Viele Zwangs-Störungen können geheilt werden: Wenn die Betroffenen eine Behandlung bekommen. |
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Heilung für die Zwangs-Störung
Die Betroffenen bekommen eine Kognitive Verhaltens-Therapie und Medikamente.
Die Betroffenen lernen durch die Therapie: Wie die Zwänge funktionieren. Die Betroffenen lernen dann: Wie sie die Zwänge verhindern können. Die Betroffenen müssen dafür lernen: Anders zu denken.
Es gibt auch die Verhaltens-Therapie. Bei der Verhaltens-Therapie werden die Betroffenen konfrontiert mit ihren Zwängen.
Es ist gut: Wenn die Therapie früh beginnt. Die Einschränkungen wegen der Krankheit sind dann weniger. Die Betroffenen können ein gutes Leben leben.
Aber die Therapie hilft auch: Wenn die Krankheit schon länger dauert.
Es ist oft gut: Wenn die Familie und die Freunde bei der Therapie mitmachen. |
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Diese Medikamente helfen bei Zwangs-Störungen
Die Betroffenen bekommen oft selektive Serotonin-Wieder-Aufnahme-Hemmer. Die Abkürzung dafür ist SSRI. So spricht man das: ess ess err ih.
Diese Medikamente bekommen auch Menschen mit Depressionen.
Wenn die SSRI nicht helfen: Bekommen die Betroffenen manchmal dazu ein atypischen Anti-Psychotikum.
Die Ärzte geben den Betroffenen die passenden Medikamente. | Image
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Gründe für die Zwangs-Störungen
Die Fachleute wissen noch nicht genau: Warum Menschen eine Zwangs-Störung bekommen.
Die Krankheit kann zum Beispiel vererbt werden. Viele Menschen in der Familie haben dann eine Zwangs-Störung. Man sagt auch: Die Krankheit hat genetische Ursachen. Die Genetik reicht aber nicht: Damit Menschen die Krankheit bekommen.
Zwangs-Störungen können auch eine Krankheit vom Gehirn sein. Der Stoff-Wechsel im Gehirn ist dann verändert.
Die Fachleute wissen nicht: Ob der Stoff-Wechsel der Grund für die Krankheit ist. Oder ob die Krankheit den Stoff-Wechsel verändert. Die Fachleute wissen aber: Die Veränderung geht weg nach der Behandlung.
Die Fachleute glauben: Es gibt auch psychologische Gründe. Zum Beispiel:
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Der Unterschied zwischen einer Zwangs-Störung und einer zwanghaften Persönlichkeits-Störung
Zwanghafte Persönlichkeits-Störung und Zwangs-Störung sind unterschiedliche psychische Krankheiten.
Bei der Zwangs-Störung haben die Betroffenen Zwangs-Gedanken oder Zwangs-Handlungen. Die Betroffenen wissen: Die Zwänge sind sinnlos. Die Betroffenen können trotzdem nichts tun gegen die Handlungen.
Persönlichkeits-Störungen bedeuten: Einige Eigenschaften von den Betroffenen sind besonders wichtig. Das hilft dem Betroffenen aber nicht: Ein gutes Leben zu führen.
Bei der zwanghaften Persönlichkeits-Störung wollen die Betroffenen:
Die Betroffenen haben viel zu hohe Ansprüche. Sie schaffen darum viele Sachen nicht.
Die Betroffenen finden: Ordnung und Regeln sind sehr wichtig. Die Betroffenen halten darum alle Regeln ein. Die Betroffenen sind darum nicht flexibel. Sie sind sehr belastet: Weil sie Sachen nicht schaffen. Die Betroffenen leiden darunter. Manchmal bekommen die Betroffenen darum andere Krankheiten. | Image
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Dieser Text ist oft in männlicher Sprache geschrieben. Wir machen das so: Damit man den Text besser lesen kann. Zum Beispiel steht im Text nur das Wort Therapeut. Das Wort Therapeutin steht nicht im Text. Therapeuten können aber auch Frauen sein. Und alle anderen Menschen. Wir wollen mit dieser Sprache niemanden verletzten. Uns sind alle Geschlechter gleich wichtig. |
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